Andere die helfen das zu reflektieren gibt es nicht. Ich tue mich schwer Kontakte aufzubauen da ich sehr still bin und ein schlechtes Gespür für ungeschriebene soziale Regeln habe. Die wenigen Kontakte die ich habe verstehen diese Problematik kaum.
Es ist normal, lange Zeit zu hoffen, endlich eine zugewendete Mutter zu bekommen, die einen unterstützt und nicht nur in ihren eigenen Bedürfnissen stecken bleibt. (Auch wenn sie Gründe für ihr Verhalten hat, ist es schlimm.)
Deshalb hast du wohl auch darum gekämpft raus zu kommen, und warst dann trotzdem zuerst noch freiwillig in ihrer Nähe. So etwas ist innerlich ein jahrelanger Prozess, und manche schaffen es sogar nur mit therapeutischer Unterstützung, den gesunden Abstand herzustellen. Und den Abstand braucht man ja, um auf den anderen im positiven Sinn zugehen zu können.
Wie ist es dir im Heim ergangen? Da gibt es ja sehr gute und auch weniger gute. Ich hoffe, dass du da auch zwischenmenschliche Wärme kennengelernt hast.
Ist deine Mutter aktuell durch ihr Wohnverhalten am Leben oder an der Gesundheit gefährdet? Könnt ihr euch auf neutralem Boden in Ruhe treffen? Weiß sie, dass du sie unterstützt sobald sie um Hilfe fragt? Hast du in deinem Leben jemand, der dir Halt gibt, wenn du es brauchst?
Ich lese gerade, dass du wenig zwischenmenschliche Unterstützung hast. Aber du denkst selbst nach, das ist viel wert, du suchst deinen Weg! Da kannst du wirklich stolz drauf sein.
Ich hoffe, dass du bald von dir sagen kannst, dass du dir selbst der beste Freund bist. Wenn du mit dir selbst gut zurecht kommst, dann findest du im Lauf der Zeit auch mehr Kontakte. Und je mehr du in die selbst ruhst, umso besser kannst du auch andere unterstützen - eines Tages, wenn es notwendig wäre, dann auch deine Mutter.
