Hallo, ich bin die Neue...

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04.08.2019 19:54
avatar  Heidi
#1
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Guten Tag,

ich bin Heidi, 46 aus Berlin und ich habe ein Problem.

Wenn ich darf, hole ich etwas aus.

Seit 2001 leide ich unter mehr oder weniger starken Depressionen. Psychotherapien und Medikamente haben mir immer wieder auf die Füße geholfen.

2014 kam der letzte wirkliche Tiefpunkt, doch Therapie, Medikamente und schließlich meine Berentung haben mir sehr geholfen. Wie es aber immer so ist, wenn es endlich bergauf geht, kommt irgendwann immer wieder ein Tiefschlag.

Mein Tiefschlag kam vor 3 Jahren. Ein "netter Nachbar" durchstöberte die Mülltonne und kippte mir meine Pappen (Name und Adresse stand ja drauf) vor die Tür. Seither habe ich ein ziemlich großes Problem meinen Müll rauszubringen. Jeden Sonntag kann man diesen Nachbarn beobachten, wie er die Mülltonnen (Mehrfamilienhaus/Wohnblock ca. 90 Wohneinheiten) nachsortiert.

Zwischenzeitlich entwickelte sich daraus eine Agoraphobie, die ich - dank meiner Therapeutin - wieder einigermaßen im Griff habe.

Doch seit 3 Jahren stapelt sich der Müll in meiner Wohnung. Meine Verzweiflung ist groß. Inzwischen habe ich den Hausmeister angesprochen und meine Beschwerde ist nicht die erste und sicher auch nicht die letzte. Sogar die Hausverwaltung wurde eingeschaltet.

Vorhin (gegen 18 Uhr) habe ich mir ein Herz genommen und etwas Müll raus gebracht. Hängt der Typ kopfüber in ner Mülltonne. Sonst war das immer vormittags. Nun bin ich wieder total verzweifelt, dabei hatte ich gerade das Gefühl mich einigermaßen gefangen zu haben.

Heidi *total verzweifelt*

Drei Schritte vorwärts und zwei zurück ist auch vorwärts.

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04.08.2019 20:41 (zuletzt bearbeitet: 04.08.2019 21:13)
#2

Hallo liebe @Heidi,

willkommen bei den Messies!
Du selbst scheinst allerdings mehr ein Diogenes-Syndrom zu haben.
Gerade in Berlin soll es gute Hilfsangebote für Messies geben.
Schau mal, was ich auf die Schnelle alles im Netz gefunden habe:

messiehilfe-berlin.de/
messiehelfer.de/
mrcleaner.de/messie-wohnung-reinigen-berlin.html
deutschlandfunkkultur.de/hilfe-fuer-messies-ordnung-fuer-raum-und-seele.1076.de.html?dram:article_id=280172
wegweiser-aktuell.de/news/tags/Messiehilfe%20Berlin
anlaufstellen-berlin.de/first_edition/anlaufstellen-berlin-einedatei.htm#287

Werft ihr den Müll lose in die Tonne oder in geschlossenen Tüten?
Auch ich reiße aus meinen Kartons immer das Stück mit meiner Adresse und vielleicht noch mit meinem Namen, wenn der an der Seite steht und werfe diese Teile in die Restmülltüte.
Vielleicht hilft dir die Information, dass bei der Müllverbrennung dem Restmüll immer Papier und Pappe beigemischt wird, damit er besser brennt. Etwas Karton und Papier im Restmüll ist also kein Drama!

Euer Mülltonnenblockwart scheint ja noch mehr Nachbarn zu stören. Vielleicht könnt ihr zusammen einen Brief an die Hausverwaltng schreiben?
Und viellecht gibst du ihm auch die Adresse von deiner Therapeutin? Ich glaube, der braucht dringend Hilfe!

Parallel dazu würde ich mich schnell an eine Beratungsstelle wenden, bevor du Ärger bekommst, wegen dem in deiner Wohnung gesammelten Müll.

Hast du denn Beziehungen in Berlin? Vielleicht kann dir für's erste jemand mit ein bisschen Platz in seiner Restmülltonne aushelfen. Du könntest die Pappe und Papiere mit persönlchen Daten in einen kleinen Müllbeutel füllen und dort hinbringen.

Lass dich nicht unterkriegen!

******************************************************************************************
Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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04.08.2019 21:42
avatar  Heidi
#3
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Hallo Königin,

Ich leere die Tüten nach Möglichkeit aus, so passt auch mehr in die Tonnen. Bin ja schließlich nicht die einzige, die die Tonnen nutzt.

Der Hausmeister und auch die Hausverwaltung kennen die Problematik mit dem Nachbarn. Das Problem ist, dass sie nicht mehr als an dessen Verstand appelieren können.

Der Hausmeister hat sich meine Misere auch schon angesehen, insofern weiß mit Sicherheit auch die Hausverwaltung bescheid. So lange ich das langsam in den Griff bekomme, sehe ich da eigentlich keine Probleme.

Ja, ich habe Freunde und Familie, die mich unterstützen und von meinen Erkrankungen wissen. Ein offener Umgang hilft mir sehr beim gesund werden.

Ich kann halt nur mit diesem Nachbarn nicht umgehen. Ich weiß, dass das blöd ist, aber genau dieses Gefühl der Ohnmacht ist meine Achillesferse.

Heidi

Drei Schritte vorwärts und zwei zurück ist auch vorwärts.

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04.08.2019 21:57
avatar  Goofy
#4
Go

Hallo,
ich bin auch noch neu hier :)
Und hier drin und auch in der Wohnung recht aktiv die letzten Tage. Das Schreiben, und jede Antwort darauf, hilft und motiviert.

Deine Geschichte hier, wie du das geschrieben hast: Ich muss gestehen, ich fand das grade ziemlich witzig und musste lachen. Ich hoffe, du bist mir deshalb jetzt nicht böse.

Man stelle sich vor, ein Messi kämpft gegen sein Messitum, schafft es halbwegs, bringt seine Sachen raus. Und dann kommt ein Typ, wühlt im Müll und stellt es einem zurück vor die Türe.
Allein die Vorstellung ist doch völlig verrückt.

Das ist natürlich ein Problem für dich. Da gehört eher der Nachbar mal in Behandlung.
Erster Gedanke bei sowas ist immer: "Dann zieh eben aus". Aber das ist ja auch nicht so einfach.

Wirklich helfen kann ich dir gerade nicht.
Nur soweit: Lass dich von dem Typ nicht einschüchtern. Fange nicht an, daran zu zweifeln, dass es richtig ist, die Sachen zum Müll zu bringen.


Ich bin mir sicher, es ist auf jeden Fall "normaler", ein Messi zu sein, als im Müll der Nachbarn zu wühlen.


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04.08.2019 22:11
avatar  Alexa
#5
Al

Hi, ich bin auch neu bei euch..
Bin gerade dabei, meine Wohnung zu entmüllen und es fällt mir soooooooooo schwer..


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