Den Gedanken hatte ich das letzte Mal im Bad meines Bruders. Überall blitzblank und kleine hin drapierte Glasmurmeln und Muscheln. Sieht schon toll aus. Ich hab dann eher so Wäscheberge, Katzenhaare, Kram und Krempel....🙈

Ich frage mich das auch öfters, wie man in so "perfekten" Wohnungen leben und den Zustand halten kann ! Aber Vergleiche sind meistens nicht zielführend.

Ausserdem ist man bei der eigenen Wohnung immer kritischer. Ich strebe da gar keinen Perfektionismus an - ich möchte, dass meine Wohnung mir gefällt, zu meinen Bedürfnissen passt und ich mich wohl fühle.

Ach, ich kenne da allerlei Beispiele von chaotischen Single- aber auch Pärchen-/ Familienwohnungen, ich denke, da muss man immer das Gesamtbild betrachten und natürlich auch berücksichtigen, was der individuelle Wohlfühlzustand ist. Ich selbst lebe ja auch allein und in Bezug auf Ordnung sehe ich da Vor- und Nachteile:
+ Ich habe volle Kontrolle über Ordnungssysteme in meiner Wohnung und muss keine Rücksicht auf Bedürfnisse und Vorlieben anderer nehmen
+ niemand verrückt meine Ordnung unbewusst/ ich weiß stets, wo die Sachen gelandet sind
+ nur eine aktive Quelle für Schmutz und Unordnung (ich selbst)

- Mangel an Motivation: der soziale Druck, die Wohnung für andere sauber halten zu müssen fehlt teilweise/ gänzlich
- logischerweise keine Arbeitsteilung, entweder ich mache es, oder es bleibt liegen

Mit reinen Dekorationsgegenständen auf Oberflächen kann ich, abgesehen von Pflanzen, auch nichts anfangen. Aber auch das ist natürlich absolut Geschmackssache! Es gibt auch den Einrichtungsstil "Maximalismus" - mich persönlich würde das im Alltag eher reizüberfluten, auch wenn ich da einige Fotos sehr interessant zu betrachten finde. Ich beschränke mich lieber auf wenige Farben und klare Formen.

Für die Ordnung finde ich Beziehung klar hilfreich, aus mindestens zwei Gründen:
- Es gibt ein Mindestmaß an sozialer Kontrolle
- Man teilt sich Aufgaben, und wenn man irgendwas nicht hinkriegt, kriegt es hoffentlich der andere hin und zeigt einem, wie es geht.
Und es kommt was dazu... Sowas wie eine "Familienkultur"....
So habe ich es zumindest mit meinem vorigen Ex erlebt. Wir waren zum Schluss das perfekte Team, haushaltsmäßig. Leider gab es sonstige Schwierigkeiten...

Ansonsten sehe ich die Vorzüge des Single-Lebens ganz so, wie @Emin es im Eingangsbeitrag beschrieb. Und kann mir nicht vorstellen, dass ich nochmal die Toleranz aufbringe für eine Beziehung. Es sei denn natürlich, der/die Partner_in wäre perfekt und ich verliebt (d.h. unzurechnungsfähig).