Erwartungen

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09.02.2022 08:14
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#36
IB
IBI

Zitat von Sybille im Beitrag #32
Ich habe über JAHRE diverse Profis zur Ratlosigkeit getrieben, weil ich "einfach" nicht zu dem gewünschten Ergebnis gelange.

Es sollte am Ende dein gewünschtes Ergebnis sein, mit der du eine Therapiestunde verlässt und nicht das Ergebnis, das dein Gegenüber dir "auferlegt", selbst wenn sie es gut meinen. So lange dein innerer Widerstand den Eindruck hat, dir wird etwas von Aussen vorgeschrieben, wird er sich wehren und auf dich aufpassen.

Zitat von Sybille im Beitrag #32
Aber das Thema "Sinn des Lebens" ist für mich derzeit durch und mein Ergebnis ist ein anderes.

Hmm, so ganz nehme ich dir diesen Satz nicht ab, denn wenn ich mich recht erinnere, erwähnst du genau das Thema regelmässig in deinen Beiträgen.
Ich nehme zur Kenntnis, dass du das auf alle Zeitphasen beziehst - da der letzte Abschnitt sich auf den Sinn bezog, weshalb deine Eltern dich auf die Welt gebracht haben, war das für mich mit Vergangenheit besetzt. -

Irgendwann hat mir jemand einen Perspektivwechsel angeboten, der für mich nicht ganz einfach ist.
Ich habe NUR ein Leben....war mein Satz.
Das LEBEN hat MICH...war der angebotene Satz.

Es gibt andere Versionen:
Wir können uns die Eltern nicht aussuchen.
Wir haben uns die Eltern ausgesucht.

Eine Gruppe im Raum:
Wir sind im Raum.
Der Raum hat uns.
(das kann ich einigermassen nachvollziehen)

Es gibt Sinn und fehlt Sinn im Leben
Das Leben ist gefüllt mit Sinn oder frei von Sinn

Zitat von Sybille im Beitrag #32
Ich allerdings kann diesen Ansatz nicht einmal intellektuell nachvollziehen. - Von emotional völlig zu schweigen.
*achselzuck* die Menschen sind unterschiedlich. Ich denke da bleibt nur jedem seinen eigenen Weg zu suchen. Den EINEN gibt es da nicht ...


Manches ist nicht auf einem intellektuellen Weg nachvollziehbar.
Ich habe Menschen gefunden, die mir geholfen haben, allmählich auf Erlebnis- und Erfahrungsebene meine Selbsterfahrungen zu machen, um meine Emotionen einordnen zu lernen und die Verbindung zu mir herzustellen.
Ich brauchte meine Zeit, um daran glauben zu können, dass es anders möglich ist. Mein schlaues Köpfchen wehrt sich oft vehement gegen so ein komisches Zeugs, doch inzwischen hat es sich vom Gegenteil überzeugen lassen, dass es mir hilft.
Das Kennenlernen des Körpers und die Bewusstheit darüber hat grossen Anteil daran. Leider sind die meisten dieser wirksamen Methoden nicht von den Krankenkassen anerkannt.

Seitdem ich mehr Zugang zu meinen Emotionen erhalten, sie besser regulieren und steuern kann, wenn sie mal wieder auf ihre unangemessene Art sich ausdrücken wollen, seit dem habe ich deutlich mehr Kontakt zu diversen Sinnfragen, denn irgendwo aus meinem Körper kommt eine innere Reaktion, die mir sagt, dass etwas für mich STIMMIG ist und sich innerlich richtig anfühlt und dann ergibt sich für vieles einen Sinn, manche davon sind sehr logisch. Wenn mein Kopf die Logik für mich erkannt hat, kann er die Themen auf andere Weise angehen.

Ich nehme zur Kenntnis, dass du dich für Sinn-FREIHEIT entscheidest und bemühe mich, nicht mehr darauf einzugehen.

Genau. Jeder hat die Aufgabe seinen eigenen Weg zu suchen und finden.
Ich kann dir sagen, welcher Weg mich weiter bringt. Emin schildert uns seinen Weg, der ihn weiterbringt. Miranda hat ihren Weg, der sie weiter bringt. Und du findest deinen Weg, traust dich der ein oder anderen Variante von unseren Wegen (dürfen auch Menschen ausserhalb des Forums sein) eine Chance zu geben und zu probieren, ob sie für dich passen könnten.

Zitat von Draculara im Beitrag #34
Ich weiß, dass ich traumatisiert bin, weiß aber nicht von allen Traumen, weil ich vieles vergessen habe.


Das macht nichts....das coole an dem Weg, den ich jetzt lerne....es geht auch ohne Sprache und Erinnerung an die konkreten Traumaerlebnisinhalte, daran zu arbeiten und wenn ich ehrlich bin....ohne die Geschichte dahinter ist es leichter daran zu arbeiten als mit der alten Geschichte.
Viele Menschen arbeiten mit den Inhalten der Geschichte, das ist wahr. Vermutlich haben genau diese Methoden deshalb nicht gewirkt. Denn sie tragen kaum dazu bei, dass mensch die Verbindung zu sich wieder herstellen kann.

Zitat von Draculara im Beitrag #34
. Das Problem ist, ich weiß oder weiß nicht, dass es noch Traumen gibt, die ich vergessen habe, weil keine Flashbacks kommen und auch keiner erzählt mehr was, wodurch ich erinnert werden könnte.


Mich wundert es nicht, dass du dich nicht daran erinnerst....die waren viel zu gefährlich und bedrohlich für dein damals junges Nervensystem....das schützt dich mit all seinen Möglichkeiten davon, dich daran erinnern zu müssen....leider verhindert es gleichzeitig, dass du dich an die freudvollen Lebensereignisse zu erinnern vermagst. Das kann das Nervensystem nicht unterscheiden.
Viele Fachkräfte kennen bestimmte Kontexte nicht bzw. ihr Wissen basiert auf andere Modelle, die nicht alles erklären können.

Zitat von Miranda im Beitrag #35
Menschen schützen ihr Leben und das anderer Menschen.

Die Art wie es geschieht, ist sehr fragwürdig und führt zu vielen Diskussionen, doch genau das versuchen die Ländern gerade....die Menschen gehen einen Virus zu schützen....oder sie helfen bei anrollenden Fluten Schutzwälle errichten...

steht im Grundgesetz.


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14.02.2022 09:19
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#37
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IBI

Noch 2 Wochen und mein Lebensrhythmus verändert sich drastisch.
Wie gehe ich damit um?
Viel Verzicht von angenehmen Zeiten, zu dem Wechsel mir werden Zeiten von aussen vorgeschrieben. Viel Zeit um mich um mich zu kümmern, die ich intensiv genutzt habe. Wechsel zu, die Zeit dazu wird fehlen und ich wechsel zu anderen Aufgaben, die mir Spass machen.

Feiern und Bedauern der letzten beiden Jahre steht an.
Ich feiere meine Erfolge, ich bedauere, das was ich vermissen werde und in Zukunft viel seltener nachgehen kann als ich es in den letzten beiden Jahren konnte.

Es ist echt miess...dieses Mangelerfahrungsmuster....denn, das was mir fehlen wird, richtet sich mit meinem inneren Blick auf meine Mangelerfahrungen aus der Kindheit.
Trauer und Schmerz stecken für mich in Mangelerfahrungen. Viele Messies verzichten ungern....ratet mal woher das stammen könnte?
Es ist kein echter Glaubenssatz, doch ich finde, bei mir wirkt das Muster wie ein Glaubenssatz. Es zieht mich emotional schneller runter als die Freude auf das Neue, das in Kürze beginnt. Ja, ich freue mich darauf und gleichzeitig dämpft der Schmerz diese Freude sehr. Da scheinen noch einige Themen vorhanden zu sein, die ich bearbeiten darf, um Klarheit dort hinein zu bekommen. Sie innerlich zu sortieren und trennen. Davon habe ich in den letzten beiden Wochen viel erledigt und das hilft sehr dabei, weil vieles weniger unangenehm wirkt als es früher der Fall war. Damit kann ich den "unangenehmen" Aufgaben leichter entgegen treten, weil es eher neutral ist als "unangenehm".

@Sybille - by the way - sollte Sinnlosigkeit oder die Sinnfreiheit bei dir emotional negativ besetzt sein, hast du ein Thema. Ist es emotional positiv oder neutral besetzt, dann kannst du mit dem Thema umgehen und hast es integriert.
Aus deinen Texten habe ich die emotionale Belastung heraus gelesen, weshalb ich dir nicht abnehme, dass du das Thema abgeschlossen hast. Vielleicht waren es meine eigenen emotionalen Belastungen, die es mit dem Blick wahrgenommen haben.

Wie auch immer. Zu erkennen, dass viele unserer Muster gegen uns selber wirken und so stark sind wie früh geprägte Glaubenssätze, die Muster mit klarer "Bezeichnung" sind, ist der eine Teil. Den Wandel von MANGELBLICK zu welche FÜLLE habe ich ausser eine übervolle Wohnung liegt in meiner Verantwortung und er ist nicht einfach, weil sehr ungewohnt.

Den Mangel wegreden, der damals DA war, nein, das ist nicht fair und Ignoranz oder Vermeidung hilft nicht. Feststellen, dass der Mangel im JETZT nicht wirklich da ist und die Messies ohnehin vieles, das sie brauchen in mehrfacher Ausführung irgendwo in ihren Haufen haben, ist die zweite Bewusstseinsebene. Und ja, mein Alltagswechsel der vor mir liegt, trägt dazu bei, dass viele dieser Erinnerungen sich melden und mir den Prozess erschweren.
Auch wenn es mir selber nicht gefällt, diese alten unangenehmen Geschichten gehören zu mir und waren/sind Teil meines Lebens.

Der Fülleblick wurde leider wenig in meinen Kindertagen unterstützt - eher die Sammelfähigkeit - und so ist es eine Hürde, mir selber erlauben zu dürfen, diesen Blick einzunehmen. Ja ich habe doppeltgemoppelt, weil ich mir die Zustimmung geben darf, um mir etwas zu erlauben, obwohl mein Nervensystem sich sehnlichst nach einer "mangelnden Zustimmung" aus dem Aussen sucht, die es nicht geben wird. Teufelskreise pur....

Die Emotionen, die ich durch meine eigenen Zeilen auslöse, sind nicht ohne. Kann mir vorstellen, dass es für die Leser ähnlich ist. Doch genau diese "Feinheiten", die mir bewusst werden, weil andere mir die Zusammenhänge aufzeigen, befähigen mich und mein Nervensystem dazu, Themen, die nicht zusammen gehören zu trennen....anders als bei Mülltrennung, denn sie finden ihren Weg in innere Schubladen und ordnen sich. Ich will die Fähigkeiten verbessern und werde sie nicht verlieren, selbst wenn sie sich auftrennen.

Auch wenn sich das bis jetzt nicht so gut zeigt, so bin ich innerlich davon überzeugt, dass ich leichter wegwerfen kann, wenn ich diese traurigen früh erlebten "Mangel- und Verlustgefühle" neutralisieren kann, sie weniger unangenehm auf mich einwirken, denn dann stört mich der Wegwerfprozess auch nicht mehr. Ja, wenn ich so darüber schreibe und nachdenke....wie viele schreiben hier, sie haben Mühe mit dem Wegwerfen....mein Nervensystem beruhigt sich, wenn es "Logiken" erkennt.
Wegwerfen aktiviert die alten Mangelgefühle und die entstehende Leere aktiviert die alte innere Leere. Ist es da ein Wunder, dass die meisten diesen (unbewussten) Emotionen lieber aus dem Weg gehen und sie vermeiden möchten?
Mich wundert es nicht, warum es nicht funktioniert. Das ist für mich nicht der "Freifahrtschein", um nicht aufzuräumen. Doch es ist der Grund, dass sich diese Aufgabe verzögern wird, weil ich mich zuerst meinem emotionalen Paket widme, da vieles verändere, damit der Folge-Aufräumprozess möglich wird ohne gegen all diese Gefühle mit jedem Schritt innerlich ankämpfen zu müssen. Das habe ich viele Jahre lang erfolglos probiert.

Vor drei Jahren wäre ich nicht in der Lage gewesen, diese Zeilen zu schreiben, weil sie mich mit all den Triggern darin emotional überwältigt hätten.
Es ist eine enorme innerliche Entlastung, dass sie mich nicht mehr überwältigen, sondern ich weiss, dass ich sie halten und tragen kann, auch wenn sie sehr unangenehm sind. Ich habe noch einiges an Arbeit dieser Art vor mir, doch ich bin STOLZ, dass sich die lange Mühe beginnt zu lohnen und mein Leben sich allmählich in eine Lebendigkeit mit Lebensfreude entwickelt.

Es liegt bei jedem einzelnen zu wählen, ob ihr euch vor den überwältigenden Emotionen beeindrucken lasst und wie bisher und auf eure Weise davonlauft bzw. gegen euch selber kämpft oder lernen wollt, ihnen zu begegnen und sie als Teil von euch anzuerkennen. Ich bin dankbar für all die Begleitpersonen, die mir geholfen haben, dahin kommen zu können und die zu finden, war nicht leicht.
Viele Therapeuten können das nicht und aus diesem Grund schaffen es viele Messies "Profis zur Ratlosigkeit zu treiben", um sich ihre eigenen Ablehnungs- und Mangelmuster aus der Kindheit zu beweisen im Glauben darin, die anderen seien Schuld.
Scheiss Spiel....zu erkennen wie unglaublich vielfältig die Muster untereinander verknotet und verkettet sind...so vielfältig wie Messies kreativ sind.
Jede Verkettung, die ich in der Lage bin zu lösen, bringt mich in Richtung Fülle und Erleichterung und stresst weniger bei neuen Ereignissen, weil ich sie anders betrachten kann.

Am schlimmsten sind für mich die Ereignisse, die nicht vermeidbar sind, auch wenn ich ihnen am liebsten aus dem Weg gehen möchte. Jemand, der meine Grenzen verletzt, greift mich an und ich kann den Angriff nicht wirklich vermeiden.
Das Virus hat die Grenzen vieler Menschen verletzt und entsprechende Sicherheitsmassnahmen haben zu Einschränkungen und Mangelerfahrungen beigetragen. Es ist da.
Wir können das Virus nicht vermeiden und mit derartigen "Angriffen" emotional umgehen lernen, ist eine hohe Kunst.
Viele haben in der Kindheit "Viren" auf ihre Weise erlebt und bedauerlicherweise waren diese in Form von Menschen da, was uns aus gutem Grund sehr misstrauisch werden lässt.

Weil ich das schreiben kann, zeigt es mir, dass ich langsam - schritt für schritt - Pause für Pause - schritt für schritt - Pause für Pause - und sicher beginne mit all diesem unvermeidbaren MIST umgehen zu lernen, denn ich mit aller Macht zu vermeiden suchte, obwohl es so gut wie unmöglich ist, das Ziel zu erreichen....welch eine erwartungsvolle überforderung an mich selber, um zurück zum Threadthema zu finden.


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14.02.2022 09:59
avatar  Sybille
#38
Sy

Ja @Draculara ich kenne das Gefühl. Gut. (Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe, man müsse nur Mal eben kurz beim Therapeuten vorbei und alles sei prima. Das war nicht meine Intention.)

Ich habe keine Ahnung und keine Lösung und jeder kann ohnehin nur von sich erzählen, weil es bei den anderen nur wieder anders ist.

Solange ICH für jedes Teil, was ich wegräumen "musste" jedesmal erstmal emotional durch ein paar frühkindliche Traumatisierungen durchmusste - war aufräumen eine Herkulesaufgabe, der ich kaum gewachsen war. Und scheußlich dazu.

Bei mir persönlich hat nach Jahrzehntelanger Ratlosigkeit und Verzweiflung plötzlich ein Verzweiflungsversuch angeschlagen. Seit dem kommen die verdrängten Erinnerungen hoch und ich habe die Möglichkeit die Dinge, die unerinnert im Unterbewusstsein schwelen zu verarbeiten und neu zu lernen. Das macht vieles einfacher.


@IBI Ich habe mich offensichtlich blöd ausgedrückt. Sinnlosigkeit ist bei mir schon ein Thema. Es ist "nur" so, dass ich rational zu der Erkenntnis gelangt bin, dass es keine rationale Lösung gibt und dass rationale Suche mir nicht gut tut. Ich versuche mich daher davon fern zu halten. NICHT weiter nach einem Sinn zu suchen ist Teil des Versuchs mein Unterbewusstsein davon zu überzeugen, dass ich erwachsen bin. Ich bin NICHT dazu verflucht ewig und ergebnislos nach einem nichtexistenten Sinn zu forschen. Ich kann auch für mich beschließen damit aufzuhören und es mir schön machen.
Meine Entscheidung. 😊
Das Thema Sinnlosigkeit steckt demnach tatsächlich emotional noch im Unterbewusstsein fest - und da ist es tatsächlich auch häufiger sichtbar. Da hast Du völlig Recht. Aber daraus folgt für mich halt nicht, dass ich mich mit mehr dem Sinn-Thema beschäftigen "muss" (oder will oder sollte oder wie auch immer das heißt) sondern "nur" dass es halt - noch - da ist.
Das meinte ich mit "das Thema ist durch". Es ist rational durch. Emotional ist es noch da. Viel tun kann man nicht. Ist okay... Das Thema darf noch ein bisschen in meinen Emotionen rumspuken, bis sich irgendwann auch das erledigt hat...


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15.02.2022 09:26
avatar  IBI
#39
IB
IBI

Zitat von Sybille im Beitrag #38
Ich habe mich offensichtlich blöd ausgedrückt.

Blöd ist eine Abwertung und nein, ich schreibe, du hast dich ungenau ausgedrückt, das dazu führt, dass ich deine Aussage nicht akzeptieren konnte.
(ungünstigerweise verwenden viele in der Gesellschaft "blöd" als Abwertung, wenn Missverständnisse entstehen, was es nicht einfach macht, sich davon abzugrenzen, weil wir falsche Zuweisungen lernen)

Was macht das mit dir, wenn du liest, nicht "blöd" zu sein, sondern ungenau oder ungeschickt?

Zitat von Sybille im Beitrag #38
Seit dem kommen die verdrängten Erinnerungen hoch und ich habe die Möglichkeit die Dinge, die unerinnert im Unterbewusstsein schwelen zu verarbeiten und neu zu lernen. Das macht vieles einfacher.

Ja, es macht langfristig vieles einfacher. Der Weg da durch ist kein Zuckerschlecken, das bestätige ich, doch wegen der dahinter liegenden Erleichterung und der Möglichkeit sein "Entscheidungslenkrad" selber in die Hand zu nehmen - ich nehme zur Kenntnis, dass du das auf der rationalen Ebene für das Thema Sinn machst - und nicht immer vom autonomen Nervensystem übernehmen zu lassen, lohnt sich der Aufwand.

Zitat
Das Thema Sinnlosigkeit steckt demnach tatsächlich emotional noch im Unterbewusstsein fest - und da ist es tatsächlich auch häufiger sichtbar.


Zitat von Sybille im Beitrag #38
Viel tun kann man nicht.

Dem Glaubenssatz - wer auch immer ihn dir beigebracht hat - darfst du nicht glauben.

Ja, emotional kann sich die Arbeit ebenfalls lohnen und ja, ich bestätige, auf rationaler Ebene ist die Lösung für die emotionalen Belastungen nicht zu finden.
Da ich eigenen Leib diese Entwicklung wahrnehme, wie sich beispielsweise mein WUTverhalten von einer Skala (die hohen Zahlen stehen für intensiven Wutausdruck) zwischen 10 und 2000 - und bei 2000 war ich früher oft - dazu verändert, das ich die Skala austauschen konnte und sie jetzt zwischen 1 und 10 ist und je nach Tagesform mit 10 unterwegs ist oder mit 3, kann ich dir sagen: JA, emotional ist viel möglich.

Auf seine eigene Weise geschieht der Prozess parallel für viele Emotionen.
Bei der Angstskala und bei der Trauerskala und bei der Schmerzskala könnte ich es ähnlich darstellen, doch jede Skala ist auf ihre Weise doch individuell.

Ernsthaft, ich kann beginne Emotionen, die als verwurschteltes Matschpaket in mir brodelten, zu trennen und das entlastet und vereinfacht ein weiteres Mal.
Mein vorheriger Beitrag gehört dazu. Wenn dieser Prozess nicht dran wäre, hätte ich das nicht so formulieren können. Damit spüre ich Frust oder ähnliches früher auftauchen und kann beginnen früher das Lenkrad zu bedienen und Frust nicht wegdrücken und vermeiden, doch ihm sagen....heute Abend bist du dran (kennt ihr diese Ratgeber, in denen steht, verwende festgelegte 30 Minuten, um dich mit den Emotionen des Tages zu beschäftigen?)
Mit dem frühzeitigen Wahrnehmen der Emotionen kann ich die "Atempausen" einladen und sie mir nehmen. Es entsteht ein "Raum" und in dem Raum können neue Handlungen eingebettet werden. Ich möchte wetten, von den "nimm einen tiefen Atemzug, ehe du das und jenes tust" habt ihr ebenfalls gehört oder gelesen, und dennoch ist die Anwendung nicht möglich und keine Methode hilft.
Das war ein UNMÖGLICH machbar im Körper, ein nichts hilft, und allmählich beginne ich diese Möglichkeiten anwenden zu können.
Und dazwischen liegt (zeit-)intensive Emotions-Verdauungs und Körper-Kennenlern-Arbeit und (Selbst-)Bewusstheit, die sich im SEIN manifestieren darf.

Falls du auf dieser Ebene für dich arbeiten möchtest, vielleicht finanziert die Krankenkasse MBSR oder MESR.
Ich hab diese Methoden ansatzweise mit "Selbstbehandlung" ausprobiert und sie haben wenig geholfen.
Da fällt mir eine Begebenheit ein: Ich bin sehr quirlig und meist sehr aktiv - andere erleben es als ZU aktiv. Dann konnte ich eine MBSR Stunde nehmen und dachte, ja so ein "Nickerchen" kann nicht schaden. Diejenige, die den Kurs angeleitet hat, sagte hinterher: Ich habe nicht erwartet, dass du so schnell herunter fahren und ruhig sein kannst." So haben die daheim-Trainings vermutlich doch ein wenig genutzt, obwohl ich das nicht bemerkt habe.

Mir hat am meisten geholfen, mit all dem emotionalen Zeugs nicht wie damals als Kind alleine gelassen zu werden bzw. alleine zu sein und Begleiter zu haben, die das Zeugs mit mir tragen ohne selber "überwältigt" zu werden.
Die Menschen finden, ja, das gebe ich zu, ist nicht einfach und davon gibt es nicht viele.
Es kommt oft genug vor, wenn die Themen aus dem Unterbewusstsein ungefragt auftauchen, mit ihnen alleine zu sein. Emotionen von damals, die bei jedem Trigger im JETZT da sind zeitlich zu trennen, ist nicht einfach, aber möglich.
Damit sinkt die MACHT meiner Emotionen über mich und ich lerne das Lenkrad mit anderen Entscheidungen in die Hand zu nehmen. Ich habe da noch einiges für zu tun, das merke ich an den vielen von selber auftauchenden Erinnerungen aus dem Unbewussten, doch das zu tragen, was da kommt, wird von mal zu mal leichter.

Ich hoffe, das macht dir und anderen MUT sich nicht für "austherapiert" zu halten. Ja, auf Krankenkassenebene mag die Grenze der Möglichkeiten erreicht sein. Doch viele der NICHT-Kassen-Anerkannten Methoden können helfen.

Gestern habe ich eine Person begleitet, die am Donnerstag in der Röhre prüfen lässt, ob sie Einschränkungen im Nervensystem hat.
Ich sagte ihr, dass es gut ist, dass sie es abklären lässt und die Ärzte die Symptome behandeln.
Falls nichts zu finden sei, seien Ärzte nicht in der Lage ihr zu sagen, dass die Methode, mit der ich mit ihr arbeite, dazu beitragen kann, das Nervensystem auf vielen Ebenen neu auszurichten und zu ordnen und damit an die Ursache ihrer Probleme zu gelangen.
Da sie Ganzheitliche Ansätze mag und derartige Angebote kaum zu finden sind, denke ich, wird sie sich in den nächsten Wochen ihre eigenen Wege suchen, wie der für sie stimmige "ganzheitliche" Methodenansatz aussehen könnte. So wie es scheint, bin ich mit meiner Methode ein Teil davon und das freut mich.


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21.02.2022 22:55
avatar  Sybille
#40
Sy

[quote=""|p59435]

Was macht das mit dir, wenn du liest, nicht "blöd" zu sein, sondern ungenau oder ungeschickt?

[quote=|p59435]


Was das mit mir macht @IBI ? Es macht mich sooooo müde.

Nein, ich möchte nicht weiter daran arbeiten, ich glaube wirklich dass es aktuell für mich besser ist, da Ruhe reinzubringen. Und es macht mir auch keinen Mut, wenn ich auf "Ich möchte da nicht dran arbeiten" immer nur "ermutigt" werde es trotzdem zu tun. Es macht mich müde.

Diskussionen wie "das ist kein Zirkelschluss sondern ein Axiom" oder "Du hast Dich nicht blöd sondern ungenau ausgedrückt" sind - sorry - @Miranda @IBI @Emin ich bin sicher Ihr habt es gut gemeint - offen gesagt gar nichts für mich.

Ich weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt. Aber mich vollkommen korrekt und lückenlos vollständig zu artikulieren ist mein Beruf. In meiner Freizeit bin ich gern ein bisschen flapsig und haue die Sprüche raus... Und offen gesagt, habe ich das Gefühl, dass mir das gut tut. Besser als wenn ich immer redete wie bei der Arbeit. Das Leben ist ernst genug. Sowieso.

Ich geb daher den Versuch auf zu erklären, was ich meine. Es war nicht so wichtig. Wünsche Euch was. 🙋🏼‍♀️


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