Step by Step

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22.08.2015 09:29
avatar  Lena
#1
Le

So, nun habe ich auch in den Tagebuchbereich gefunden....Nachdem ich mich gestern vorgestellt habe, war ich zunächst richtig aufgekratzt (im positiven Sinne), konnte erst spät schlafen gehen. Heute morgen allerdings -nachdem ich den tollen Beitrag "Rund ums Papier" noch einmal gelesen habe- wurde mir so richtig bewußt, dass ich mich vor der Aufgabe des Papiersortierens (inklusive Wegschmeißens und Abheftens) tatsächlich immer mit dem Argument der fehlenden Zeit drücke (die ich trotz aller Planung dann natürlich nie habe). In Wirklichkeit aber will ich diese Arbeiten nicht erledigen (und mache dann lieber etwas anderes...).

Gleichzeitig habe ich erkannt, dass ich -würde ich ganz alleine wohnen- wahrscheinlich viel größere Probleme als jetzt hätte: Meine Männer sind für ein paar Tage auf Vater-Sohn-Tour und kommen morgen Abend wieder. In dieser kurzen Zeit habe ich es geschafft, mein Büro teilweise in die Küche zu verlagern (Esstisch), den Geschirrspüler nicht gleich auszuräumen (so dass mein benutztes Geschirr seit gestern am Rand steht), Wäsche nicht gleich abzuhängen und wegzusortieren. Diese Arbeiten erledige ich unter der Woche eigentlich immer sofort - wie ich jetzt merke, allerdings nicht aus eigenem Wollen, sondern weil ich das Gefühl habe, dies für meine Familie tun zu müssen. Meist bin ich nach diesen Routinearbeiten auch immer ganz geschafft und fange mit den "großen" Arbeiten (Wustecken) dann gar nicht mehr an.
Anscheinend arbeite ich wohl seit jeher auch bei den Dingen, die einigermaßen laufen, nur mit "negativen Verstärkern" (möchte Kritik der Familie und anderen Leuten zuvorkommen). Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, ab sofort jede meiner Handlungen im Haushalt und auch im Büro angemessen zu belohnen.
Da ich heute den ganzen Tag alleine vor mich hinwurschteln kann, habe ich mir folgende Aufgaben überlegt:
- Geschirrspüler ausräumen
-Wäsche abhängen
-Esstisch freiräumen
-Belohnung: ein Becher Kaffee und 10 Minuten lesen

-Ablage auf meinem Aktenschrank freiräumen
-Ecke mit großen Plastiktüten (Ikea und Co) freiräumen, Inhalt durchsortieren und wegwerfen bzw. wegsortieren
-eine Kiste und eine Tasche mit Büchern wegsortieren (behalten/weggeben)
-Belohnung: Telefonat mit Freundin

Ich habe dann heute noch etwas Büroarbeit zu erledigen (Terminsachen), die hätte ich sonst ohne Belohnung sondern nur wegen des Drucks in Angriff genommen - ich überlege mir hierfür noch etwas....Außerdem muss ich noch einkaufen gehen (Lebensmittel), auch dies hätte ich sonst immer ohne Belohnung und Pause gemacht - auch hierfür werde ich mir noch etwas Nettes hinterher überlegen....
Also, los gehts......


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22.08.2015 10:40
avatar  ( gelöscht )
#2
Gast
( gelöscht )

"will ich diese Arbeiten nicht erledigen"

Eine wichtige Erkenntnis! Der nächste Schritt besteht in der Frage: "Warum nicht?"
Wenn du herausfinden kannst, was daran dir Angst macht, oder warum du dich dadurch überfordert fühlst, kannst du dich nicht nur mit Belohnungen locken, sondern schon während der Arbeit selbst Gegenmaßnahmen ergreifen (z.B. angenehmere Atmosphäre schaffen, Aufgabe verkleinern etc)

Es dir selbst leichter zu machen, Dinge zu tun, die du nicht tun willst, ist genauso hilfreich, wie das Verhandeln von Belohnungen. Es wirkt quasi von zwei Seiten positiv ein. Mehr dazu:

Grundordnung schaffen


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22.08.2015 10:47
avatar  Lena
#3
Le

Ersten Block erledigt: Geschirrspüler ausgeräumt, Wäsche abgehängt, wegsortiert und neue Ladung Wäsche angeschmissen; Esstisch ist wieder frei....als Belohnung Kaffee getrunken und online Nachrichten gelesen.

Jetzt geht es weiter mit der größten Herausforderung des Tages (Block 2). Da ich merke, wie sich bei mir gerade alles dagegen sträubt (und ein kleines Teufelchen im Ohr flüstert, dass die Büroarbeiten und das Einkaufen doch viel wichtiger seien) habe ich die Belohnung erhöht: Telefonat mit Freundin (falls sie nicht erreichbar ist, email), lecker Rhababerschorle trinken und hinterher 20 Minuten in der Sonne liegen....


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22.08.2015 10:51
avatar  Lena
#4
Le

Danke für diese Anregung, numi. Da werde ich gleich mal die Aufräumatmosphäre mit Radio und meinem Lieblingssender verschönern....Die Aufgaben selbst sind nicht wirklich groß, da es sich um wenige Dinge (Ablage Aktenschrank/Tüten) bzw. nur ein Durchsehen und Sortieren (Bücher) handelt. Weiter gehts...


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22.08.2015 12:35
avatar  Lena
#5
Le

Es ist einfach unglaublich: ich bin jetzt schon fertig mit den Aufgaben, habe nur 1 1/2 Stunden dafür gebraucht! Auch wenn es sich um kleine Aufgaben gehandelt hat - der Tütenberg z.B. scheint sich seit 2006 (!) aufgetürmt zu haben (konnte ich anhand alter Kassenbons sehen). Dass ich solange in dieser Unordnung sitzen und arbeiten konnte - hm.....Jetzt sieht es zumindest in Blickrichtung vom Schreibtisch aus schon sehr viel besser aus.

Ich weiß, dass die eigentliche Arbeit (Papiere sortieren und abheften/wegwerfen; anderen Kleinkram sortieren/wegwerfen) erst noch bevorsteht - aber irgendwie habe ich jetzt zum ersten Mal so richtig das Gefühl, dass dies auch zu schaffen istMit Musik aus den 80igern brachte mir das Aufräumen eben auch zeitweise fast ein wenig Spaß....Das Ergebnis: Tütenberg weg, Ablagen frei, eine große Tüte mit Büchern zum Weggeben fertiggemacht, zwei Tüten Altpapier zum Entsorgen beiseite gestellt. Bei einem Gang auf den Dachboden habe ich festgestellt, dass es dort sehr viele halbvolle Kartons gibt - ich werde mir also keine neuen kaufen müssen, sondern kann mir welche aus unserem Bestand nehmen. Mir war es dort oben aber eben dafür zu heiß, das mache ich dann Anfang nächster Woche.
Wenn ich Durst hatte, habe ich übrigens eben nur Leitungswasser getrunken - umso mehr freue ich mich jetzt auf meine Rhababerschorle. Nach der Pause überlege ich mir den Rest des Tages......(also das Feintuning bei der Büroarbeit und Einkaufen).


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