Hallo liebe Leute im Forum!

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08.01.2014 19:51
avatar  Chrissy
#1
Ch

Ich bin neu hier. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe, gibt’s aber keine bei mir in der Gegend. Allerdings haben mich die Beiträge, die ich hier im Forum gelesen habe, angesprochen und mir gefallen. Ich weiß schon länger, dass ich ein Messie-Problem habe. Unordentlich war ich schon immer. Aber mit dem Alter wird es halt schlimmer. Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich nicht einfach zu blöd zum Aufräumen bin. Ich zeige die typischen Symptome, sammle mäßig wertvolle Gegenstände und bekomme Panikgefühle, wenn wohlmeinende Menschen mir helfen und bei mir „mal ausmisten“ möchten. An manchen Tagen schaffe ich es, auch Dinge wegzuwerfen, aber nur, nachdem ich alles sorgfältig sortiert habe, was viel Zeit braucht und sehr anstrengend ist. Dabei komme ich immer vom Hundertsten ins Tausendste. Ich räume eine Schublade auf, mache Stapel mit Gegenständen, die dort fehl am Platz sind, doch dort, wo ich sie gerne hinräumen möchte, ist natürlich auch schon kein Platz mehr. Oft bin ich lange auf der Suche nach einem geeigneten Behältnis für Kleinkram o.ä, was sich von der Größe und Form wiederum selbst gut verstauen lassen könnte, wenn denn im Regal/Schrank/Keller/Dachboden noch Platz wäre… Vor allem sammle ich Kleidung, Plastikdosen, Geschirr, Zeitungsausschnitte, Bücher und alle Arten von Kisten und Dosen. Viel Platz brauchen auch Dinge, die ich als „Erinnerungsstücke“ betrachte, wobei ich diese am wenigsten dringend entsorgen möchte. Außerdem habe ich mir angewöhnt, potentielle Geschenke für Familie, Freunde und Kinder zu jeder Jahreszeit zu kaufen und sie dann zu horten, bis sich ein Anlass zum Verschenken bietet. Hat den Vorteil, dass ich keinen weihnachtlichen Geschenkestress habe. Hat den Nachteil, dass Dinge übrigbleiben, die dann doch nicht als Geschenk gepasst haben und nun hier rumliegen. Unnötig zu sagen, dass ich ungern Besuch bei mir habe, und wenn, dann nur im Wohnzimmer. Schon die Küche ist im Normalfall grenzwertig. Von der Weihnachtsbäckerei stehen immernoch u. a. die Dekor-Streusel herum. Weil in der Back-Schublade kein Platz mehr ist. Wenn der Stromableser unangekündigt kommt, versinke ich im Boden vor Scham, ich glaube, für „normale“ Menschen sieht es bei mir immer unordentlich aus, auch wenn ich gerade drei Stunden lang aufgeräumt habe. Immerhin für die Kleidung habe ich eine Lösung gefunden: ich bringe sie zweimal im Jahr zu einem second-hand-Markt. Leider kaufe ich da oft auch wieder mehrere Teile ein… Ein paar Bücher landeten beim Büchermarkt vom Lions-Club und andere Gegenstände bei der Diakonie, aber das sind in der Summe zu wenige. Manchmal träume ich davon, meine ganze Habe soweit zu reduzieren, dass sie in einen Kombi passt und stelle mir vor, wie frei ich mich dann fühlen müsste. Allerdings erkenne ich auch, dass ich offenbar ein größeres Problem aus meiner Kindheit mit mir rumschleppe und mir das Sammeln und Horten eine gewisse Sicherheit geboten hat und weiterhin bietet. Und gleichzeitig ist es ein Klotz am Bein, ein Mühlstein an meinem Hals… Sieht, so aus, als müsste ich an mir arbeiten...


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08.01.2014 19:56
#2
No

hallo chrissy,

mir geht es ähnlich!

man hat dinge bei sich rumfliegen und denkt: "iwann kann man die bestimmt noch brauchen"..

von einigen sachen kann man sich trennen, aber von anderen nicht..

ich hoffe, dass es uns bald gelingt, unsere probleme in den griff zu bekommen

lg debbi

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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08.01.2014 20:03
#3
Mi

Hi Chrissy,

schön dass du da bist! Das mit den Geschenken auf Vorrat kenne ich auch. Da bildet sich so langsam ein gewisser Bodensatz in meiner Geschenkeschublade. Den hab ich jetzt mal vor Weihnachten aussortiert, weil ich eine gewisse Ideenflaute für meine Jungs hatte und habe überraschend schöne Sachen gefunden :)

LG Miss Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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08.01.2014 20:23
avatar  Chrissy
#4
Ch

Hallo NormalLife, hallo MissSissiVoss,
hach, ist das schön, mit Menschen Kontakt zu haben, die sich mit denselben Absurditäten herumplagen! Sonst fühle ich mich eher wie ein Alien und rede mit niemandem darüber. Die bei mir herumliegenden Geschenke sind für den großen Jungen leider schon uninteressant, für den kleinen noch nicht relevant (10 Jahre Altersunterschied) und, wenn ich, Pech habe, dann unmodern geworden, wenn der Kleine ins richtige Alter kommt. Und an kleine Freunde verschenken geht auch nicht, die wollen nur noch Gutscheine vom Müller-Markt...
LG Chrissy


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11.01.2014 17:32
#5
avatar

Hallo Chrissy,

ersteinmal ein herzliches willkommen hier bei uns im Forum.

Auch bei mir hier am Wohnort gibt es keine SHG (Selbsthilfegruppe) und so ist dieses Forum für mich die SHG geworden. Ich finde es schön das wir uns hier so austauschen können und das wir mit Menschen in Kontakt kommen die, die gleichen Probleme haben und wir auch sehen, das wir nicht alleine mit diesen Problemen sind. Diese Unterstützung hier hat mir schon sehr viel geholfen und mich auch sehr motiviert. Ganz besonders Bessies Aufräumberichte im Thread "Selbstwertschätzung" haben mir sehr viel Mut und Kraft gegeben. Aber man muß auch aktzeptieren das man die Unordnung und auch Sammlungen, die über Jahre gereift und gewachsen sind, nicht in ein paar Tage oder Wochen wieder beseitigen kann. Es dauert oft genauso lange etwas zu beseitigen, wie die Zeit die man für das Anlegen gebraucht hat. Es ist wie bei einer Schwangerschaft, die dauert 10 Monate und die Frau braucht dann auch wieder 10 Monate bis sich ihr Körper und auch die Seele wieder auch Nichtschwanger eingestellt hat. Auch eine Krankheit hat man nicht von jetzt auf gleich besiegt. Also nicht ungeduldig werden und aufgeben, sondern immer schön am Ball bleiben. Wie sagt Bessie immer: "Alles ist besser, auch klitzekleine Schritte, als Stillstand!" Mach kleine Schritte und nimm Dir bitte nie, wirklich NIE zu viel vor. Lieber man nimm sich eine klitzekleine Stelle vor und schafft diese und dann vielleicht sogar noch mehr, als man nimmt sich ein ganzes Zimmer vor und schafft es nicht und fühlt sich dann als Versager. Bei der geschafften kleinen Stelle ist es ein Sieg. Ein kleiner zwar, aber ein Sieg, für den man sich dann auch belohnen kann und soll. Man läuft einen Marathon auch nicht untrainiert und gewinnt ihn dann.

Für die Geschenke könnte ich Dir noch eine Lösung anbieten. Frag doch einmal in einem Kindergarten oder einer Kindertagestätte nach, ob die das nicht gebrauchen könnten. Gerade staatliche Einrichtiungen haben dafür immer eine offene Hand und ein sehr dankbares Herz, da dort chronischer Geldmangel für solche Neuanschaffungen herrscht. Ich habe z. B. noch einige Kuscheltiere, damit werde ich (wenn ich sie aussortiert habe, da einige bleiben dürfen) dann mal in die Kinderklink hier am Ort gehen und fragen ob die dort ein neues Zuhause und neue Freunde finden dürfen. Wie ich vermute sind Deine Sachen noch alle original verpackt, werden die wohl auch aus hygienischen Gründen gerne genommen. Es hat für Dich den Vorteil das Du sie nicht wegwerfen mußt und Dich über die strahlenden Kinderaugen freuen kannst und Du weißt das Deine Sachen wertgeschätzt werden.

So nun wünsche ich Dir noch ein schönes WE und denk immer daran: DU SCHAFFST DAS!!! Glaube an Dich und an Deine Kraft.

Gotte behüte und beschütze Euch, ER halte segnend seine Hände über Euch

Liebe Grüße
Biggi


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