Ist wirklich alles schlecht??

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05.02.2023 20:21
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#56
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Ich glaube auch, dieses „Hätte, Wäre, Könnte und Würde“ bringt uns nicht weiter in Sachen gutes Leben. Wenn ich noch bei dem Wasserglas-Vergleich bleiben darf, bedeutet es ja, dass wir weiter nur auf die Luft starren. Neben „was müsste ich noch alles machen“ dann auch noch „was hätte ich noch werden können (müssen)“. Alles Spekulationen, alles (heiße) Luft.

Wenn wir aber auf das Wasser schauen, sehen wir mehr uns, wie wir sind und immer noch sind. Und in welche Situationen uns das Leben geschmissen hat, welche Probleme es uns gestellt hat und wie wir darauf reagiert haben, uns retten konnten. Vieles lag nicht in unserer Macht, wir konnten nur durchschwimmen. Aber wir sind immer noch da.

Und dann, wer weiß, wie es anderen so ergeht? Vielleicht ist da eine Frau, die eine schöne Kindheit hatte, einen lieben Partner gefunden hat, zwei Kinder bekommen hat. Alles gut? Und dann stirbt der Partner bei einem Unfall, die Frau erkrank an Krebs. Und dann?

Es ist gut, dass heute mehr auf die Probleme von Kindern geachtet wird und dass sexualisierte Gewalt an ihnen endlich als solches anerkannt wird. Deshalb reden wir ja auch darüber. Aber rückwirkend ändern lässt es sich nicht.


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05.02.2023 21:58
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#57
Gast
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@Gitta www. deutschlandfunk.de/sexueller-missbrauch-kinder-brauchen-bis-zu-acht-anlaeufe-100.html Da ist durchaus noch Potential da! Zumal diese Zahlen vor der Pandemie waren und man während der Pandemie merkte, dass die Zahl der Kindesmisshandlungen stieg.
Und Täter aus dem familiärem Umfeld wird das nicht zugetraut "Meine Mutter, mein Bruder, meine Stieftochter, mein Cousin würde doch niemals mein Kind anfassen! Unser Kind hat ja schon so manche Geschichten erfunden, aber das geht wirklich zu weit..... in einem Jahr habe ich einen Therapietermin bekommen.... hoffentlich erzählt er/sie bis dahin den Blödsinn nicht weiter herum... nicht dass noch das Jugendkommt kommt.... "

Dazu kommt das Risiko Internet. Schon Kleinkinder können Technik bedienen, bevor sie sprechen können. Grundschulkinder haben oft schon eigene Geräte und so mancher Teenie zieht sich dann für ein bisschen zusätzliches Taschengeld vor der Webcam aus. So manche Täter arbeiten dann mit Erpressung, drohen die Dateien auch im Umfeld zugänglich zu machen. Neben der Scham darüber, begleitet diese Kinder und Jugendlichen dann die Angst vor Bestrafung dafür, z.B. Internetverbot etc. was für manche Eltern die Lösung zu sein scheint.
Ich sehe da durchaus noch Entwicklungsbedarf.


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06.02.2023 08:34
#58
An

@Besucherin
Gibt es wirklich Kinder, die es acht Mal versuchen, Hilfe zu finden? Nach zwei oder drei Mal müssten sie eigentlich die Lektion gelernt haben, dass die Gesellschaft die Täter deckt. :-(


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06.02.2023 14:17
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#59
Gast
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nur kurz mobil.... bei eingeschränkten, phantasievollen und behinderten Kinder ist es teilweise viel öfter. das Problem ist gar nicht das Decken des/der TäterIn sondern dass es viele nicht glauben können, dass er/sie sowas tun würde. wenns Kind sonst schon Geschichten a la "ich war in der Pause auf dem Mond " erfindet wird es noch schwieriger


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06.02.2023 18:17
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#60
Gast
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Zitat von Anna1111 im Beitrag #58
@Besucherin
Gibt es wirklich Kinder, die es acht Mal versuchen, Hilfe zu finden? Nach zwei oder drei Mal müssten sie eigentlich die Lektion gelernt haben, dass die Gesellschaft die Täter deckt. :-(


Ich weiß nicht ob du den Link aufrufen konntest? Ich darf erst demnächst Links posten und hatte deshalb ein Leerzeichen eingebaut.
Ich bin keine Fachfrau was das Thema betrifft, aber wie heute Mittag schon kurz angedeutet (ich war nur mobil kurz schauen), ist es weniger ein Decken des/der TäterIn, als ein NIcht-Glauben können oder wollen. Oder auch nicht verstehen, weil die Andeutungen zu wage sind. Und bei entfernten Personen ist manchmal wohl auch eine Hemmschwelle da. Wenn der neue Schulfreund erstmals zum Spielen zu Besuch ist und berichtet, dass er Mama ungewöhnliche Dinge macht- was tun? Die Mutter wird es sicherlich abstreiten. Direkt zur Schule oder Jugendamt und sich unter Umständen nicht nur unbeliebt machen bei den Eltern, sondern vielleicht auch eher abgewimmelt werden, weil es sonst keine Anhaltspunkte gibt und das Kind im Gespräch bei anderen sowas nicht mehr erwähnt und vielmehr bei anderen Personen sagt, dass es nicht mehr zum Spielen kommen will, weil es ihm nicht gefallen hat bei dir?

Und selbst wenn der mutmaßliche Täter nicht im Haushalt des Kindes lebt, sind es allermeist Personen, denen es niemand zutraut. Wie spricht man die Eltern darauf an (vor allem wenn man sonst keinen/kaum Kontakt hat), dass man aus Andeutung heraushörte, dass der nette Schulbusfahrer, die teure Klavierlehrerin, der engagierte junge Jugendgruppenleiter oder die neue freundliche Nachbarin mit Kindern im selben Alter eventuell gefährlich ist?!
Und wie ist der richtige Umgang der Eltern mit solch einem Hinweis?

Besonders schwierig ist es, wenn die Phantasie des Kindes öfters schon Fiktion mit Realität vermischte oder das Kind in anderen Situationen öfters gut gelogen hat und andere Personen beschuldigte, die dem Kind nachweislich nichts getan haben.


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