wie wecke ich in der online Welt vertrauen?

  • Seite 5 von 6
10.01.2024 15:23 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 15:23)
avatar  Robin
#21
avatar

Hallo @IBI ,

mit "Gegenwart meinte ich die Zeiteinheit. Und das mit dem "Budenzauber " bezog sich nicht auf seriöse Trauma-Arbeit, sondern... na, auf Budenzauber halt und Quacksalber wie diesen Typen. SE habe ich nachgeschlagen und das scheint eine ganz vernünftige Sache zu sein. Auch die Entladungen, von denen du schreibst, finden dabei tatsächlich statt. Ich hatte mir da schon etwas Sorgen gemacht...

Das andere: Ja. Ist übrigens auch mit Asperger so. Wir könnten so frech sein, daraus zu schließen, dass viele Therapeut_innen sich nur in der Lage fühlen, Leute zu therapieren, denn überhaupt nix fehlt.


 Antworten

 Beitrag melden
10.01.2024 15:38
avatar  Robin
#22
avatar

P.S. @IBI

Übrigens macht es mich durchaus sauer, dass das bei Asperger so ist. Es würde da ja nicht darum gehen, das wegzukriegen, sondern darum, gut damit zu leben. Darüber weiß ich aber mehr als jeder "Autismusspezialist" oder Therapeut. *Jeder* Aspie in meinem Alter weiß mehr darüber, und zwar *viel* mehr. Und zwar deshalb, weil für die Fachwelt autistische Menschen quasi aufhören zu existieren, wenn sie nicht mehr das "Problem" von Eltern und Lehrern sind.


 Antworten

 Beitrag melden
10.01.2024 16:40
avatar  IBI
#23
IB
IBI

Zitat von Robin im Beitrag #22
Es würde da ja nicht darum gehen, das wegzukriegen, sondern darum, gut damit zu leben.


Ja, das kann ich verstehen und der Auftrag ist ein anderer.
Häufig wissen Betroffene nicht, solch einen Auftrag an den Therapeuten zu definieren bzw. formulieren.

Du könntest es, mit deiner "Eigen-Expertise", so wie wir vielen Therapeuten mehr über "Messie" erzählen können als sie wissen.

Auch wenn es dich erneut ärgern könnte: und bis zu einem gewissen GRAD, ist bei allen TRAUMA ein Hintergrund.

Vielleicht hast du gesehen, dass ich die "Gefühlsblindheit" als Persönlichkeitsstörung für mich entdeckt habe.....
das konnte ich, weil ich allmählich an die Grenze der Möglichkeiten, die mir SE und andere körperorientierte Traumamethoden bieten, stosse und merke....o.k., ich werde mich irgendwie mit der Störung "arrangieren" dürfen, denn leider ist dies eine tiefe und sehr früher Prägung, die ich verbessern kann, aber wahrscheinlich nicht gänzlich "abschaffen" kann.

Will sagen, ich kümmere mich ERST um Trauma und arrangiere mich anschliessend.
Viele machen es anders herum und verzichten deswegen ggf. auf eine unterstützende Traumaarbeit und wundern sich, dass das meiste nicht besser wird....

Vielleicht ahnst du, wie mein nächster Auftrag an meine Begleitperson lauten könnte....


 Antworten

 Beitrag melden
10.01.2024 18:36
avatar  Robin
#24
avatar

Hallo @IBI ,

was das sich-ärgern angeht, bemühe ich mich, den Gelassenheitsspruch anzuwendenden...

Es gibt schon ziemlich viele autobiografische Berichte von Aspies. Für Erwachsene sind die tatsächlich informativer als das, was Fachleute so schreiben. Ich habe eigentlich andere Baustellen als die, Fachleuten hinterherzurennen, die von mir eh nichts wissen wollen. Und über meine Erfahrungen mit der Selbsthilfe will ich mich hier nicht verbreiten... Messie-Selbsthilfe gefällt mir aktuell jedenfalls besser.

Irgendwann kurz nach meiner Asper-Diagnose kriegte ich mal ein Buch in die Finger, das wohl von einer Mutter eines schwer autistischen Kindes geschrieben war. In den 70ger Jahren war ja die Theorie allgemein verbreitet, dass Autismus durch Trauma verursacht wird. Genauer gesagt: Durch sogenannte "Kühlschrankmütter". Wie diese Frau, die das Buch geschrieben hat, von den Ärzten behandelt wurde, muss ich dir wahrscheinlich nicht erklären. Völlig verzweifelt fragte sie irgendwann, was *er* denn glaubt, das sie tut, um *das* bei ihrem Kind auszulösen. Er hatte keine Antwort...

Heute weiß man, dass Autismus *nicht* durch ein frühkindliches Trauma verursacht wird. Aber selbstverständlich haben auch autistische Menschen eine Sozialisation. Und insbesondere im Schulalter haben sie es einfach auch schwerer als andere Kinder. Z.B. bei meinem Ex war es so, dass er gemobbt wurde und die Lehrer sagten, er sei selbst schuld, weil er würde "provozieren". Er wusste aber gar nicht, womit. Also rate, was er dabei gelernt hat... Genau: So zu provozieren, dass er wenigstens weiß, womit. Das kommt bei Aspies häufiger vor und ist eine klare Sekundärerscheinung. Ich denke, so gewinnt man ein gewisses Maß an Kontrolle über die Situation.

Ich denke, es ist auch ganz sinnvoll, sich erstmal um das zu kümmern, was man wegkriegen kann. Vielleicht sollte man aber auch danach gehen, worunter man selbst oder andere in der Umgebung *leiden*. Da hab ich bei mir eigentlich nur noch zwei Dinge mit W: Wutausbrüche und die Wohnung. Und bei beidem ist mein Verhältnis dazu eigentlich nicht so, dass ich sagen würde, ich leide. Mehr so: Ich will's in den Griff kriegen.


 Antworten

 Beitrag melden
10.01.2024 19:48 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2024 19:50)
#25
avatar

@Robin

Von Haus aus war ich nie Autist. Etwas kams durch die Military-Ausbildung auf den Schiffen, stramm stehen zur Wachablösung und wie man seine Koje hatte, den Spind usw. Zuerst hasste ich das alles, als Wassermann brauche viel Freiheit aber mit der Zeit passte ich mich an und es funktionierte. Am Ende war ich der beste Offizier, was mich insgeheim recht stolz machte. Mit dem konnte ich auf ein schwieriges Schiff mit russische Soldaten. Sedov. Wo wieder unten anfing. Ich weinte oft nachts, wollte nicht mehr. Musste den Vertrag zu Ende machen. Und so entdeckte ich an mir Autismus. Heute hab Mülltüten akkurat gefaltet, dann stimmt's bei mir. Muss noch bügeln, mein weißes Hemd für Gerichtstermin, 17.01.

Schönen Abend noch, was machts...
Beste Grüße
Beste Gesundheit Robbie Andi

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Real Estate I-W-R-E, $ 34 c

 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!