Hallo aus Bochum

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10.07.2022 12:45
avatar  Gitta
#11
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Hallo Lotta

Wenn ich es richtig verstanden habe, sagt Dein Mann, alle Sachen, die herum liegen, hättest Du zu viel gekauft und sie könnten einfach ziemlich wahllos weggegeben werden? Ob das nun so stimmt, weiß ich nicht. Wenn Du allein für den Haushalt verantwortlich bist, hast Du Dich wahrscheinlich allein um die Einkäufe gekümmert. Aber das wäre ja zur Hälfte auch Aufgabe Deines Mannes gewesen, das habt ihr euch wahrscheinlich nur so aufgeteilt, dass nur Du das machst. Also meint Dein Mann jetzt, Du hättest Deinen Teil der Aufgaben nur unzureichend erfüllt und sollst es jetzt wieder in Ordnung bringen?

Was ja nicht so mal eben geht, weil Du ja schon seit einer Weile mit dem Haushalt und den Einkäufen überfordert bist. Sonst hätte es sich ja nicht so angesammelt. Von da her denke ich, müsste Dein Mann sehen, dass Du da ein (tieferes) Problem hast, und versuchen, Dich zu unterstützen. Wie auch immer, er kann ja auch eine Haushaltshilfe bezahlen oder so.

Vielleicht macht er das auch, aber er scheint auf keinen Fall noch mehr Sachen anschaffen zu wollen, was auch wieder zu verstehen ist. Vielleicht könnt ihr euch so einigen, dass Deine Bücher und Sachen nicht im gemeinsamen Wohnzimmer untergebracht werden, sondern in einem Zimmer für Dich oder einem Kellerzimmer? Dann können dort auch die Regale aufgestellt werden.


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10.07.2022 18:35
avatar  Lotta
#12
Lo

Hallo Gitta,

wir haben beide eine volle Stelle und sind demnach eigentlich beide für den Haushalt verantwortlich. Mein Mann hat glaube ich noch nie etwas für die Kinder gekauft - mal Windeln oder Feuchttücher, das schon, aber keine Kleidung, Spielsachen, Fläschchen oder Sonstiges. Er hätte nur die Sachen genommen, die wir geschenkt bekommen haben - er achtet auch nicht so auf die Größen und zieht den Kindern auch ruhig mal was an, was zwei Nummern zu groß oder zu klein ist. Wir haben nicht wirklich besprochen, wer dafür verantwortlich ist, den Kindern Kleidung zu kaufen. Dadurch, dass alles herum liegt, verliert man aber auch schnell den Überblick, und wenn ich dann das Gefühl habe, die Kinder haben z. B. zu wenig Leggins oder so, dann schaue ich schnell mal bei Ebay Kleinanzeigen und kaufe welche, die sind dann zwei Tage später da, anstatt erstmal tagelang aufzuräumen und zu waschen - ja, ich weiß, ist nicht optimal, aber ich kann und will nicht immer alles alleine machen. Ich bin zeitlich und energiemäßig überfordert.

Eine Haushaltshilfe hatten wir jetzt ca. ein Jahr lang, aber ich hab mich zwei Mal die Woche sowas von gestresst und immer alles aufgeräumt (meistens habe ich nur ein paar Zimmer geschafft, am Ende habe ich auch nur "weggeräumt"/ alles in gelbe Säcke gesteckt, damit sie überhaupt putzen konnte). Mein Mann hat mir nie dabei geholfen, weil er wusste, dass ich da perfektionistisch bin und das schon irgendwie mache, meist in der Nacht vorher.
Mein Arbeitszimmer ist komplett voll mit gelben Säcken, fast nur Sachen der Kinder. Ich komme nicht dazu, das alles aufzuräumen.
Mir ist dann irgendwann aufgefallen, dass das mit der Haushaltshilfe für mich keine Erleichterung ist. Ich bräuchte Hilfe beim Aufräumen und nicht beim Putzen. Mich hat das zu sehr gestresst, ich habe immer weniger geschafft, bis die Haushaltshilfe dann, als es immer weniger Räume wurden, dann meinte, sie kann ja nicht jedes Mal nur Bäder und Fenster machen. Am Ende haben wir es dann gelassen.

Als wir das Haus gekauft haben, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich nur Unordnung in meinem eigenen Zimmer machen darf. Ja. Aber das ist jetzt gar nicht das Hauptproblem. Meine Sachen sind gerade gar nicht soo sehr verstreut, mehr die Sachen der Kinder - und ja, es sind zu viele. Nicht total übertrieben zu viele, aber auf jeden Fall zu viel. Ich habe aber den Überblick verloren. Sie spielen aber auch im gesamten Erdgeschoss - also auch in Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und Flur liegt alles herum. Auch viele Papierschnipsel vom Basteln, überall klebt Tesa und Wolle von meiner großen Tochter, die so viel bastelt. Mein CD-Regal wird regelmäßig komplett von den Kindern leer geräumt, oder auch mal die Rosinen und Nüsse überall verteilt. Es ist einfach so viel, dass ich es nicht mehr schaffe.


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10.07.2022 19:31
avatar  Robin
#13
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Boah! Dein Mann scheint seine Hauptaufgabe im Haus darin zu sehen, dich rumzukommandieren, allein entscheiden zu wollen, dass *andere* ihren Krams zu minimalisieren haben und Dinge auf den Fußboden zu werfen! Dabei kommt er sich vermutlich noch schwer pädagogisch vor, denn, ja, es stimmt: Was nicht mehr im Haus ist, muss auch nicht mehr aufgeräumt werden!

Minimalismus mit Kindern geht auch, und es gibt einige glückliche minimalistische Mütter auf YouTube, die darüber berichten, wie ihnen das aus einer Situation der ständigen Überforderung herausgeholfen hat. Insofern denke ich, dass er in der Sache richtig liegt. Womit er überhaupt nicht richtig liegt: Auch in einem minimalistischen Haushalt mit 3 Kindern fällt täglich Hausarbeit an. Da sind dann beide für zuständig. Und auch wenn das Zeug nicht zu viel ist, kann man es nicht einfach auf den Fußboden werfen und liegenlassen.

Kann gut sein, wenn so viel Kinderkleidung da ist, dass er deshalb nie was kauft, weil er nicht das Gefühl hat, dass was fehlt. Wer kümmert sich denn darum, dass die Kinder angezogen aus dem Haus gehen?

Ich würde unbedingt dieses Zeugs aus den Säcken angehen! Wenn der Kram sortiert und eingeräumt ist, ist ja vielleicht wirklich mehr als genug da. Vielleicht sind da aber auch überwiegend Sachen drin, die zu klein sind. Die kann man spenden und dann ist wieder mehr Platz und Übersicht da. Wie wäre es, wenn dein Mann einen Bereich komplett übernimmt, z.B. für die Kleidung der Kinder zu sorgen, und du einen anderen, z.B. Essen kochen oder den Abwasch?


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10.07.2022 21:12
avatar  Gitta
#14
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Hallo Lotta
Dann hat sich die Putzhilfe wohl nicht für das Aufräumen zuständig gefühlt, sondern vorausgesetzt, wo sie putzen soll, muss sie auch drankommen. Das kann sie sicher sagen, aber was ist denn mit einer Haushaltshilfe, die allgemeiner orientiert ist. Ich kenne mich da leider nicht so aus, aber sowas muss es doch auch geben für Familien mit kleineren Kindern. Da fällt doch immer mehr Aufräumen als Putzen an.

Vielleicht kann sich Dein Mann hier gut einbringen und sich erkundigen und so jemand organisieren?

Zumindest habe ich nach Deinen Schilderungen den Eindruck, dass er mehr tun sollte. Also sich am Aufräumen und Aussortieren beteiligen. Und nicht so, mach Du mal eben, ist doch ganz einfach.

Also was ich schon öfter gehört habe, es gibt Coaches für Haushaltsführung und auch Aufräumen. Ich persönlich finde es etwas problematisch, dass die Kinder ihr Spielzeug einfach so liegen lassen und nicht danach wieder in ihr Zimmer bringen. Ebenso mit der Kleidung. Einem größeren Kind ist das schon zuzumuten mit vormachen und erstmal gemeinsam machen. Bei so vielen Personen ist schon eine gewisse Disziplin nötig, dass jeder etwas Rücksicht nimmt und seine Sachen wieder wegräumt.

Ich weiß nicht, wieviel Platz ihr habt, aber vielleicht wäre ein Au-Pair eine Möglichkeit? Könnt ihr euch da beraten lassen bei der Familienberatung oder so?


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10.07.2022 21:50
avatar  Lotta
#15
Lo

@Miranda
Gut zusammengefaßt meinen Mann! ;-D
Und ja, ich weiß auch, dass er damit Recht hat, dass wir es einfacher hätten, wenn wir weniger Kram hätten. Das ist mir schon klar! Aber ich habe so wenig Zeit, auszumisten. Das sage ich ihm immer, und er sagt dann halt, alles einfach weg. Das kann ich aber nicht!
Es ist aber nicht so, dass mein Mann gar nichts macht. Er macht schon viel. Er zieht z. B. morgens die beiden Kleinen an, ich kümmere mich um die Große, mache ihr die Haare, wähle mit ihr die Klamotten aus, mache ihr das Frühstück und bringe sie zur Schule (bei einem Schulkind ist es mir schon wichtig, dass es gut und gepflegt angezogen ist) - um die Kleinen kümmert sich derweil mein Mann, und da bin ich auch froh drum, auch wenn er sie echt seltsam anzieht manchmal...
Und momentan räumt er z. B. den Keller aus. Er hat heute einen ganzen Anhänger vollgepackt mit Altholz und alten Möbeln, den er morgen wegbringt. Ich weiß auch, dass da Sachen drin sind, die ich behalten wollte, wie z. B. einen alten Kaninchenstall... aber irgendwo muss man ja anfangen, und wie gesagt, ich bin ja auch froh, dass er das macht. Ist schon ok.

Und den Kram aus den Säcken, ja den würde ich gerne angehen, wir haben aber zu wenig Möbel! Ich habe gestern bei Ikea viele Kunststoffkisten gekauft, da möchte ich die Sachen jetzt reinsortieren. Ist nicht schön, aber dann wenigstens übersichtlich. Fand mein Mann natürlich auch nicht toll, hat die ganze Zeit wieder gemeckert, aber ich habe gesagt, ich brauche die jetzt einfach zum Sortieren. Kann ja so auch nicht weitergehen. Morgen fange ich an. Jeden Tag etwas. Meine Große will helfen.

Bereiche aufzuteilen ist echt schwierig, weil ich meinem Mann so wenig zutraue - also Kleidung und Kochen müsste ich übernehmen, ich koche sowieso meistens. Wenn er kocht, dann meist Kartoffeln mit Gemüse ohne Gewürze. Eine Eiweißkomponente macht er nie. Ich werde davon nicht satt!
Die Spülmaschine räumt er meistens ein. Wäsche waschen ist auch so eine Sache - er stopft immer so viel rein, dass ich zum Aufhängen zwei Ständer brauche und die Sachen werden nicht sauber, er nimmt auch kaum Waschmittel. Wo soll das nur hinführen, wenn wir uns in den kleinsten Sachen nicht einig werden...

@Lotta
Die Putzhilfe hatte auch angeboten, aufzuräumen, zumindest alles in Kisten zu schmeißen, hätte ich auch gut gefunden, aber da hatten wir noch keine Kisten.

Dass die Kinder aufräumen lernen ist mir auch ganz wichtig, und ich versuche immer wieder, ihnen das beizubringen, und ich finde, manchmal verstehen die das auch erstaunlich gut. Von meinem Mann kommt dann aber nur "Wie sollen die Kinder denn von jemandem aufräumen lernen, der selber nicht aufräumen kann, das kann ja nicht klappen", und dann lacht er einfach nur blöd.
Ich finde auch, bei so vielen Leuten muss jeder das machen, was er/ sie kann!

Au pair habe ich meinen Mann schon vor Jahren gefragt, letztens auch schon wieder... will er nicht. Er hat nur Freunde mit schlechten Erfahrungen.


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