Einen Anfang finden

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01.03.2014 11:32
avatar  IBI
#6
IB
IBI

hey Berle,

ich finde es toll, dass es dir trotz deiner schwierigen Lebensumstände, deinem Kind vieles mit auf dem weg gegeben hast, so dass sie voraussichtlich ein normales leben führen wird und mir gefällt es zu lesen, dass du auf diesen teil stolz bist.

versuche den schmerzlichen teil des versagens zu verkleinern, dann erreichst du dein ziel, dass du schöne tage mit deiner tochter verbringen kannst.

viele grüsse
sonja


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01.03.2014 11:40
#7
Ta

Liebe Berle !
Herzlich willkommen in unserem Forum. Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Hätten wir ein Kind, wären wir wohl auch so einen Weg gegangen.
Ja, das mit dem Anfangen,aufzuräumen kenne ich sehr gut. Bei mir lag es lange an der Depression.
Zurzeit arbeite ich vor allem an der Selbstwertschätzung,Selbstmitgefühl eingeschlossen.
Ja,ich kann Dir bestätigen,hier kann man viel lernen, wenn man will. Jede und jeder - aber die Mehrzahl sind Frauen - erzählt soviel wie sie will.
Wenn man as einzeln mit wem bereden will, gibt es den Chat und die PN - private Nachricht.
Also ich hab immer das Gefühl, hier bin ich zuhause. Manchmal liege ich auch daneben mit einem Kommentar, aber niemand ist mir böse.
Jedenfalls freuen wir uns hier über jedes neue Gesicht.

Grüssele Mausohr


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01.03.2014 11:53
#8
Ta

Ach ja und wenn Du mehr wissen willst über mich,gucke mal unter "Der Weg ist das Ziel...?!?" .

Im Übrigen habe ich ja insofern eine vergleichbare Situation seit 28Jahren, weil ich mich wegen meinem schwerbehinderten Ehemann
nie ganz fallen lassen konnte, das war meine Rettung. Denn er braucht in bestimmten Bereichen Hilfe und die hat er auch immer bekommen.
Lass mal, egal wie lange es dauert, ich bin meinen Weg gegangen,sogut ich konnte und es geht weiter. Du schaffst das bestimmt auch,
allein schon deshalb, wel Du so eine liebe Tochter hast, die auch ihren Weg findet.
Eins aber ist not : mache Dich frei vom Gedanken des Versagens ! So wie man krank werden kann durch Beinbruch oder Depressionen,
so kann man auch krank werden in einem bestimmten Bereich der Seele, wenn man überfordert ist oder im Inneren Chaos herrscht.
Dann braucht man Hilfe. Wäre natürlich klüger gewesen, Du hättest das Jugendamt um Hilfe gebeten, die hätten Dir eine Familienhelferin
geschickt, die mit Dir Haushaltorganisation lernt.......oder so was ähnliches. Aber es ist sehrsehr schön, da freue ich mich von Herzen mit,
dass ihr euch lieb habt und das Verhältnis okay ist. So, das fiel mir noch ein. Grüssele Mausohr


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01.03.2014 15:04
#9
Al

Ich hoffe, es ist dir gelungen, einkaufen zu gehen. Jeder Schritt, der Überwindung kostet, ist schwer.
Du hast ja einiges mitgemacht und ein schweres Päckchen zu tragen. Ich finde es sehr bemerkenswert, wie gut du trotz alledem mit deiner Tochter stehst. Da hast du vieles sehr richtig gemacht und allen Grund, stolz auf dich zu sein.

Scham und Angst bei der Müllentsorgung kennen wir, denk ich, alle. Das ist, so blöd es klingt, völlig normal - und auch etwas, wozu man sich überwinden muss. Die gute Nachricht ist, dass es mit der Zeit leichter wird und die Scham, wenn vielleicht nicht verschwindet, so doch geringer wird.

Du sagst, du bist nicht sicher, ob deine Tochter kommen darf, wenn du das Aufräumen nicht schaffst. Das ist sehr traurig. Deine Tochter will doch in erster Linie zu dir und nicht zur Wohnung. Und du bist immer dieselbe, egal, wie es drumrum aussieht. Du willst die Ordnung für sie und schaffst dir dadurch Druck.
Betrachte es bitte nur als Anregung. Aber wäre es nicht viel besser, wenn du die Ordnung für dich wolltest? Wenn du dir dadurch Freiraum, Stolz und Energie schaffen wirst, hat deine Tochter auch etwas davon. Aber in allererster Linie du selbst eben auch.

Den Anfang finden ist schwer. Vielleicht schaffst du eine Tüte weg. Und eine kleine Ecke in der Küche aufräumen. Das wäre doch ein Anfang. Nicht alles an einem Tag und nicht alles überblicken, sondern Stückchen für Stückchen. Anders geht es wahrscheinlich nicht.


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01.03.2014 20:53 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2014 20:54)
avatar  Berle
#10
Be

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Worte. :) Es ist allein schon eine enorme Erleichterung, wenn man Worte hört, wie "das ist ganz normal" für etwas wofür man sich doch so schämt. Jeden Tag sieht man in der Werbung diese blitzeblanken Haushalte mit den super aussehenden Frauen. Da übernimmt man schnell, dass das die Normalität ist.
Das mit dem für mich etwas tun, also mich selbst als wertvoll genug erachten, dass ich in einem gemütlichen Zuhause wohne, das ist in der Tat schwierig für mich. Vom Verstand her weiß ich das, aber.....

So, aber was ist mir heute gelungen?
Ja, ich habe es geschafft und bin einkaufen gegangen. Und ich habe es sogar noch geschafft, die Hälfte meines Küchentisches frei zu räumen. Jedesmal wenn ich nun in die Küche muss, versuche ich den Fokus auf die leere Hälfte des Tisches zu lenken und es ist ein gutes Gefühl. :)
Ich will morgen die 2. Hälfte in Angriff nehmen, damit ich die erste Fläche erhalte, die ich dann sauber machen kann.
Hier dadrüber zu schreiben hilft wirklich vie dabei. :)

Gut dass es sowas wie dieses Forum hier gibt, wo man so viel Zuspruch bekommt und sich nicht schämen muss.

LG
Berle


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