Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?

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17.10.2023 20:19
avatar  Gitta
#211
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Ich hab dazu auch mal so überlegt. Wenn wir uns nun so mit Sachen vollstellen und uns dann nur ein schmales Feld zum hausen und leben bleibt. Will uns das vielleicht auch mitteilen, dass wir im Grunde gar nicht viel mehr zum Leben brauchen? Also für unser Leben? Also zum glücklich sein braucht es vielleicht gar nicht so viel Ausweitung, nur einen begrenzten, eher kleinen Bereich.

Aber wir ausufern uns in weitere Bereiche hinein, für die wir vielleicht weder zuständig noch verantwortlich, noch zu irgendwas verpflichtet oder noch an irgendetwas (mit-) schuld sind. Und dort verfangen wir uns.

Also, ich hoffe mal, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.


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18.10.2023 06:26
avatar  Robin
#212
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Guten Morgen, @Gitta

Zitat von Gitta im Beitrag #211
Wenn wir uns nun so mit Sachen vollstellen und uns dann nur ein schmales Feld zum hausen und leben bleibt. Will uns das vielleicht auch mitteilen, dass wir im Grunde gar nicht viel mehr zum Leben brauchen?


Auf jeden Fall habe ich dadurch entdeckt, dass ich auch nur das schmale Feld zum Hausen brauche, und auch der ganze Kram, der nur rumsteht: Faktisch hat er nur die Funktion, den Wohnbereich zu verkleinern! Und das leuchtet mir nicht so ganz ein. Okay, es mag heiztechnisch von Vorteil sein... Aber sonst? Allzu oft fehlt Platz dafür, Dinge zu tun. Z.B. ein bisschen mehr Gymnastik zu machen. Oder ein paar Besucher einzuladen.

Es ist natürlich auch so, dass ich klarkomme und sogar glücklich bin mit der Gymnastik, die ich im Bett und davor stehend und vor allem, die ich draußen unterwegs an Parkbänken oder auch so machen kann. Dort habe ich auch wunderbare Wartezeiten, die geradezu danach schreien, mit kleinen Aktivitäten gefüllt zu werden.

Und mit Leuten treffe ich mich auch gern woanders. Als Gastgeber war ich immer ziemlich unentspannt... Aber Übernachtungsgäste hätte ich gern wieder!

Aber "hätte ich gern" is nicht "ich trauere den ganzen Tag, dass ich's nicht hab". Nur, muss man mal überlegen: Wenn es ein handliches und bezahlbares Ding wäre, an was ich so oft denke wie an Übernachtungsgäste, dann hätte ich mir das längst gekauft!

Zitat von Gitta im Beitrag #211
Aber wir ausufern uns in weitere Bereiche hinein, für die wir vielleicht weder zuständig noch verantwortlich, noch zu irgendwas verpflichtet oder noch an irgendetwas (mit-) schuld sind. Und dort verfangen wir uns.


Hmmm... Also die Bereiche der Wohnung, die ich nicht wirklich nutzen kann, weil sie vollgestellt sind, habe ich mit gemietet. Für die *bin* ich zuständig und verantwortlich! Und mir wird auch grade durch die eingeschränkten Möglichkeiten zuhause immer deutlicher bewusst, dass ich eben nicht nur zuhause leben muss. Ich habe auch außerhalb der Wohnung Verantwortung. Und da ist es sogar so, dass es draußen jede Menge *Menschen* gibt! Aber auch Dinge, die ich nutzen kann, ohne dass sie mir gehören. Zuhause wird für mich immer mehr: Wo ich allein sein kann und mich erholen von der Verantwortung, die ich draußen hab.
Oder vielmehr wird es mir immer bewusster, dass es so rum ist. Deshalb will ich eigentlich gar nicht zuhause so viel zu tun und so viel Kram haben.


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18.10.2023 07:51
avatar  Robin
#213
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P.S.: Es ist mir noch aufgefallen zum Thema drinnen und draußen und Zuständigkeit, was ich jetzt mal das "Robinson-Syndrom" 😉 nenne: Als ich früher erwerbslos war, habe ich tatsächlich gestrebt, alles selbst machen zu können. Also möglichst autark leben zu können. Z.B. als mir auffiel, dass ich gern Eis esse (und am liebsten frisches), war es für mich ganz logisch, die Eismaschine mitzunehmen, die im Sozialladen für 5 Euro zu haben war.Ich habe kurz gerechnet: Damals waren das, glaube ich, 5 Kugeln Eis. Heute rechne ich anders: Ein Eis, das ist die leckere kleine Pause mit Stuhl und Toilette inklusive. Meine Lebenssituation hat sich geändert.

So ganz habe ich mich aber noch nicht von der Robinson-Denkweise gelöst. Bisher existiert noch beides nebeneinander, und ich denke manchmal beim Ausmisten: Aber wenn ich mal in Rente bin, brauche ich das vielleicht!


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18.10.2023 07:56
avatar  Robin
#214
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P.P.S.: Ich schreibe über mich, weil ich nicht für andere sprechen kann und will. Bitte versteht das nicht als Anregung, auch über mich zu schreiben. Mich würde mehr interessieren, wie das bei euch ist.


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18.10.2023 08:32
avatar  IBI
#215
IB
IBI

Zitat von Gitta im Beitrag #211
ein schmales Feld zum hausen und leben bleibt. Will uns das vielleicht auch mitteilen, dass wir im Grunde gar nicht viel mehr zum Leben brauchen?

Sehr interessante Sichtweise, Gitta.

Es heisst wie im Aussen so im Innen.
In meinem Inneren fühlt es sich meist unangenehm ENG an.
Meine traumatischen Hintergründe dazu, sind mir bewusst.
Die angenehme WEITE im Innen kenne ich kaum und ist mir fremd.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich WEITE im Körper spüre, dass das Bedürfnis nach mehr freien Flächen in der Wohnung grösser wird.

Zum Überleben brauchen wir vermutlich wenig Raum und Platz. Die optische ENGE, die wir uns erschaffen, spiegelt die innere emotionale und spürbare Enge wieder.

Zitat von Gitta im Beitrag #211
wir ausufern uns in weitere Bereiche hinein, für die wir vielleicht weder zuständig noch verantwortlich, noch zu irgendwas verpflichtet oder noch an irgendetwas (mit-) schuld sind.

Ich finde diese Sichtweise ebenfalls interessant, Gitta.
Sie spiegelt aus meiner Sicht zusätzlich die "emotionale Verwirrung und das innere Chaos" wieder.
Ich habe häufig das Gefühl, dass nicht alles in meinem inneren Chaos von mir ist, sondern einigen meiner mir unbekannten Ahnen gehört.
Leider konnte ich mich nicht "abgrenzen" und nun hängen sie an mir wie "Kletten" und sie lassen sich nicht an den Ort zurückdrängen, an den sie gehören. In die Vergangenheit.

Ich habe keine Ahnung wie es sich mit Seelen verhält. Ob sie in neuen Gestalten wieder auf diesen Planeten zurückkehren? Ich habe in mir ein Gespür, dass sie gerne mit uns weilen und Kontakt suchen und gleichzeitig gehören sie in die Vergangenheit. Es waren ihre Leben und nicht meines.
Ich will nicht ihre Leben leben, weil sie "unverrichtete" Dinge hinterlassen haben. Nicht meine Verantwortung.
Sehr weit her geholt, meine Gedanken.
Dennoch spüre ich etwas von diesen Energien, die nicht MIR gehören. Ich bin halt mit ihnen gentechnisch weitläufig verwandt, drum glauben sie, sie können sich an mir heften.

Was ich damit sagen möchte:
Es gibt meine eigene innere emotionale Verwirrung, die mein Chaos in der Wohnung ausdrückt und es gibt möglicherweise die Anteile, die meine Ahnen mir anhängen und meine energetischen Grenzen überschreiten und erhalte ungebeten Verantwortung für Dinge, für die ich nicht verantwortlich bin und die spiegeln sich in der nächsten Hälfte vom Chaos.


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