Wer sammelt auch, um es zu verkaufen?

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29.04.2021 02:33
#11
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@Fundus der Thread hier ist total super
Ich kenne es von mir her sehr ähnlich, ich hatte/habe massenhaft 'Verkaufskram' und genau auch dieses Gedankengänge bezüglich ist-noch-was-wert / verkaufen kostet allerdings Zeit / Objekte stellen meinen Platz zu / aber es ist eben doch noch was wert, und da ich jeden Euro brauchen kann, sollte ich vielleicht doch versuchen es zu verkaufen... aber es stellt mir halt den Platz zu, und lohnt es sich wirklich, für ein par Euro diese enorme Zeit zu investieren.... ect
Zu Anfang (einige Jahre her) ging ich auf mehrere Flohmärkte. Allerdings lief das wirklich nicht gut, oft war ich froh, wenn ich die Standmiete wieder drin hatte, und dafür einen Tag vorher das Auto vollpacken, dann um 4 Uhr aufstehn um rechtzeitig beim Markt zu sein, alles auspacken, am Abend bis auf wenige Gegenstände wieder alles EINpacken und zuhause WIEDER in den Keller reinräumen
Am Ende hat mich nicht mal am meisten genervt, dass ich fast kein Geld bekommen habe dafür, sondern dass ich alles wieder mit zurück schleppen musste....
Irgendwann war ich so genervt, dass ich ein Schild an meinen Stand gemacht hab 'jedes Teil ein Euro' (bis auf nen par wenige Sachen die wirklich was wert waren)
meine Traumvision: Ich muss am Abend quasi nichts mehr ins Auto packen und der ganze Krempel ist einfach WEG.....
HA HA..... Am Abend hab ich fast alles wieder ins Auto zurückgepackt
Ich glaube, das war der Moment, wo ich dann beschlossen hab, eine Art Wert-Aufwandsgrenze für mich zu erschaffen.
Bekomme ich für etwas noch ca 10Euro= versuchen zu verkaufen. Alles was darunter liegt = verschenken.
Ich habe es erstmal auch mit Paketen versucht, nach dem Motto 'biete ein großes Paket Spielsachen für 10eur' oder eine Kiste mit Büchern ect....
Hat sich quasi nicht gelohnt....
In der Zwischenzeit mache ich nur noch online (das große e) (übrigends, ich wusste garnicht, dass die Gebühren erhöht werden sollen!! Das ist ja übel Danke für die Vorwarnung!!!) Aber ich schaue nach, BEVOR ich mir den Aufwand mit Fotos/Beschreibung mache, ob das jeweilige Objekt in letzter Zeit überhaupt verkauft wurde, und wenn ja, zu welchem Preis. Lohnt es sich nicht, versuche ich es (wenn vorhanden) nochmals zusammengepackt mit ähnlichen Objekten, wenn nicht, kommt es gnadenlos in meine 'Second Hand Kaufhaus bzw verschenken Kiste
Das meiste, was ich im e-kaufhaus online habe, hab ich schön ordentlich in Umzugskartons verpackt hier stehen.
Vieles davon ist jetzt allerdings auch schon wieder fast ein Jahr oder länger online, und wird nicht verkauft.... wobei es mir dabei dann echt schwerfällt, das rauszulöschen und in die verschenken-Kiste zu packen... das schaffe ich einfach noch nicht so wirklich....
Hast du denn den Großteil deiner Sachen schon online im Angebot oder das meiste noch nicht 'bearbeitet'?
Nächtliche Grüße die SpeicherAssel


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29.04.2021 14:28 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2021 14:34)
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#12
Fu

Zitat von speicher°assel im Beitrag #11
@Fundus der Thread hier ist total super
Ich kenne es von mir her sehr ähnlich, ich hatte/habe massenhaft 'Verkaufskram' und genau auch dieses Gedankengänge bezüglich ist-noch-was-wert / verkaufen kostet allerdings Zeit / Objekte stellen meinen Platz zu / aber es ist eben doch noch was wert, und da ich jeden Euro brauchen kann, sollte ich vielleicht doch versuchen es zu verkaufen... aber es stellt mir halt den Platz zu, und lohnt es sich wirklich, für ein par Euro diese enorme Zeit zu investieren.... ect



Oh schön, ein Mitleider.

Meine Überlegungen zu Flohmärkten waren nur theoretisch, daher schade, daß Du aus der Praxis genau dasselbe berichten kannst.

Hier gibt es zweimal pro Jahr einen riesigen Flohmarkt in der Stadt, wo viele "Einmalverkäufer" teilnehmen. Ich bin dann kurz vor Schluß immer nochmal hin, und dann waren sehr viele Sachen zum Verschenken aufgestellt oder einfach zurückgelassen worden. Oft konnte ich mich sogar noch daran erinnern, wie sie 10 Stunden vorher auf einem Stand präsentiert wurden. Die Stadt hat dann mit Kontrolldruck dafür gesorgt, daß die Leute ihren Kram entweder in (dann sehr umlagerte) Mülltonnen schmeißen oder wieder mitnehmen. Und ich hatte nach jedem Flohmarkt ein volles Auto, ohne außer einem Täßchen Benzin etwas dafür ausgegeben zu haben.

Einmal standen 20 Bananenkartons mit Klassik-Konzertschallplatten verlassen rum. Konnte ich nichts damit anfangen, aber ich bin mir sicher, daß da absolute Raritäten dabei waren, Pavarotti in Worpswede auf Schellack oder so. Ein Mann in weißem Hemd und Frackhose kniete vor den Kartons und blätterte sie mit leuchtenden Augen durch, während er immer mehr Werke in seiner Armbeuge sammelte. Ich vermute, der kam direkt aus der Oper, die dort in der Nähe war.

Ich kenne einen Beamten im Ruhestand, der hat sich vor der Pensionierung ein Häuschen gekauft, das nach der Größe seiner Schallplattensammlung bemessen war. Er schätzt er hat um die 50000 Platten. Er mußte weiter aufs Land rausziehen, damit er für das vorhandene Geld ein größeres Haus bekam und alles reinpaßte.

Den nennt man jetzt aber nicht Messie, sondern einen enthusiastischen Sammler. Wenn ich mehr Platz hätte, könnte ich auch ein Museum aufmachen, und ich wäre nichtmal schlecht glaube ich. Ich habe einen Messingventilator von 1910, der steht baugleich im Museum of Modern Art in New York.


Also von Ebay wirst Du irgendwann eine Nachricht bekommen, daß Dein Bezahlungssystem zwangsweise umgestellt wird. Und dann kannst Du keine neuen Verkäufe mehr einstellen, ohne daß die Bezahlung über Ebay läuft. Zum einen nehmen sie dann 11% Gebühren auch auf das Porto, zum anderen können Käufer jederzeit Ärger machen und dann gibt ihnen Ebay Dein Geld zurück. Untragbar.

Früher mußte ich mich nur zwingen, die Artikel auszuprobieren, zu putzen und zu fotografieren und einzustellen. Danach waren sie garantiert verkauft und meist zu einem anständigen Preis. Seit vielen Jahren muß ich mich ebenso zwingen, aber dann muß ich die Artikel einige Monate nach dem Putzen, Fotografieren und Einstellen auch noch wegwerfen. Beispielsweise zwei Heizungspumpen, wenige Jahre alt, Neupreis pro Stück 1300 Euro, Verkaufspreis ähnlicher gebrauchter Pumpen 250 Euro das Stück. Ich habe sie ein Jahr lang immer wieder eingestellt, mit unterschiedlichen Startpreisen und Preisvorschlag und was weiß ich. Und dann habe ich sie in den Müll geworfen. Völlig frustrierend. Aber wenn ich das kann, kann ich eigentlich auch 100 Sachen für 5 Euro in den Müll werfen. Alleine was ich da an Foto- und Verpackungsmühe spare...

Bei mir mischen sich natürlich die Messiegebiete. Die "Verkaufssparte" von Sachen die ich gar nicht brauche (wie eben die Heizungspumpen, da ich gar keine Heizung habe) enthält auch einen großen Teil Geräte, der mich begeistert und mit dem ich was anfangen könnte, aber bei denen ich für Geld auf die Nutzungsmöglichkeit verzichten würde. Im Elektronikbereich ist das beispielsweise teure Meßtechnik, die mal soviel wie ein Kleinwagen gekostet hat und die man heute im Schrott findet, weil ihre Präzision im gewerblichen Bereich nicht mehr ausreicht, für den Hobbyisten aber immer noch unvorstellbar gut ist. Wenn mir dann einer für ein 15000-Mark-Oszilloskop 90 Euro gibt, finde ich das voll in Ordnung. :)

Gleichzeitig habe ich aber auch kistenweise ausgelötete Widerstände und Transistoren, die keinen Marktwert mehr haben, aber bei denen der Neukauf unglaublich teuer ist. Kennt jeder, der bei Mediamarkt mal irgendein Spezialkabel gekauft hat: Kostet alles 10 Euro, obwohl es für 50 Cent aus China kommt.

Im Gedankenspiel könnte ich da ansetzen: Ich behalte die Heizungspumpen noch ein paar Jahre länger, bis sie verkauft sind, und schmeiße dafür einen gleichgroßen Karton mit Kleinteilen weg.Theoretisch kann ich mir dann genau die Teile in neu kaufen, die ich in der Zeit brauche. Am Ende sind die Pumpen und die Kartons weg und ich habe noch Geld übrig. Theoretisch.


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10.05.2021 15:13 (zuletzt bearbeitet: 10.05.2021 15:13)
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#13
Fu

Theoretisch könnte ich noch 14 Tage nach der alten Methode bei Ebay verkaufen, da aber alle Artikel, die ich gerade eingestellt habe, seit Wochen keine Käufer mehr finden, wäre es Quatsch, da noch was neu hinzuzutun.

Hab dann schonmal einige "wertvolle" Sachen weggeworfen, mehrere Heizungspumpen, ein paar Fußtaster für Diktiergeräte (die Geräte selbst habe ich natürlich auch noch, aber der Taster nimmt doppelt soviel Platz weg und bringt vielleicht 10 Euro.)

Aber ich kriege noch nicht so ganz die Kurve, funktionierende Sachen wegzuwerfen, von denen ich weiß, daß sie mir beim Verschenken aus den Händen gerissen würden. Ein paar von meinen Heißluftpistolen zB.

Wird Zeit, daß Corona vorbei ist und mal wieder die Repaircafes etc. aufmachen und man auch jemanden zur Abholung empfangen kann, ohne sich wie Marsmenschen zu verkleiden.


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19.05.2021 00:35
#14
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Lieber @Fundus
Oh, ja!! Noch funktionierende oder nicht-kaputte Dinge wegzuwerfen, das bringe ich auch einfach nicht fertig
Aber es ist schon eine recht wirre Situation in unserer Welt hier.... einerseits labern alle von Nachhaltigkeit, auf der anderen Seite herrscht eine so unendliche Überproduktion an (leider oft absolut minderwertigen) Gebrauchsgegenständen
Die meisten Leute kaufen lieber schnell mal überteuerte Pappmöbel beim 'großen Schweden', während stabile Möbelstücke, die schon über mehrere Genertionen überdauern auf dem Sperrmüll landen...
Es sollte viel viel mehr Second Hand Läden geben, nicht nur als Sozialkaufhaus, sondern für die breite Masse!!
Hast du denn deine Verkaufsachen gut sortiert, bzw einigermaßen genügend Platz um diese zu sortieren?
Wie ich herauslese, bist du auch ein sehr kreativer Mensch, oder? Und verwendest dein Sammelsurium um aktiv um an diversen Projekten herumzubasteln, statt 'einfach 'nur' zu horten'?
Oh, eine Heisluftpistole fehlt mir hier sogar noch
Ebay hat mir bisher zum Glück noch keine Umstellung geschickt, aber das wird sicher demnächst so weit sein
Schade, dass es nicht wieder eine Onlineverkaufsplattform gibt wie es Ebay früher war, für ausschließlich private 'Flohmarktsachen'...
Liebe Grüße
die Speicherassel


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20.05.2021 04:04
avatar  Fundus
#15
Fu

Ja, ich mache ziemlich viele Sachen, wo auch tatsächlich was rauskommt, und verwende dazu einiges von den Unmengen Kram, die ich habe. Wobei ich sicher kaum ein Promille davon antaste.

Aber das geht schon von Badezimmerlampe komplett neu installiert, Herdplatten austauschen wegen Rost oder gegen stärkere, Autoreparatur, Meisenkasten mit Kamera drin, Balkonkästen mit Wildblumen, Regalsystem im Keller, Wasser-Absperrhahn für die Wohnung ersetzen, der zehn cm tief hinter Kacheln eingebaut ist (endlich eine Verwendungsmöglichkeit für den 30er-Rohrsteckschlüssel ) bis hin zur tatsächlichen Verwendung von Campingzubehör und Fahrrad-Dachträger. Selbstverständlich ist dabei bis auf einzelne Ausnahmen das gesamte Installations- und Verbrauchsmaterial sowie das Werkzeug gefunden.

Ein Bastelkeller mit einem Ar Fläche brächte erhebliche Erleichterung.


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