Kleidung ausmisten und eine "gute" und funktioniere Garderobe behalten

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03.04.2020 02:49 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2020 02:50)
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Hallo zusammen

ich möchte meinen Kleiderschrank und Kommode ausmisten und meine Garderobe neu organisieren (incl. Schuhe, Handtaschen, Accessoires) und dafür habe ich Systemjunkie mir mal wieder ein System ausgedacht, das eine Mischung ist aus einem System, mit dem ich vor 8 Jahren schon einmal (wie ich finde) meinen Kleiderschrank erfolgreich auf Vordermann gebracht habe, Vorschlägen von Natascha Gibson (ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken), die wiederum das Marie Kondo System nur in groben Ansätzen gut findet und ihr eigenes Ding daraus geschustert hat und meinen aktuellen Optimierungsideen anno 2020.

Achtung, das wird wieder ein ellenlanger Sermon von mir werden, den ich jetzt aus zwei Gründen aufschreiben möchte, zum Einen, da ich dieses System erst in einigen Monaten anwenden möchte und meine ganzen Ideen und Gedanken festhalten möchte, damit sie mir nicht bis dahin wieder entfallen sind. Wenn ich den ganzen Kram schon aufschreibe, dachte ich mir, mach ich das doch gleich hier, vielleicht interessiert es ja jemanden hier, nimmt sich Ideen raus oder übernimmt den Plan direkt, weil die Person überhaupt keinen Plan und keine Idee hat oder was auch immer

Dass ich erst in einigen Monaten anfangen möchte, klingt nach Aufschieberitis, ABER: ich bin gerade auf einem guten Weg einige bzw ziemlich viele überflüssige Pfunde loszuwerden. Dh mir passen gerade Sachen, die mir vor 6 Wochen noch nicht passten, dafür sind mir ander Sachen zu weit geworden und wer weiß, was mir in 12 Wochen passen wird? ich möchte also erst einmal mein Wohlfühlgewicht finden und eine Weile abwarten, ob ich es auch halten kann und mich erst dann von den definitiv nicht passenden Kleidungsstücken zu trennen.
Ich werde wahrscheinlich viele auf mich bezogene Beispiele nennen, aber das kann sich jeder auf die persönlichen Gegebenheiten übertragen

einiges an Vorarbeit habe ich allerdings schon unternommen, ich war also nicht untätig:


Bevor man Entscheidungen trifft, was man behalten und was man weggeben möchte finde ich es essentiell sich darüber im Klaren zu sein, welche Farben, Schnitte und Materialien/Stoffe einem stehen und zu einem selbst passen und was einem nicht steht bzw was nicht passt. Wer das nicht weiß´, sollte sich darüber im Klaren werden und im Zweifel ein paar Euro in eine Stilberatung investieren, spart unglaublich viel Geld, Zeit, Ärger und Frust



als erstes habe ich den Bedarf überschlagen, welche und wie viele Klamotten ich tatsächlich brauche. Daraus ergeben sich nicht nur absolute Stückzahlen, die natürlich bei jedem unterschiedlich sind, sondern auch Verhältnisse zueinander. Von Kategorien, die oft getragen werden braucht man mehr, als von Kleidungskategorien, die selten getragen werden. Blöd gesagt: man braucht mehr Socken als Wintermäntel, wer jeden Tag in Kostüm und Bluse im Büro sitzt braucht mehr Kostüme und Blusen als ich, die keinen Bürojob hat
Dabei habe ich berücksichtigt

1. Haushaltsgröße, Größe der Waschmaschine, Trockenmöglichkeit, Trennung der Wäsche vor dem Waschen: ich wohne in einem 2 Personenhaushalt, die Trommel ist für 7!! Kilo ausgelegt, Trockenmöglichkeiten eher schlecht (kein Wäschetrockner und kein Trockenkeller), ich trenne nach Farben (hell, "mittelbunt", dunkel) und Fein- bzw Wollwäsche, 40 Grad, 60 Grad, dh die Wäsche braucht ihre Zeit, bis sie von einem Tragen wieder sauber und schrankfertig fürs nächste Tragen ist, als ich mit der 7 Kilo Trommel noch alleine wohnte, war es noch schlimmer. es dauerte ewig, bis da mal was zusammenkam. andererseits verfärbt sich bei mir nichts oder läuft ein, da ich sehr sorgfältig mit meinen Sachen umgehe. Wer oft waschen muss, braucht weniger Kleidung, als wer selten waschen kann udn bei wem die Wäsche noch tagelang auf dem Wäscheständer trocknen muss, als mal schnell im Trockner.
Meine Waschmaschine war übrigens ein Geschenk (ich hätte mir sonst nie eine so große Trommel ausgesucht) und ich bin auch dankbar dafür, da ich mir so viel Geld gespart habe, das nur am Rande

2. Benötigte Kleidungsarten (Beruf, Freizeitverhalten, Hobbys, Klimazone)
-für die Arbeit brauche ich nichts, da meine Arbeitskleidung vom Arbeitgeber gestellt und gewaschen wird (wie schön es doch ist im Gesundheitssektor zu arbeiten), lediglich um die Schuhe muss ich mich selber kümmern
-für die Arbeit zu Hause (Putzen, Fahrräder reparieren, Maler- und Heimwerkerarbeiten) braucht man alte Kleidung, aber nicht tonnenweise. Nicht jedes ausrangierte Tshirt "zieht man dann mal zum Putzen an". ein paar alte und bequeme Sporthosen und Tshirts zum Putzen und etwas robuste Kleidung(1 Pulli und eine alte Jeans) und ein(!) Paar alte Turnschuhe für richtige Drecksarbeit reichen
- in meiner Freizeit bin ich ein Jeans, Pulli, Shirt Mensch, also eher sportlich,praktisch mit einem Hauch Eleganz, daher ein gewisser Bedarf. Wer beispielsweise alle Wege mit dem Fahrrad erledigt (so wie ich) braucht keine hellen Hosen, wer 300m zum Bäcker mit dem Auto fährt und sich auch sonst nicht draußen aufhält, braucht nicht 3 Regenjacken, wer eine totale Frostbeule ist oder Warmnatur usw, ihr wisst schon was ich meine
-wer im Werdenfelser Land wohnt, hat eher mit langanhaltenden Temperaturen im zweistelligen Minusbereich zu rechnen als jemand, der im Münsterland wohnt. ich werde mich also von einigen richtig, richtig warmen Pullovern trennen müssen, da es hier unwahrscheinlicher ist, dass ich diese über Wochen brauchen werde als an meinem vorherigen Wohnort.
- je nach Hobby und Häufigkeit dem man dem Hobby nachgeht braucht man mehr oder weniger viel Kleidung: in meinem Fall, Schwimmen mehrmals pro Woche, daher 3 Garnituren, Hallensport mit entsprechend Kleidung und Hallenturnschuhen, Fahrradfahren mit entsprechend Bekleidung, Helm, Regen und Kälteschutz, Kleidung für Konzerte/Auftritte mit Orchester und Band, Joggen mit entsprechender Kleidung und Laufschuhen. Skifahrer brauchen ihre Skimontur usw. auch da wieder realistisch bleiben, dass man für einen Sport, dem man nur ein Mal die Woche nachgeht weniger Hosen und Oberteile braucht als einem, dem man mehrmals die Woche nachgeht. Sport, der draußen stattfindet braucht natürlich Kleidung für alle Jahreszeiten udn Regenschutz, Sport in der Halle hingegen nicht usw

3. besondere Anlässe
- für Familienfeiern, Jubiläen usw finde ich es sinnvoll je ein Outfit für Winter, Übergangszeit und Sommer im Schrank zu haben. Je nachdem, ob man regelmäßig ins Theater geht oder sich öfter auf sonstigen festlichen Anlässen rumtreibt, kann es natürlich auch etwas mehr sein, aber wirklcih viele Outfits braucht man dafür nicht. Wer richtig klug ist, hat solche im Schrank, die sich auch gut zu einem Beerdigungsanlass umfunktionieren lassen. Da bin ich immer ein wenig neidisch auf die Männer: ein anthrazitfarbener Anzug wird mit dem jeweils passenden Hemd und Krawatte im Büro, zur Hochzeit des besten Kumpels, auf Omas 85tem Geburtstag, zur Firmenfeier und zu Omas Beerdigung getragen, mit etwas Planung geht das eine oder andere bei Frauen aber auch. Wer seine feine Garderobe regelmäßig und mehrmals tragen kann, super, wer zu jeder Feier ein neues Kleid tragen möchte, kann sich Abendgarderobe auch mieten und hat am Ende nicht zig Kleider im Schrank, die nur einmal und nie wieder getragen werden. Spart Geld und Platz.


Zum Aussortieren an sich

1. die Idee (von Marie Kondo ausführlich beschrieben), alle Kleidung aus der ganzen Wohnung oder dem ganzen Haus auf einen Haufen zu werfen, finde ich an sich nicht schlecht, um sich mal klar zu werden, wie viel das ist. Andererseits ergibt es keinen Sinn, wenn man am Abend nicht in seinem Bett schlafen kann, weil es noch belegt ist, einen das total überfordert oder Kleidung in der Hügellandschaft verborgen ist, aber mal alle Kleidung einer Sorte auf einen Haufen zu bringen, war für mich vor Jahren sehr sinnvoll. Da sieht man wie viele Jacken und Hosen und Shirts und Schlafanzüge man so hat und kann die Kleidungsbereiche Stück für Stück durchgehen. Man kann sich dadurch gut mit jedem Kleidungsstück auseinandersetzen, im Zweifel die Teile anziehen, schauen, ob es noch passt und im Spiegel begutachten, wie man darin wirkt usw

2. als erstes werden Sachen aussortiert, die entweder nicht passen (und nein, nicht die Ausrede benutzen, man könnte irgendwann mal wieder da rein passen, wenn es absolut nicht in naher Zukunft liegt) Also wenn das Gewicht stabil ist und man es so hält und nicht gerade beim Abnehmen ist so wie ich (dann vertagt man die Aktion eben eine Weile) oder letztenMonat sein Kind entbunden hat, weg damit (verkaufen, verschenken, spenden)

3 alles aussortieren, was einem nicht steht (Farbe, Schnitt, Material, Stil etc), worin man sich unwohl fühlt, weil es kratzt, knittert, kneift oder ständig verrutscht, weil man darin schwitzt oder was auch immer, weg damit (verkaufen, verschenken, spenden)

4. Kleidung, die richtig kaputt ist kommt in den Restmüll oder zu jemandem, der noch richtig kreative Sachen draus macht, aber nicht horten, weil man eines Tages (am Sanktnimmerleinstag nämlich) noch irgendwas cooles daraus nähen kann oä

5 Kleidung mit kleinen Defekten (Reißverschluss kaputt, Knopf ab, Naht auf, müsste etwas enger genäht werden etc) eine Frist setzen, bis wann es erledigt sein muss (selber machen oder Änderungsschneiderei), ansonsten in den Restmüll (wer kennt sie nicht die Kisten mit Sachen,die man flicken möchte "wenn man mal Zeit hat"?)

6. Kleidung, die mit negativen Gedanken verbunden sind, kommen weg (verkaufen, verschenken, spenden)

7 Kleidung, von der man weiß, dass man sie die nächsten 2 Jahre definitv nicht gebrauchen wird (das Strandkleid aus Spanien, das auch nur in Südeuropa am Strand getragen werden kann und man plant die nächsten Urlaube in norwegischen Fjorden zu verbringen oder wenn man sich eh für jede Feier ein neues Kleid kauft kann man die alten weggeben, genauso wie die Umstandsmode, wenn man kein weiteres Kind plant) , daher verkaufen, verschenken, spenden

8. Kleidung, die nicht mehr gut aussieht, sich verzogen hat, verwaschen ist, pilling Knötchen hat, Flecken die nicht mehr rauszuwaschen sind usw. Falls man Kleidung zum Putzen braucht oder Heimwerkerkleidung, kann man sie dafür verwenden, aber niemand braucht 20 Putzshirts. also ab in den Restmüll

9. Kleidung, die komplett aus der Mode sind und die man nur aufhebt "denn das könnte ja eines Tages wieder modern sein und irgendein Revival geben". Entweder man mag die Kleidungsstücke so gerne, dass man sie modeunabhängig trägt, oder eben nicht. bis das Nullerjahrerevival kommt, passt eh nichts mehr, was man in den Nullerjahren getragen hat und das Horten dieser alten Sachen ist echt bescheuert. Außerdem kommen die meisten Trends dann doch in anderen Kombinationen wieder und man hat ganz umsonst gehortet und wir wollen doch alle mit dem Horten aufhören, daher: verkaufen, verschenken, spnenden.

10. alle Schuhe, Handtaschen, Accessoires (zb Tücher, Modeschmuck) (Krawatten, Schuhe für Männer), die einzig und alleine für ein Outfit angeschafft wurden und auch nur zu diesem einen Outfit und zu nichts anderem aus der verbleibenden Garderobe passen und das Outfit schon längst oder durch einen der oben genannten Punkte aussortiert wurde, können mit aussortiert werden. (verkaufen, spenden verschenken). Ich denke da als abschreckendes Beispiel immer an meine Eltern: mein Vater mit seinen Bergen von Krawatten aus den 80ern und meine Mutter mit einem Schuhschrank, der voll ist mit Schuhen zu irgendwelchen Hosenanzügen, die schon vor 20 Jahren in die Kleidersammlung kamen. Aber die Schuhe und Handtaschen dazu sind noch da und stauben seitdem ein


Ich denke damit müssten schon einige Dinge aussortiert sein. Jetzt geht es zu den Sachen, die auf jeden Fall behalten werden

1. absolute Lieblingsstücke raussuchen: Lieblingsstücke sind orientiert an Marie Kondo, also sie passen einem gut, gefallen in Farbe, Form, Schnitt, Mateiral, wecken positive Erinnerungen, man fühlt sich pudelwohl und gutaussehend in ihnen, hat eine positive Austrahlung, halt die perfekten und liebsten Kleidungsstücke.

2 Erinnerungsstücke: da kommt es auf das Maß an, denn zu viele Erinnerungsstücke verstopfen nur unnötig den Schrank, aber das eine oder andere Teil darf es meiner Meinung nach sein, es dürfen allerdings nur positive Erinnerungen daran hängen!! bei mir ist es mein Abishirt und mein Dirndl, für andere vielleicht das Hochzeitskleid (wenn man denn nicht von dem Exmann geschieden ist). Ich sag jetzt mal grob 5 Erinnerungsstücke dürfen es sein, mehr finde ich persönlich kontraproduktiv

jetzt wirds schwieriger
3. Outfits zu den Lieblingsteilen müssen zusammengestellt werden, zur Lieblingshose passende Oberteile, Schuhe, Socken, Jacke, Tasche; zum Lieblingsrock auch die passende Strumpfhose etc

jetzt müsste man 3 bis 4 Haufen haben: 1. Müll, 2. verkaufen, verschenken, spenden, 3. Lieblingsteile und passende Kleidung dazu 4. unbearbeiteter und undefinierter Haufen, der weder Lieblingsteil noch Kandidat zum Aussortieren ist

Nochmal zum Haufen der Lieblingsteile und Outfits: natürlich passen 20 schwarze Shirts, die aber irgendwie alle gleich aussehen und weitere 20 ähnlich aussehende Ringelshirts alle perfekt zur Lieblings Jeans, nur so viele shirts braucht kein Mensch. an dieser Stelle könnte man zB die allerliebsten Shirts raussuchen und den Rest weggeben, im Zweifel hilft ein Blick auf die Bedarfsliste, wie viele Shirts man meint wirklich zu brauchen.

Blöd ist es auch, wenn man ein totales Lieblingsteil hat, aber nichts dazu passt. mir ist das mal mit einer Hose in einer eigenwilligen Farbe passiert: da stellt sich dann die Frage, behalten oder weggeben. Ich hatte mich für behalten entschieden, weil die echt toll war, aber dann ist es wichtig, passende Kleidung dazu zu kaufen, die mit der Restgarderobe auch kombinierbar ist, aber dazu später

jetzt zu dem 4. Haufen, der weder aussortiert noch Lieblingsoutfit ist:
- auch da hilft ein Blick auf die Bedarfsliste und die Verhältnisse: hab ich nur 2 Lieblingsjeans, bräuchte ca 6 Stück und besitze 12, kann man entsprechend auswählen, welche man behalten möchte und welche nicht. da ist es auch sinnvoll darauf zu achten, dass man nach Kriterien entscheidet zB qualitativ hochwertige Kleidung eher behalten als minderwertige, zu je mehr Outfits ein Kleidungsstück kombinierbar ist, desto eher wird es behalten, schwer zu kombinierende Sachen werden eher weggegeben. Klassische Schnitte eher behalten, "Modefummel" eher weggeben und immer die Verhältnisse im Auge behalten.
- wichtig ist auch das Thema Unterwäsche und Socken nicht zu vergessen. Klar, was nicht passt oder kaputt ist, wird weggegeben, aber der Rest ist schon schwieriger. wer helle Oberteile hat, braucht genug helle Unterwäsche, bei feiner Kleidung nicht die nahtfreie Wäsche weggeben, bei rückenfreien Kleidern und Oberteilen darauf achten, dass nicht ausversehen der BH mit den abnehmbaren Trägern aussortiert wird, weil man ja so viele BHs hat usw für Anzugträger genügend dezente Socken usw
- wenn sich auf diesem Haufen Teile befinden, die zu nichts so richtig gut passen, werden diese aussortiert.
- alle Punkte treffen natürlich auch für Schuhe, Schals, Krawatten, Modeschmuck, Handtaschen zu.

damit sollte auch der letzte Haufen abgearbeitet sein und sich somit 3 Haufen gebildet haben.
der Restmüllhaufen kommt sofort in den Restmüll, der Verkaufen/verschenken/spenden Haufen wird NICHT doch wieder eingeräumt sondern forciert, dass dieser zu den Menschen kommt, die Verwendung für die Kleidung haben und der dritte Haufen wird eingeräumt

Nach welcher Methode, ob Konmari gefaltet, in Fächer,auf Stangen oder eine Mischung aus alledem, egal, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr sinnvoll ist nach Outfits zu verräumen und nicht unbedingt nur nach Art der Kleidung. Ich hab bspw eine Strumpfhose, die von der Farbe perfekt zu einem Rock passt, aber immer wenn ich diesen Rock anziehe, kann ich die Strumpfhose zwischen allen anderen nicht finden. Seitdem ich sie an den Bügel mit dranklemme, der auch den Rock auf meiner Kleiderstange hält, ziehe ich immer beides zusammen aus dem Schrank und spare mir Sucherei und ziehe sie jetzt regelmäßig an, obwohl sie früher ein unfreiwilliger Schrankhüter war. Ähnlich mit den BHs mit abnehmbaren Trägern,die natürlich auf den ersten Blick genauso aussehen wie alle anderen, die schon an den entsprechenden Kleidern am Bügel hängen. Denn Zeit ist auch Geld und gerade wessen Kleiderschrank immer noch gut voll ist oder nicht perfekt aufgeräumt ist, kann da viel Zeit und Nerven sparen
Auch wer für zB die Arbeit die immer gleichen Blazer mit den gleichen Blusen kombiniert, kann diese doch nebeneinander auf die Stange hängen und nicht alle Blazer nebeneinander und alle Blusen nebeneinander.

Ordnung halten in seiner Garderobe, besser gesagt, Fehlkäufe vermeiden, damit das Chaos und das Drama mit tonnenweise, größtenteils nicht getragener Klamotten nicht wieder von vorne beginnt
- nur das nachkaufen, was man wirklich braucht, dh keine Schnäppchenjagd (ja ist schwer, aber ich habe es auch geschafft damit aufzuhören, dann schaffen es auch andere), wirklich mit Einkaufszettel einkaufen gehen wie im Supermarkt und nur das kaufen, was draufsteht.
- Nichts kaufen oder aufschwatzen lassen, das nicht zu Kleidungstücken in der bestehenden Garderobe kombinierbar ist, denn dann muss man sich ja noch ein komplettes Outfit drumrum dazukaufen und das können einem die ambitionierten Verkäufer in den Geschäften ganz besonders gut aufschwarzen. Mit dem neuen Teil wecken sie ein Bedürfnis, das man zuvor nicht hatte und bequatschen uns gutmütige Leute, die nicht nein sagen (hab selber mal im Verkauf gearbeitet, ich weiß wie das funktioniert und diese Psychomasche ist echt fies). Daher gar nicht erst etwas mit in die Umkleidekabine mitnehmen, wenn es eh zu nichts aus dem heimischen Kleiderschrank passt und einfach sagen, dass einem die Farbe nicht gefällt, dann kommt man gar nicht erst in diese Klemme.
- falls man ein Kombinationsteil zu einem bestehenden Kleidungsstück sucht oder Schuhe (Krawatten etc), weil ein Kleidungsstück nicht mehr passt oder kaputt gegangen ist, immer das Kleidungsstück mitnehmen, zu dem es passen soll. Viele Geschäfte haben auch Tageslichtlampen, sodass man einen Farbabgleich machen kann, ansonsten zu Hause Farbabgleich machen und schnellstmöglich umtauschen, falls erforderlich
- nicht im Internet bestellen, schont die Umwelt, erspart Produktvernichtungen und viele Leute haben keine Lust auf die Retouren von Artikeln, die zwar nicht perfekt sind, aber auch nicht absolut daneben waren. so schafft man sich ganz viele "so la la" Käufe ins Haus, die man im Laden wieder zurückgehängt hätte, weil man nicht restlos von ihnen überzeugt war
- nur noch potentielle Lieblingsstücke kaufen, dh auf gute Verarbeitung und gutes Material (man schwitzt nicht übermäßig drin, kratzt und juckt nicht, verzieht sich nicht) achten, Knittertest machen (was man stundenlang bügeln muss, zieht man auch nicht gerne an), Bewegungen machen und darauf achten, dass das Kleidungsstück diese mitmacht usw
- falls ein Kleidungsstück gekürzt oder anderweitig abgeändert werden muss, sofort zum Änderrungsschneider bringen, um diese "muss irgendwann mal repariert werden" Kisten zu vermeiden. Ganz toll ist auch, wenn man die neue Hose zu einem bestimmten Anlass anziehen möchte, das aber nicht geht, weil man es die letzten 3 Monate nicht zum Änderungsschneider geschafft hat.
- bei Kleidung, die mit besonderen (zB hohen Schuhen, Anzugschuhen) getragen werden, mit den entsprechenden Schuhen einkaufen gehen, damit man die richtige Länge kauft



so, das ist mein Erguss zum Thema Kleiderschrank, wer Kritik, Ideen, eigene Methoden oder sonstwas hat, immer her damit, ich freue mich über Austausch
Außerdem würde mich freuen, wenn mein Erguss jemandem von euch hilft sein eigenes Kleiderchaos in den Griff zu bekommen
Wenn ich mein Gewicht im Griff hab, freue ich mich schon, mein verbessertes System umsetzen zu können und bin schon sehr gespannt, ob es wirklich so funktioniert, wie ich mir das ausgedacht hab


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03.04.2020 11:20
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#2
Wo

@Mandorla

danke, ich hab das noch nicht alles gelesen, will aber eine Sache von mir zum Thema schreiben.

Ich habe mehrere Wintermäntel, die noch brauchbar sind. Ab 1987 gab es nur wenig Schnee und Temperaturen im 1 stelligen Minusbereich, aber im Winter 1996/1997 waren es -21°, Da habe ich den Mantel schon noch gebraucht. Jetzt habe ich schon längere Zeit den Mantel nicht mehr angezogen. Aber wer sagt mir, dass es in Zukunft keine Kältewelle mehr gibt. Danach müßte ich den Mantel doch noch behalten. Was mache ich also? Auf den Anstieg von CO2 warten?

viele Grüße
Wolfram


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03.04.2020 18:21
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#3
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@Wolfram

das ist eine gute Frage und wahrscheinlich exemplarisch für unzählige andere Dinge

über ein Kleidungsstück, das ich 1996 das letzte Mal benötigte, habe ich noch nie nachgedacht, da ich 1996 noch ein Kind war, aber ich möchte mich auf deine Wintermäntel einlassen.

erstmal die Bestandserfassung: wie viele Wintermäntel hast du? 2, 5, 8? oder noch mehr?`

dann die Bedarfserfassung: vielleicht versuchst du dein eigener Berater zu spielen? also, wie sieht dein Leben, dein Alltag aus?
- musst du dich im Winter bei jedem Wetter für länger als 5 Minuten draußen aufhalten? Hast du einen Hund, mit dem du jeden Tag rausmusst? Wartest du bei Wind und Wetter auf verspätete Züge oder Busse? Bist du Wintersportler oder planst du innerhalb der nächsten 2 Jahre in ein Wintersportgebiet zu verreisen? Musst du vielleicht sogar ein Pferd im Stall versorgen? Brauchst du einen anderen Mantel zB für die Arbeit oder zum Ausgehen als sonst?
Oder bist du den Temperaturen nur ausgesetzt auf dem Weg von und zum Auto (das eine Standheizungsfunktion besitzt) und auch sonst nicht draußen aktiv?

Natürlich ist im Winter die Frage recht wichtig, ob man eine Warmnatur ist oder eine Frostbeule.

Grundsätzlich meine ich, dass man nicht für jede Temperaturabstufung von 5 Grad mehr oder weniger komplett andere Kleidungsstücke braucht, auch da heißt das Zauberwort Kombination. In dem Sinne nicht optische Kombinationen sondern anziehen wie eine Zwiebel. Hast du einen extra Mantel, den du nur bei minus 21 Grad tragen würdest, weil er für sehr viel realistischere minus 9 Grad zu warm ist?

Damit kommen wir zu den Anforderungen einer Alltagswinterjacke/mantel

Ich denke, jeder Mensch in Mitteleuropa braucht eine etwas längere Winterjacke oder einen Wintermantel für den Alltag. Diese sollte etwas länger sein, winddicht sein (der Wind kühlt am meisten aus, da kann ich ein Lied von singen), am Kragen und am Hintern gut abschließen, damit es nicht von oben und unten kalt reinzieht udn am besten so locker sitzen, dass man ein paar Lagen drunterziehen kann. Dh wenn es richtig zapfig kalt ist ein Shirt, dünner Pullover, dicker Pullover, Vliesjacke oder Steppweste und darüber den Mantel. und bei "nur" minus 3 Grad ein Shirt, normaler Pullover, Jacke/Mantel.

Wenn man so eine Jacke/Mantel besitzt, der diese Funktionalität erfüllt, hat man doch schon seine Alltagsjacke gefunden, oder? Genial finde ich übrigens auch Kombijacken bzw diese 2in1 Jacken mit herausnehmbaren Futter oder diese Steppjacken mit abnehmbaren Ärmeln. Ein Teil, das einen sehr großen Temperaturbereich abdeckt.

Auf den CO2 Anstieg muss übrigens keiner warten, der steigt schon von selber rasant an, aber Kälteeinbrüche kann es ja trotzdem immer noch geben, nur denke ich, dass man dem auch mit Zwiebellook begegnen kann ohne frieren zu müssen. Meine Kleidung, die ich in der Mongolei im Winter bei minus 35 Grad und eiskaltem Wind benötigte (die dafür passende Kleidung kann man in Mitteleuropa überhaupt nicht kaufen und habe ich auch vior Ort in der Mongolei gebraucht gekauft), hab ich auch direkt in der Mongolei wieder verkauft, da es hier höchst unwahrscheinlich ist, dass ich sie mal brauchen werde, da man in den Sachen bei wenigen Grade unter Null schon einen Hitzeschlag bekommt und es auch nicht der hiesigen Mode entspricht.

Damit haben wir unseren Alltagsmantel gefunden, denke ich.
Wenn du noch weiter Mäntel brauchst, zB Wollmantel für Beruf und festliche Anlässe, eine Dreckjacke für Hundespaziergang, Schneeschippen oder für Stallarbeiten, eine richtige Skijacke für Wintersport, dann brauchst du die eben auch noch. Und die restlichen Wintermäntel und Jacken kann man dann weggeben.

auf mich bezogen heißt das:
mein Bestand waren 3 Wintermäntel und eine 3in1 Regenjacke mit herausnehmbarer Vließjacke
die Regenjacke mit Innenjacke trage ich bei Temperaturen um die 0 Grad, eben dem schönen deutschen Schneeregenwetter und die reicht mir bis zu Temperaturen von minus 5 Grad, auch wenn es windig ist, da sie sehr winddicht ist.
für alles drunter brauche ich meinen Steppwintermantel. Zugegeben, die letzten beiden Winter blieb der im Schrank hängen, aber den Winter vor gut 2 Jahren brauchte ich ihn und deshalb behalte ich den auch. Mit dem Mantel und entsprechender Kleidung drunter stand ich auch schon bei minus 19 Grad über eine Stunde am Bahnsteig und habe auf Züge gewartet.
Außerdem hatte ich 2 Wollmäntel zum Ausgehen und für festliche Anlässe. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich nicht täglich auf festliche Anlässe gehe und daher nicht 2 Wollmäntel brauche, sondern nur einen. Deshalb habe ich mich für den entschieden, den ich sowieso häufiger trage, da er mir besser gefällt, besser passt usw und den zweiten hat mir eine Freundin aus der Hand gerissen, bevor ich mir überlegen konnte, wo ich den am besten verkaufen kann.

Fazit: 2 Wintermäntel und eine Jacke von minus 5 Grad bis 20 Grad und Regenwetter


Konnte ich deine Frage beantworten?


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05.04.2020 11:34
#4
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Moderator

@Mandorla

ich habe einen Mantel in gleicher Stärke neu gekauft und den alten, weil die Jackentaschen zerschlissen waren, weg getan in die Altkleidertonne. Habe einen dünnen und einen gefütterten Mantel. Da hatte ich auch einen dickeren, der war aber so weit, dass der Wind drunter gefahren ist und deshalb hab ich den alten ebenfalls weg getan. Sollte es doch mal eisig kalt sein mit mehreren Grad unter Null, kann ich unter den dicken Mantel noch einen Poncho anziehen. Schuhe habe ich genug und bin froh drum, denn jetzt sind ja alle Schuhgeschäfte zu. Übrigens habe ich die meisten Schuhe aus Discountern wie Netto oder Aldi, und bräuchte ich jetzt welche, würde ich die dort auch wieder kaufen. Von Zalando halte ich nichts. Meine Schwester hat dort Gummistiefel bestellt und kriegte in einer Pfütze doch nasse Füße.

Klamotten bestelle ich grundsätzlich nur noch im Internet. Eine Karte kostet Geld und braucht so lange, bis sie ankommt. Ich bestelle aus dem Katalog und geh dann auf die Website. Weil ich eine Größe habe, die man im normalen Geschäft nicht mehr kriegt. Bei C&A in der Übergrößenabteilung gibt es nur so hässliche Teile für Vogelscheuchen. Farblos oder Omageblümt oder sackförmig. Oder schreibunt. Darum bestelle ich sowieso im Internet.

Was ich sonst immer bei Media Markt gekauft habe, bestelle ich jetzt auch online. Das ist im Moment die einzige Möglichkeit einzukaufen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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05.04.2020 11:58
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#5
Gast
( gelöscht )

@ Draculara

Ich wollte auch niemandem verbieten seine Kleidung im Internet zu bestellen, momentan geht es kaum anders und es gibt auch gute Gründe jenseits von Coronapandemie Kleidung zu bestellen.

Mein Freund bekommt auch keine Jeans in seiner Größe in normalen Läden, also bestellt er.


Das war alles eine Mischung aus Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit mit Kleiderschrank ausmisten und Strategien gegen Fehlkäufe und Zuvielkäufe gemacht habe. Einfach als Anregung und Ideenpool für andere.

Dazu kamen eben Ideen anderer Leute, die ich an meine Bedürfnisse angepasst habe und hoffe es so umsetzen zu können. Weil es eine Strategie ist, die zu mir passt.
Zu anderen passt sie vielleicht nicht und die Person kann sie auf individuelle Bedürfnisse anpassen.
Jeder von uns ist anders, aber gemeinsam haben vielleicht viel zu viel Kleidung.
Schön wäre doch, wenn die komplette Kleidung ordentlich und übersichtlich in den dafür vorgesehenen Möbelstücken verstaut werden könnte.

Daher meine persönliche "Anleitung" mit handfesten Kriterien, was ich behalten will und was nicht.

Denn wenn ich ohne Kriterien und Regeln Kleidung aussortiere, läuft aus 2 bis 3 aussortierte Teile heraus und davon ändert sich ja nichts.

Ich möchte was ändern, ich möchte mein Verhalten und meine Angwohnheiten ändern und dafür muss ich aktiv werden und nicht in blockierter Lethargie versinken.


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