Tiefpunkt???

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14.04.2015 09:35
#26
Ta

Zitat von Bobby im Beitrag #24
Ich fange einfach mal an zu schreiben......... Gerade wieder meldet sich die Angst das wieder nicht durchzuhalten. Anfangen, Begeisterung, wieder Ende. Scheinbar muss es aber sein. Letztes Jahr war ich ja andauernd kränkelnd. Das schlimme ist wieder mal meine Struktur. Jetzt freu ich mich mal auf die neue Aufgabe.

Alles dreht sich also wieder nur um die Grundvorraussetzungen; bleiben wir dran, oder nicht?



Ja, genau Bobby, so ist es mir in den zurückliegenden Jahren immer wieder gegangen. Wenn der Schwung zuende war, dann für lange.
numi hat es hier ja nun lng und breit eklärt, dass wir nicht ohne Fundament weiterkommen und dieses Fundament besteht nun mal aus einer
Art Grundgerüst, eine Struktur aus zeitlicher und räumlicher Ordnung, die zu dem jeweiligen Menschen passt.
Dass das nix für die Ewigkeit ist, nicht sein kann, ist auch klar, denn was man in jungen Jahren braucht, ist nicht das gleiche, wie
in der Zeit, wenn man älter bzw. ganz alt ist.

Bei mir fangen die Problem schon damit an, dass ich es nicht so habe mit der Pünktlichkeit, wenn ich alleine entscheiden kann.
Heute wollte ich zum Beispiel eigentlich beizeiten die erste Waschmaschinenfüllung in gang bringen unabhängig davon, was ich
in der Zwischenzeit tun werde. Pustekuchen, denn nach dem Frühstück bin ich am TV nochmal eingeschlafen.
Immerhin ist es insofern heute anders, weil ich ja nach dem Vortrag über die Auswirkungen des II.Weltkrieges auf unsere Stadt
und die Personen, die damals Kinder waren, mir neu vorgenommen habe, dankbarer durch mein Leben zu gehen und mich zu freuen,
dass ich ein selbständiges leben im Frieden haben kann. Ich hoffe, dass diese Dankbarkeit zm Motor wird für die Bekämpfung der Altlasten.
Gleichzeitig habe ich begriffen, wie schwer es meine Eltern haben, wenn sie von ihren Erinnerungen eingeholt werden.........
Auch das geht nicht spurlos an mir vorbei, obwohl ich ja daran keine Schul haben kann. Doch die Liebe zu Mama macht, dass
ich nachvollziehen kann, was sie zu tragen hat. Um so mehr macht es mich auf der anderen Seite traurig, dass ich ihr keine gute Stütze sein kann
im Alter, weil ich selber mit meinen Lebensaufgaben ausgelastet bin. Ist eben so.

es wurde in dem Vortrag auch davon gesprochen, dass manchmal die Kinder und Enkel ähnlich reagieren auf Belastungen, als wären sie im Krieg dabei gwesen.
Kann schon sein, denn ich ziehe mich ja ähnlich zurück wie Opa, der immer behauptet hat, kein guter Gesellschafter zu sein.
Ich verstehe nun erst, warum er sich nicht bewusst und ausführlich mit mir beschäftigt hat.Er wollte sich im Umgang mit mir nicht erinnern an den
Schmerz über den Verlust seiner Söhne........ Ja, geliebt hat er mich, doch ich kann mich nicht erinnern,
dass wir zusammen gespielt haben oder spazieren gegangen sind. Selbst als ich dann meine eigene Wohnung hatte, bin ich nie auf die Idee gekommen,
Opa mal zum Kaffee abzuholen, denn ich spürte, er war am liebsten zuhause in Mamas Wohnung, wo er bis zum Schluss gelebt hat.

Tja, seelisches Leid scheint es immer mit sich zu bringen, dass es die Menschen von einander trennt, weil anders als bei körperlichen Schmerzen
meistens von vornherein klar zu sein scheint, dass da kein Ende abzusehen ist und das macht auf beiden seiten angst, dem Betroffenen ebenso,
wie dem Angehörigen, der den Betroffenen begleitet,versorgt usw. .

Ich mache nun ein bisschen was zur Reisevorbereitung.

Grüssele Mausohr


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14.04.2015 09:54
avatar  ( gelöscht )
#27
Gast
( gelöscht )

Zitat
numi hat es hier ja nun lng und breit eklärt, dass wir nicht ohne Fundament weiterkommen und dieses Fundament besteht nun mal aus einer
Art Grundgerüst, eine Struktur aus zeitlicher und räumlicher Ordnung, die zu dem jeweiligen Menschen passt.



echt, hab ich? An die Formulierung kann ich mich ja mal gar nicht mehr erinnern^^


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14.04.2015 11:39
#28
Ta

Wortwörtlich hast du das nicht gesagt, ich habe es aber so verstanden und zusammengefasst, was du
so ausführlich besschrieben hast. Mausohr


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14.04.2015 15:11 (zuletzt bearbeitet: 14.04.2015 15:12)
avatar  Bobby
#29
Bo

Wow, danke für die vielen tollen Antworten.
Mein schöner spiritueller Tag sah so aus das ich auf einem Treffen war, ein Meditationstreffen. Es nannte sich Sufitreffen, in Gersfeld. Dies ist ein konfessionsloser Sufiorden. Ich beschäftige mich, als Christ(!!!), schon lange mit diesen Thematiken. Ab und an mit den Sufis zu meditieren tut mir sehr gut. Auch ihre Sicht der Dinge kommt mir sehr gelegen. Sehr klar, aber auch nicht ausgrenzend. So bin ich halt gestrickt, sobald irgendwo gesagt wird ´nur durch uns´ dann gehen bei mir die Schotten dich. Vielleicht weil ich von den AA komme, wo es darum geht vom Alk trocken zu werden, als Moslem, Christ, Atheist. Es geht dort auch um Spiritualität, ums trockenwerden, eigentlich auch ums leben zu bewältigen. Kommt aber oft zu kurz. Deshalb bin ich auch hier, weil es hier genau darum geht, lebensbewältigung.

Bei diesem Treffen stieß ich auf einen neuen Zweig der Therapie, IFS, systemische Familientherapie. Passt auch gut zu messies. Unter www.ifs-europe.net, kann man mehr erfahren. Es ist eine Weiterentwicklung von der inneren Kind Arbeit, der Jungschen Therapie und anderen. Ich denke ich bin da auf eine Goldader gestoßen.
Ich dachte eben das Messiesein ist eine Art Dissoziation. Eine Spaltung, ein abwenden vom eigentlichen leben, dem notwendigen. Um Ängste oder anderes zu vermeiden. In der IFS gibt es ein selbst, eine innere spirituelle Mitte, und Beschützer. Die wollen und beschützen und man kann sie sich gut als kleine innere Menschen vorstellen. Allerdings wirkt sich deren Schutz negativ auf unseren Alltag aus. Von daher muss man mit ihnen in Kontakt treten, sich mit ihnen versöhnen, sie verstehen. Dann lösen sie sich irgendwann auf. Viele können da sogar ohne Therapeut arbeiten, in einigen Fällen ist ein Therapeut notwendig.
Normal mache ich hier keine Werbung für irgendwas. Aber vielleicht hilft es ja jemandem hier. Es gibt auch Bücher darüber, falls die Namen jemanden hier interessieren kann ich sie gern hier aufschreiben.

Was mir auch sehr sehr hilft, jeden Tag in der Bibel zu lesen. Ich habe da so jeden Tag einen Tag vorbestimmt mit den Texten. Und es ist so wie bei der Therapie beschrieben, das die Menschen dort in mir selbst zu Leben erweckt werden, der Paulus, der Petrus, der David usw. Es ist unglaublich. Jesus, der Christus, ist dann diese innere Mitte. Atman bei den Hindus, Buddha Natur.

Wie es mir geht? Recht gut. Aber vom ersten Ziel, der aufgeräumten Wohnung, weit entfernt. Eine Sache klappt, spülen z. B., der Rest bleibt liegen. Macht mich gerade selbst sehr sehr traurig wenn ich das schreibe. Ich hoffe das ich mir selbst nichts vormache mit dieser IFS Sache, ich hab dann Hoffnung. Und dann wieder nix. Aber ich will erstmal dranbleiben und dann mal gucken. Nicht gleich schlappmachen. Wie früher so oft.
Bei uns geht es auch immer ums entscheiden, denke ich. Gestern hatte ich nur eine Musik CD dabei auf der Bahnfahrt. Ich dachte so klasse, ich muss mich nicht entscheiden und hab die ganze CD durchgehört. Ansonsten höre ich nur einen song, oder zwei. Vielleicht auch nur angespielt, und schon kommt die nächste cd rein, und wieder nur ein, zwei lieder. Ist nur ein Beispiel. Ich sitze hier und kann fernsehen gucken oder aufräumen. Klar, ich entscheide mich lieber fürs TV. So, jetzt geht es wieder mal gegen mein bequemes Ich. Gleich geht es ans spülen, dann duschen.
Ich glaube schon, das ich derzeit ganz realistisch, noch hilfe von außen brauche um die Wohnung ganz aufzuräumen. So einigermaßen gut wenigstens. Es ist ja alles ein Prozess, dieses Jahr brauche ich vielleicht noch hilfe, nächstes Jahr vielleicht nicht mehr. Lernen, lernen, lernen. Üben, üben, üben. sich überwinden. Sich belohnen dafür.

Kennt den jemand hier dieses IFS von Richard Schwartz?


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14.04.2015 20:43
#30
Ta

Bobby, an manchen Tagen kenneich das auch, dass ich beim Radio oder TV nur so rumzappe und nur sporadisch hier und da
einige Minuten zuhöre. Deine anderen Gedanken finde ich auch nachvollziehbar, aber ich gehe etwas anders vor.
Im Moment bin ich eher dabei, mit mir selber aufs neue gut umzugehen.......sowie es numi sagt......kleine Steine,grosse Steine.....
ich mach kleine schritte. Grössere Schritte kommen später. Grüssele Mausohr


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