Die Opferrolle

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16.04.2020 00:13
avatar  Emin
#1
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Administrator

Hallo zusammen

Nun wie erkenne ich die Opferrolle bei mir selbst und bei anderen Menschen um mich herum?

Oft wollen Menschen die sich gerne in die Opferrolle begeben keine Verantwortung übernehmen.
Ja klar die anderen sind immer Schuld an dem was passiert. In Beziehungen schieben sie Ihr
Verhalten auf den anderen. Sie können ja nicht anders sagen sie.

Sie stellen sich als unschuldig hin, möchten schutzbedürftig wirken und hilflos.

Sie jammern viel, werten sich selbst ab, stellen andere als Egositen dar oder
auch sich selbst als bestrafte.

In fortgeschrittener Form reduzieren sie ihre Körpersprache, machen sich gerne
klein und bewegen sich wenig bishin das sie leise in ihrer Stimme sind, klagen
jedoch andere an.

Ich weiss net ob das Psychologen oder Therapeuten auch das so sehen, es sind meine
Gedanken und Erfahrungswerte mit Menschen aus meiner Vergangenheit.

Dieses Dramaspiel wird meistens durch Abwertungen angefangen, entweder der
andere wird abgewertet oder sie werten sich selbst ab.

Eine wirkliche Verbesserung seiner Lebensumstände will der Mensch in der Opferrolle
jedoch nie. Diese Rolle verwendet der Mensch in der Opferrolle um andere an sich zu
binden und auch zu manipulieren. Doch Opferspiele sind sehr destruktiv und können
Beziehungen zerstören, es ist oft nur eine Frage der Zeit. dies kann sogar auch über
mehrere Jahre, viele Jahre sich hinziehen bis der andere erkennt was da wirklich gespielt
wird. Doch irgendwann steigt der andere aus diesem Verliererspiel aus, beide verlieren
dabei. Es gibt keinen Gewinner in diesem Spiel.

Erkennst du dich in dem von mir oben gesagten? Erkennst du andere Menschen die in
deinem Leben sind auf die es passt?

Herzlichst
Emin


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16.04.2020 00:28
#2
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Hallo @Emin -

das ist ein wirklich interessantes Thema.
Was du beschreibst, haben wir alle schon einmal im Umfeld beobachtet. Wobei es schwierig wird, wenn es in engen Beziehungen so läuft.

Andererseits, wer genau hinschaut, wird immer wieder einmal solche Anteile auch an sich selbst entdecken können. So lange sie nicht das gesamte Lebensgefühl bestimmen und einschränken kann ein solches Gefühl schon auch mal vorübergehend entlastend sein. Bleibt man dabei, sperrt man sich selbst ein und macht sich kleiner man ist.

Ich halte es dann gerne mit dem Psychiater und Therapeuten Viktor Frankl (1905-1997):

„Ich muss mir von mir selbst nicht alles gefallen lassen!“

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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16.04.2020 01:46 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2020 01:47)
avatar  Robert
#3
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lieber @Messie

unsere Dramaqueen.....

Solo kann man keine Beziehungskiste durchziehen, oder doch, im Zwiegespräch mit meiner anderen Hälfte, dem Spiegelbild, aber ich habe keinen Spiegel, also lass ich’s bleiben.

Tag, Robi.
auch wieder da?
ja., auch wieder da.
Was geht on heut?
mal sehn.

nun aber bald mal Nachtkino schauen.....lg, gesundheit gut nacht robi,robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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16.04.2020 08:39
#4
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Moderator

@Messie

siehst du dich selbst in der Retterrolle? Den Thread gibt es ja auch jetzt.

Es ist eine Sache, ob man auf die Opferrolle anderer anspringt und helfen will, dann aber merkt, dass man es nicht kann, weil der andere sich in Schuldgefühlen "suhlt".

Oder eine andere Sache, ob man selbst in die Opferrolle gefallen ist, weil man sich ungerecht behandelt oder vom Schicksal gedemütigt fühlt. Vielleicht hast du beides schon erlebt bei dir selbst?

Ein Psychologe hat mal bei der Gruppentherapie gesagt, wenn jemand zu Boden sah: "Das ist der typische Opferblick". Das spricht dann auch für die Opferrolle.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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16.04.2020 15:29
#5
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@Draculara
Gut dass du den Opferblick mit erwähnt hast.

Ich hatte einen wunderbaren Lehrer auf dem Gymnasium. Promovierter Psychologe und Theologe mit einer klinischen Therapeutenausbildung dazu. Er hat immer die Ruhe bewahrt, hat seine eigenen Kindheitserlebnisse im Krieg und als 13jähriger Soldat im Volkssturm gut bearbeitet und konnte es bei den Älteren wenn solche Themen dran waren auch gut ansprechen.

In der Klasse gab es ein relativ verschlossenes Mädchen.
Als der Lehrer ihr eine Frage stellte, und ihr keine Antwort einfiel, wollte er sie durch freundliches geschicktes Fragen dahin bringen, dass sie doch noch auf die Lösung kommt. Stattdessen hat sie geschwiegen.

Stand auf, guckte nach unten und gab überhaupt keine Antwort mehr, sondern ließ dicke Tränen auf die Tischplatte tropfen. Es war das einzige Mal in sieben Jahren, in denen ich erlebt habe, dass dieser gebildete und empathische Mensch wirklich mal laut wurde.

Opfer sind nicht unbedingt Opfer weil sie hilflos sind. Sondern es ist eine prima Methode, sich durchzusetzen und den anderen noch als unbeherrschtes Monster da stehen zu lassen.

Dieser Lehrer hat sich dann übrigens aus der Situation zurück gezogen, und hat den Raum für einige Minuten verlassen. Als er zurück kam, hat er sich für den Gefühlsausbruch entschuldigt und hat uns erklärt, dass er noch einmal etwas über sich gelernt hat. Nämlich dass er trainieren muss, mit dem Gefühl zurechtzukommen, das bei ihm durch Kontaktverweigerung entsteht. Der Schulstoff war für den Tag dann uninteressant. Wir haben über Kommunikation und Emotionen geredet - und haben mehr gelernt als wenn wir die alten Ägypter weiter durchgekommen hätten.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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