Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?

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20.11.2023 15:46
avatar  Robin
#256
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Nun, @IBI , ich meinte die Funkstille nicht auf *einen* Thread bezogen, sondern auf alle. Zwar habe ich mich mittlerweile wieder erholt nervlich, und ich habe auch wahrgenommen, dass dein Beitrag mir gegenüber harmlos und freundlich war. Dafür hast du grade @Sybille gegenüber gezeigt, dass du noch immer nicht bereit bist, klar formulierte "schwierige" Grenzen anderer Leute zu akzeptieren. Dann musst du halt mit "einfachen" Grenzen eine Weile üben.


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20.11.2023 15:55
avatar  Gitta
#257
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Liebe Alle
Natürlich sind wir alle verschieden und haben andere Geschichten. Was wir gemeinsam haben, ist ja nun, dass wir uns irgendwie einen Bock geschossen haben, psychologisch gesehen. Wir funktionieren zwar so auch, aber das Gelbe vom Ei ist es wohl nicht. Und wir müssen dafür leider erstmal den Berg hoch, bevor wir ihn runter rollen können.

Wie das jede/r für sich macht, ist auch uns selbst überlassen. Also ich persönlich nehme gerne die ein oder andere neue Idee mit, aber ob sie dann bei mir gut funktioniert, das sehe ich ja später. Alles kann ich natürlich auch nicht machen, weil ich noch meinen normalen Alltag- im Modus Irgendwie- auf die Reihe kriegen muss. Dazu muss ich dann noch Motivation für die „Bergwanderung“ oder Denk-Energie zum „Verstehen meiner selbst“ aufbringen.

Einen anderen Menschen zu verstehen, ist nicht so einfach. Das Problem haben wir auch bei allen anderen Themen. Aber hier im Forum darf das Thema ja "unser Problem" sein. Da draußen muss ich mich über Staus, Urlaube oder Scheidungen unterhalten. Diese Probleme beschäftigen mich aber nicht die meiste Zeit. Aber auch hierin ist es schwierig, sich anderen gegenüber umfassend verständlich zu machen.


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20.11.2023 17:40
avatar  Gitta
#258
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PS: Gibt es da nicht so eine Methode, sich längere Zahlen als Tiere vorzustellen und eine Geschichte dazu zu erfinden? Bei Gedächtnistraining zum Zahlen Merken, meine ich.


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21.11.2023 07:53 (zuletzt bearbeitet: 21.11.2023 07:59)
avatar  IBI
#259
IB
IBI

Zitat von Gitta im Beitrag #257
Und wir müssen dafür leider erstmal den Berg hoch, bevor wir ihn runter rollen können.

Gitta, ich würde den Berg nicht runter rollen wollen, denn dann könnte ich meine Möglichkeiten selber zu wählen, wie ich den Berg herunter gehe und was auf dem Weg zu tun oder zu lassen ist und wann ich Pause mache, um die Natur zu geniessen, nicht mehr verwenden. Und die Geschwindigkeit lässt sich beim Herunterrollen auch schlecht regulieren.

In der Kindheit hat das Berg herunterrollen Spass gemacht, keine Frage.
Kommt natürlich auch darauf an, wie hoch die Berge sind, die wir uns im Kopf ausmalen und vielleicht ist die Rückseite des Berges zum Herunterkommen anders beschaffen als die Vorderseite, die wir bisher gesehen haben.

Zitat von Gitta im Beitrag #257
Dazu muss ich dann noch Motivation für die „Bergwanderung“ oder Denk-Energie zum „Verstehen meiner selbst“ aufbringen.

Stimmt. Probiere die Denk-Energie mit einer Spür-Energie zu erweitern. Dann ist sie weniger kopflastig. Dieser Energie-Umverteilung ist eine Möglichkeit, anders den Berg zu besteigen.

Die Idee mit den Zahlenreihen in Forum von Geschichten merken, ist super.

Ob der Verstand nun die Zahl erfassen kann oder nicht, wenn der Inhalt des Videos der hinter der Zahl beschrieben wird, nicht mehr gehört werden kann oder die Konzentration darauf nachlässt, ist die Zahl dafür der Trigger.
Mich stört es nicht so sehr, dass ich grosse Zahlen in ihrem AUSMASS nicht erfassen kann, daher würde ich vermutlich dieses Bedürfnis ausblenden und kann dem anschliessenden Inhalt folgen.
Und vielleicht ist es diese Kompetenz: Ob ich in einem bestimmten Kontext bestimmte Inhalte als Indiz für wichtige Informationen, die folgen werden, erkennen kann oder nicht.
Sind genau diese Worte in meinem Körper mit negativen Erfahrungen verknotet, ist die Chance hoch, dass das Nervensystem übernimmt, weil es Gefahr wittert.

Trigger nach und nach zu identifizieren und ins Bewusstsein holen, birgt viele Chancen zu lernen, sie zu beeinflussen und vielleicht BEVOR sind eintreten, dem Nervensystem neue Erfahrungen anbieten, damit es lernen kann, dass Zahlen in gewissen Kontexten extrem harmlos sein können.
Gleiches kann für das gelten, wenn wir uns etwas bestimmtes Vornehmen.

Jeder, der irgendeinen seiner Trigger identifiziert, darf sich dafür wertschätzen, denn - auch wenn die Muster nicht von gestern auf heute verändert werden können, die mit dem Trigger verbunden sind, besteht die Chance, darauf zu achten, was und wie und wann etwas gelingt.

Wenn es mir gelingt, meine Trigger zu regulieren, kann ich damit meine Impulskontrolle verbessern?
Ich meine nicht damit, dass ich meinen Ärger, den ein Trigger möglicherweise auslöst nicht ausdrücke, sondern das Muster wie intensiv sich Ärger "Luft macht oder energetisch entlädt" dem Gegenüber anders zeigen kann, weil meine Impulskontrolle sich in diesem Bereich herstellen kann?
Eine Frage, die ich mir stelle.
Ist es ein Zeichen dafür, dass ich den Berg genommen habe und auf dem Weg herunter, das Neue integrieren konnte und meinen heilen Kern damit stärke und vergrössere?


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22.11.2023 07:15
avatar  Sybille
#260
Sy

@Robin mein Vorschlag ist schon länger ein "ignore-Button" den kenne ich von anderen Foren.
Hab ich @Emin erfolglos vorgeschlagen, weiß nicht, was dagegen spricht.
Da wir sowas nicht haben, Versuche ich einfach die Beiträge nicht mehr zu lesen. Wie gut mir das gelingt und wie sehr mir das den Spaß verdirbt, hier etwas von mir zu erzählen, wenn ich danach immer aufpassen muss, die Kommentare dazu zu meiden, werden wir sehen.
Only-one-way-to-find-out.

Wo wir gerade im Trauma Thread sind...

Das erinnert mich an eine Trauma - Geschichte von mir... Habt ihr Lust auf ne Anekdote? (Ich weiß immer nicht wo sowas hingehört. Tut mir leid, wenn's OT ist...). Vielleicht ist die ganz gut um zu testen, wie es hier mit dem erzählen so klappt...


*Anekdote - an*

Dass es zwecklos ist, einem Menschen etwas erklären zu wollen, was der nicht verstehen WILL, ist eine der härteren Lektionen meines Lebens gewesen, aber irgendwann hab ich sie doch kapiert.

"Sicher war das alles ein Missverständnis" -

Ach, das waren Zeiten. Ich weiß noch, wie ich ~16 war. Und mein Vater WOLLTE es nicht verstehen. Und er HÖRTE nicht zu. Und alle sagten "Sybille, Du musst ihm das nur richtig ERKLÄREN". Und ich hatte es 1000 Mal erklärt. "Richtig" . Langsam und deutlich. In Ruhe. Nochmal von vorne. Mit anderen Worten. Und nochmal. Und es hatte NICHTS geändert.
Dass sie mir nicht GLAUBEN wollten, dass mein Vater mir w-i-r-k-l-i-c-h nicht ZUHÖRTE. Dass er seine Tochter ausblendete und in Dissoziation versank, bis er seine Familie nicht mehr wahrnahm, bis er seine Töchter nicht mehr auseinander hielt, bis er... weil er die Wahrheit nicht AUSHIELT.

DAS konnte oder wollte keiner sehen. War vermutlich zu schrecklich. Zu absurd. Zu fernliegend. Da war doch "Sybille erklärt es nicht vernünftig" "Er versteht das nicht, Du musst Dir mehr Mühe geben" "verstockter Teenager " viel schöner. Viel einfacher . Und viel viel naheliegender.
Und wenn ich dann irgendwann bei heulen, schreien und tobe ankam, weil ich jede andere Form der Erklärung durch hatte - dann war in den Augen der Welt der Beweis erbracht, dass ich nicht vernünftig erklärte, "Wenn Du so schreist, KANN man Dich ja nicht verstehen " "Du musst Dich erstmal BERUHIGEN. Und DANN erklärst Du es nochmal vernünftig und..." #Ahhhhhh - und es war mal wieder alles meine Schuld. Wessen auch sonst.
Ach ja, DAS warn Mist.

Also, jedenfalls HAB ich es irgendwann begriffen. Wenn jemand etwas nicht hören will ist jede Erklärung verschwendete Lebensenergie (Es sei denn ich hab SOWIESO Lust drüber zu reden. DAS ist was anderes. Dann ist es ja letztlich wumpe, wer (nicht) zuhört.)

Und es ist genauso verschwendete Lebensenergie andere davon zu überzeugen, DASS es so ist. DASS man das zigfach in Ruhe erklärt hat und DASS es daran nicht liegt. Ist schwer zu sehen. Schwer zu glauben. Und waaaaaahnsinnig viel Überzeugungsarbeit, die am Ende NIX bringt, weil der gegenüber nach 5000 Erklärungen am Ende ja bestenfalls (!) versteht, warum man sich verhält, wie man sich sowieso verhält. Und sooo hilfreich ist das halt nicht - es ist nämlich NICHT so, dass die ne Lösung haben, nur weil sie das Problem verstanden haben. Die Lösung muss ich selbst finden. Sowieso.

Die Frage ist daher nur, ob ich komplett auf eine Person verzichten möchte, oder ob es Gründe gibt, warum ich mir solche Umgangsformen bieten lasse und "nur" den Dialog aufgebe. "jajaja"

Ich bringe es nicht übers Herz meinen alten kranken Vater wegen seiner psychischen Verfassung komplett aus meinem Leben zu werfen. (Er macht das mit der Dissoziation ja auch nicht zum Vergnügen!)
Ich treffe ihn ein paar Mal im Jahr. Rede übers Wetter. Mein Vater fragt meinen Mann (mit dem ich seit über 20 Jahren zusammen bin) was er denn eigentlich beruflich mache? Ich schlucke die Unverschämtheiten seiner Frau. Mein Vater erklärt mir, wie ich die Welt sehe und verwechselt mich dabei versehentlich mit meiner Schwester.
Ich steige ins Auto, sage "Fahr einfach" - Mein Mann sagt, dass er mich liebt, dann stellt er die Musik auf "laut", fährt auf die Autobahn und bringt mich nach Hause. In unser Zuhause, wo es NICHT üblich ist, einander nicht zuzuhören. Wo es WICHTIG ist, wie ich mich fühle. Wo wir die Dinge tun, wie wir sie für richtig halten. Wo es nicht "das ist nicht so wichtig , das ist nur Sybille" heißt. Ich fühle mich den Rest des Tages scheußlich. Und fertig.

*Anekdote Ende*

Also, nein, Es kann NICHT sein, dass ich IBI falsch verstanden habe. Ich bin mir sicher. Absolut sicher.
Erklären, warum ich mir dermaßen sicher bin, werde ich nicht. Ich habe nämlich mit 16 auf die harte Tour gelernt, nicht zu erklären, warum ich etwas nicht mehr erkläre. 😉


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