Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht richtig wie ich anfangen soll. Natürlich tragen hier alle mehr oder weniger das selbe Päckchen, manch einer kennt es und hat es überwunden - herzlichen Glückwunsch dazu! Andere leben mit dem selben Problem, manche stört es, manche nicht, manche arbeiten dran, manche nicht - und doch sind wir alle irgendwie aus dem selben Grund hier. Anonym und unter uns - warum fällt es mir dann trotzdem so schwer, mich selbst hier zu öffnen?
Ich hasse mein Leben bzw wie ich lebe, meine Wohnung, meinen Dreckstall.
Es gibt Tage an denen ich hochmotiviert bin, die Ärmel hochkremple und einfach anfange. Dann geht das auch stundenlang. Ich packe Müll in Tüten, sortiere Papier und Plastik und arbeite mich Stück für Stück durch einen Raum.
Dann sehe ich was ich geschafft habe und denke "Alles wird gut, noch ein paar solche Tage und du hast es geschafft!"
Doch dann sehe ich die ganzen Mülltüten und denke "Die wirst du niemals alle los, ohne dass irgendjemand auf dein Problem aufmerksam wird" - dadurch ist die Motivation wieder hin, es beginnt wieder von vorne - der Müll sammelt sich und bei diesen Temperaturen dann ja auch die Fliegen, es riecht und aus Angst vor Entdeckung wird mit Raumspray gearbeitet. Dann kommt wieder ein, nein - das kann so nicht weitergehen und ich räume auf bis ich wieder vor dem Entsorgungsproblem stehe,...
Wir haben hier keine Gemeinschaftstonne, jeder hat seine eigene und die wird alle zwei Wochen geleert. Klar pack ich da was rein und hab dann ein bisschen was weg, aber das ist als würde ich alle zwei Wochen einen Eimer Wasser aus einem See holen und versuchen ihn auf diese Art zu leeren - aussichtslos!
Ich habe mir extra Säcke gekauft, die von der Müllabfuhr mitgenommen werden und packe dann alles da rein um sie dann bei der nächsten Abholung mit raus zu stellen - und dann, dann trau ich mich nicht. Es kam schon mal vor, dass ich vielleicht mal einen mit dazu gestellt habe, aber ich kann doch da nicht mit 30, 40, 50 Säcken ankommen.
Um beim Vergleich mit dem See zu bleiben, da könnte ich dann gleich mit nem Tanklaster bei vollem Badebetrieb anfahren um mir ganz still und heimlich "ein bisschen Wasser" zu holen.
Also stapeln sich die teuer gekauften Säcke im Keller und das alleine ist schon ein Akt. Immer abwarten, dass auch ja kein anderer im Haus ist, der irgendwas mitbekommen könnte, dann schnell einen Sack in den Keller und hinterher bloß nicht vergessen das Treppenhaus mit Duft zu benebeln um den Müllgeruch zu überdecken.
Natürlich hatte ich auch schon die Idee das ganze mal Stück für Stück zur Deponie zu fahren, bezahlt ist der Müll durch die Säcke ja schon, also kann ich sie da kostenlos abgeben. Aber wie bekomme ich die nur unbemerkt aus dem Keller, raus aus dem Haus in die Öffentlichkeit bis zum Auto um sie dann unbemerkt zur Deponie bringen zu können?
Solange da nichts weg kommt wird es ja leider auch nicht weniger.
Ich habe schon so viel gelesen, Aufräumtipps, innere Visualisierung der zukünftigen Wohnung,... alles gar nicht das Problem.
Ich habe mir meine Wohnung absolut innerlich visualisiert, ich weiß ganz genau wo welches Möbelstück hin soll (wenn sauber ist räume ich hin und wieder gerne um und tausche teilweise ganze Räume), wie ich welchen Raum nutzen möchte und wie er aussehen soll. Ich weiß theoretisch auch wie ich diesen Zustand erreichen kann und was ich dazu machen muss, aber und das bringt mich wieder zu meiner Ausgangsfrage:
Wohin nur mit dem ganzen Müll?
Herzlichen Grüße
Brieanna