Was wollen die eigentlich alle von mir?

03.10.2011 23:53
#1
Me

Liebe Hilfe suchende Freunde und Verwante,

hier möchte ich den Blick aus der Sicht eines betroffenen darstellen.
Ich denke es werden für euch vielleicht einige Dinge klarer.


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04.10.2011 00:41
#2
Me

. . . Leider ging mein Text verloren und ich muss es noch mal schreiben. :-(
Eingabezeit Begrenzung!
Ich werde es an einem anderen Tag nochmal versuchen.

In der Kürze:
Bitte nichts ungefragt entsorgen! Ich würde versuchen meine Sammlung zu retten.
Suchen sie das Gespräch und versuchen sie den Wert eines Gegenstandes in diesem herauszufinden.
Ist das erst bei einigen Versuchen gelungen entwickelt der Betroffene langsam wieder ein Gefühl dafür.
In leichten Fallen kann das in der Familie, oder mit einem Freund geschehen, in schweren Fällen sollten sie es in Professionelle Hände geben.

Euer Merlin


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04.10.2011 08:05
#3
Me

Hallo,

da bin ich wieder.
Bei der Suche nach Informationen über Messies bin ich auf Wikipedia gestoßen.
Ich habe anhand der Beschreibung dort erkannt das ich betroffen bin. Den Verdacht hatte ich allerdings schon. Auch dieses Forum habe ich auf diesem Wege entdeckt.

Liebe Angehörige und Freunde der Messies,

ich möchte euch für euer Bemühen um die Betroffenen danken.
Aus meiner Erfahrung möchte ich sagen, dass ich über Gespräche mit Freunden zu einer Vorstellung meines eigenen Fehlverhaltens gekommen bin. Es bedarf sicher eines gewissen Feingefühls um nicht gleich eine Verteidigungshaltung auszulösen. Auch ist am Anfang viel Geduld notwendig.

Unser Verhalten führt in die Isolation, da wir die Reaktionen anderer fürchten. Teilweise schämen wir uns (das hängt davon ab ob wir unsere Situation erkannt habe).

Alles was wir haben hat einen Wert für uns. Dieser kann von einer Person unseres Vertrauens in Frage gestellt werden.
Beispiel: Eine Computerzeitschrift die fünf Jahre alt ist liegt in der Sammlung. Ich habe die Neigung diese zu behalten. Es gibt vielleicht einen Artikel oder eine CD darin die mir wichtig war. Bei Gesprächen mit meiner Frau konnte ich einsehen, dass die Informationen und die CD so veraltet sind, dass es keinen echten Wert mehr für mich darstellt. Ich habe nun für mich festgelegt, das Zeitschriften älter als zwei Jahre keinen Wert mehr für mich haben. Ich entsorge diese jetzt einmal im Jahr.
Ein Anfang ist also gemacht.

Euer Merlin


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10.10.2011 14:50
#4
Me

Hmja, klingt vertraut. Die Sache mit den "externen Hilfsangeboten" ist halt auch grenzwertig . . . für mich hat das sehr viel mit Respekt zu tun. Einerseits: ich BIN ein Messie! Andererseits: ich BIN (zweifelsohne!!) ein wertvoller Mensch - andere schätzen meine Fähigkeit, zuhören zu können, als einfühlsamer Ratgeber fungieren zu können, meine Hilfsbereitschaft, meinen Humor, meine Eloquenz, etc.. Wenn sich dieser Respekt in den Ratschlägen und Hilfsangeboten niederschlägt, wird es möglich, diese zumindest zu prüfen und ggfs. auch anzunehmen bzw. umzusetzen. Fühle ich mich jedoch bevormundet (insbesondere von Menschen, die selbst, nur eben auf anderen Gebieten, auch "gaga" sind, dies aber im Gegensatz zu mir nicht wahrhaben wollen!!), dann endet meine Kooperationsbereitschaft in Sekundenschnelle. Ich bin mir zwar durchaus bewusst, dass das nicht gerade als reife Verhaltensweise anzusehen ist, andererseits ist es aber auch so, dass wir in einer ohnehin schon tendenziell "übergriffigen" Gesellschaft leben, in der alles, das auch nur ansatzweise gegen bestimmte, aktuell konsensfähige Normen verstösst, von den "großen Gleichmachern" gestutzt, beschnitten und einplaniert wird. Dagegen wehre ich mich. Schade in diesem Zusammenhang ist nur, dass auch viele nahestehenden Menschen es einfach nicht kapieren, dass mit "Druckerhöhung" einfach nur gesteigerte Lähmung bzw. ein Abwehrreflex erzeugt wird, wohingegen sanfte Ermutigung und geduldige Unterstützung durchaus in absehbarer Zeit sehr viel positives bewirken (könnten, wenn sie einem denn zuteil würden!).

Weiss nicht, ob Du das ähnlich siehst / auch kennst?

LG, mmm


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31.07.2012 02:47
avatar  wala
#5
wa

[quote="MegaMessieMan"|p23]Hmja, klingt vertraut. Die Sache mit den "externen Hilfsangeboten" ist halt auch grenzwertig . . . für mich hat das sehr viel mit Respekt zu tun. Einerseits: ich BIN ein Messie! Andererseits: ich BIN (zweifelsohne!!) ein wertvoller Mensch - andere schätzen meine Fähigkeit, zuhören zu können, als einfühlsamer Ratgeber fungieren zu können, meine Hilfsbereitschaft, meinen Humor, meine Eloquenz, etc.. Wenn sich dieser Respekt in den Ratschlägen und Hilfsangeboten niederschlägt, wird es möglich, diese zumindest zu prüfen und ggfs. auch anzunehmen bzw. umzusetzen. Fühle ich mich jedoch bevormundet (insbesondere von Menschen, die selbst, nur eben auf anderen Gebieten, auch "gaga" sind, dies aber im Gegensatz zu mir nicht wahrhaben wollen!!), dann endet meine Kooperationsbereitschaft in Sekundenschnelle. Ich bin mir zwar durchaus bewusst, dass das nicht gerade als reife Verhaltensweise anzusehen ist, andererseits ist es aber auch so, dass wir in einer ohnehin schon tendenziell "übergriffigen" Gesellschaft leben, in der alles, das auch nur ansatzweise gegen bestimmte, aktuell konsensfähige Normen verstösst, von den "großen Gleichmachern" gestutzt, beschnitten und einplaniert wird. Dagegen wehre ich mich. Schade in diesem Zusammenhang ist nur, dass auch viele nahestehenden Menschen es einfach nicht kapieren, dass mit "Druckerhöhung" einfach nur gesteigerte Lähmung bzw. ein Abwehrreflex erzeugt wird, wohingegen sanfte Ermutigung und geduldige Unterstützung durchaus in absehbarer Zeit sehr viel positives bewirken (könnten, wenn sie einem denn zuteil würden!).

Weiss nicht, ob Du das ähnlich siehst / auch kennst?

LG, mmm[/quote]

Lieber mmm,
habe Deinen Beitrag gerade mit großem Interesse gelesen und finde es sehr einleuchtend, wie Du deine Sicht der Dinge schilderst; ich war gerade auf der Suche nach helfenden Informationen und bin über Wikipedia hierher gekommen, weil mein Bruder mich aktuell mit sehr großer Sorge erfüllt. Er (60) ist "Messi" seit über 20 Jahren, was uns, dem engsten Familienkreis und auch einigen Psychologen auch bekannt ist. Nur hat es bisher nie jemanden groß belastet oder gestört, da er alleinstehend ist ansonsten ein pflichtbewußter und zuverlässiger und meist gutgelaunter Mensch ist. Ich sehe ihn aber auch selten, da wir 200km voneinander entfernt leben. Seit etwa 4 Jahren kümmert er sich liebevoll um unsere kranke Mutter, auch 40 km von seinem Wohnort entfernt und alles war gut, wie ich bei meinen jährlichen Besuchen feststellen konnte.
Seit 2 Monaten ist er nun im Ruhestand und aufgrund der Pflegebedürftigkeit unserer Mutter ist er dann ganz bei ihr geblieben. Für mich war aufgrund der in letzter Zeit geführten Telefonate mit ihm und Mutter alles in Ordnung und ich hätte es sicher erkannt, wenn irgendetwas auf ein größeres Problem hingedeutet hätte.
Nun ist unsere Mutter vor 4 Tagen ganz plötzlich an einer Hirnblutung gestorben und ich bin sofort nach Hause gefahren. Ich war darauf gefasst, einen sehr aufgelösten Bruder vorzufinden aber nicht auf den Zustand des Hauses; es war komplett zugemüllt von der Haustür bis unters Dach. Es war nicht wirklich Müll, es war einfach Kram: Kleider, Textilien, Elektrogeräte, Kameras, Kleinmöbel, Konserven und was auch immer. Mein verzweifelter Bruder voller Trauer, Verzweiflung und Schuldgefühle mittendrin. Das war mehr, als ich ertragen konnte. Glücklicherweise war auch unsere Cousine da und zusammen ging es dann irgendwie, ein wenig Struktur in das Chaos zu bringen. Heute war die Trauerfeier und es war alles so, wie es sich unsere Mutter gewünscht hatte. Aber ich mach mir jetzt große Sorgen um meinen Bruder; er ist total entwurzelt im wahrsten Sinne des Wortes; ich bin nicht in der Lage, ihm seine Last zu nehmen, so sehr ich das wünsche und für mich ist er jetzt noch das letzte Familienmitglied. Ich bin ziemlich bewegt und Dein Text gibt mir aber die inspiration, die ich gerade brauche. Dafür danke ich Dir von Herzen!
Reiner


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