Hallo, ich weiss nicht ob ich hier richtig bin...

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11.04.2014 15:24
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#6
Gast
( gelöscht )

du hast mich nicht erschreckt, und ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du dir jetzt oder bald etwas antun würdest. Das ist gar nicht der Punkt. Es ist einfach in vielen Fällen ein sehr deutliches Anzeichen - wenn nicht vielleicht sogar _das_ Anzeichen - für Depressionen, wenn Selbstmordgedanken aufkeimen. Ich habe auch nie so ganz ernsthaft daran gedacht, mich umzubringen, habe nie auf einer Brücke, einem Hochhausdach gestanden, nie die Klinge an die Pulsader gesetzt...und trotzdem jeden Tag dem Gedanken nachgehangen, dass es doch irgendwie besser wäre, wenn ich einfach aufhören würde zu existieren. Davor "gedrückt" hab ich mich, indem ich mir sagte, dass meinem Hund dann ein schlimmes Schicksal bevorstünde, und es verschoben, bis er irgendwann nicht mehr sein würde.
Diese Gedanken, die mir heute absurd erscheinen, gehörten zu den Depressionen wie die tropfende Nase zum grippalen Infekt.
Schnellstmöglich Hilfe suchen solltest du dir "nur" deshalb, weil es schon bald (wieder?) sein könnte, dass dich dieser momentane Schub oder Drang, etwas zu ändern - das bisschen Energie, was du dafür aufbringen konntest, dich hier zu melden - schon wieder verlassen könnte. Die fachärztliche Beratung hilft, so etwas zu verhindern, bzw neu durchzustarten, mit einem kleinen bisschen Kraft, um auf ein Normalmaß zu kommen, mit dem man den Alltag wieder Schritt für Schritt in Angriff nehmen kann.

Gut, gehen wir aber davon aus, dass du das nicht willst.

Es scheint mehrere Sorten von Leuten mit "Müllproblemen" (im weitesten Sinne) zu geben: Der eine räumt außen auf, und dadurch irgendwie automatisch auch innen. Der andere muss erst innen aufräumen, um außen aufräumen zu können. Manche machen beides parallel.
Die große Crux ist ja nicht immer bei jedem unbedingt das Aufräumen (und Wegwerfen) an sich (auch wenn mir viele hier nun widersprechen würden, die haben nämlich genau damit auch noch ein Problem), sondern, den Zustand dauerhaft zu halten.

Eine von mehreren Methoden, die man ausprobieren kann, ist, sich für den Tag ein bestimmtes Aufgabenkontingent vorzunehmen, von dem (Achtung, ganz wichtig) man WEISS, dass man es schaffen kann. Der eine macht fünf Minuten, der andere macht eine Aufgabe, der dritte nimmt sich "drei Dinge" vor..."und alles darüber hinaus gehende ist BONUS".
Manche legen (wie ich) diese Liste lieber am Vorabend fest, andere machen sie z.B. beim morgendlichen Kaffee. Manche machen lieber eine Wochenliste oder haben einen Plan mit wiederkehrenden, festen und flexiblen Aufgaben.

Ich ganz persönlich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mir für den nächsten Morgen vorzunehmen, zeitig aufzustehen, sofort zu duschen und mein Bett zu machen und dann noch irgendwas in Angriff zu nehmen, z.B. Wäsche waschen oder Geschirr spülen, Müll entsorgen...whatever. Für mich war das morgendliche in Schwung kommen maßgeblich, und das Duschen hat dazu viel beigetragen. Fast immer war es dann so, dass ich meine "Tagesaufgabe(n)" schon vor 9 erledigt hatte, und mich noch fit genug fühlte, um viel mehr zu tun. Ob das für dich auch so funktioniert, musst du selbst herausfinden. Einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert. Oder schau dich einfach noch ein wenig im Forum um, wie die anderen hier täglich mit ihrem Inneren Schweinehund umzugehen gelernt haben.


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12.04.2014 11:38
avatar  Juju
#7
Ju

Was numi da schreibt ist absolut richtig. Du musst dich organisieren, Routinen entwickeln und diese dann auch einhalten. Wichtig ist es klein anzufangen. Nach dem Aufstehen duschen, Zähne putzen und rasieren ( für Männer, klar ). Das wäre schon ein Anfang. Darüber hinaus noch eine Kleinigkeit wie z.b jeden Tag eine Tüte Müll sammeln und dann auch wegwerfen. Versuche das eine Woche durchzuhalten. Wenn du das geschafft hast, belohne dich selbst mit einem leckeren Essen, einer guten Flasche Wein, mit einem Kinobesuch oder was dir sonst Spaß macht ( oder früher mal Spaß gemacht hat ). Hast oder hattest du Freunde ? Nimm dir vor einmal die Woche diesen Freund zu treffen, zu telefonieren oder einfach ein Mail zu schreiben. Bring dich zurück ins Leben. Du bist es wert. Du bist wichtig. Schwierig ist anzufangen. Wenn der Anfang gemacht ist, erweitere die Routinen, Sieh es wie ein 1000 Teile Puzzel. Mit jedem Teil das du zusammenbringst wird es einfacher. Stelle dir dein Puzzel selbst nach deinen eigenen Bedürfnissen zusammen. Du wirst sehen das es anfängt Spaß zu machen. Belege eine Kurs an der VHS, gehe ins Fitnissstudio, beginne Kung Fu . Lasse nicht locker. Rückschläge kommen, das ist aber kein Grund alles wieder aufzugeben. Dann halt zurück zum Start und nochmal versuchen.Bis dahin ist es ein weiter Weg. Beginne mit wenigen Sachen und erst wenn diese gemeistert werden mache mehr. Wünsche dir viel Glück und Erfolg.


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13.04.2014 00:35
#8
Ta

ja, nur so gehts. Muss ich mir auch immer wieder vor Augen halten.......und trotzdem........wenn Ihr wüsstet, was an manchen Tagen mit mir so los war ..............
Nix ging vorwärts.........und ich warte so auf Antwort von einer Freundin.... .......hab ich sie auch verloren ?

Najut, mach ich erstmal meins weiter, so gut ich kann. Gute Nacht ! Mausohr


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13.04.2014 12:40
#9
Me

Hallo Mausohr,
warte doch nicht - schreib die Freundin doch einfach noch mal an!!! Wenn sie sich dann nicht meldet, kannst du auf jeden Fall sagen, du hast es noch mal versucht.
Liebe Grüße
Messiemaus


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15.04.2014 17:06
#10
Sc

Hallo.

Ersmtal danke für die lieben Worte, ich werd' sie mir zu Herzen nehmen. ❤

Als nächstes danke für die Anregugen mit dem jeden Tag ein bisschen aufräumen, das sind konkrete Tipps, wie ich sie mir erhofft hatte und gebrauchen und umsetzen kann. Habe jetzt noch nicht wirklich viel geschafft, aber dafür ist es eben auch der Unrat von mehr als 4 Jahren. Das verschwindet nicht so von Heute auf Morgen. Ich hab' mir mal wieder) neue Müllbeutel geholt und dazu noch Einmal-Handschuhe um all die Sache berühren zu können, von denen man nicht mehr weiss was es ursprünglich mal war.

Einziges Problem dass ich zur Zeit habe ist, dass ich noch nicht so ganz sicher mit der Entsorgung bin: heute habe ich zum Beispiel (während eine kleine kraftlose Stimme in mir geweint hat dass ich einen neuen Kühlschrank brauche) meinen Kühlschrank ausgemistet und 1½ Tüten voll mit Milchkartons da raus geholt. Ich habe Bedenken die jetzt einfach so weg zu packen, man sieht dass die nicht gerade von gestern sind und welcher Alleinstehende verbraucht derartig viel Milch? Ich mache mir Sorgen dass meine Nachbarn das sehen und vielleicht kapieren warum es in unserem Stockwerk so riecht wie es das manchmal eben tut.

Übrigens: es ist nicht so dass ich keine Routinen habe, speziell was Körperpflege angeht. Frühstücken, sich pflegen, dass sind alles Sache die glaub ich jeder gerne tut. Das Problem bei mir ist mehr, dass da so ein kleines Männchen auf meiner Schulter sitzt, das nur daran denken kann, wie unlösbar das Probem Wohnung geworden ist - einfach trotzig sein, ist was ich im Moment mache.

Es allein schaffen. Mein Wunschtraum.

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