Auf dem Weg aus dem Chaos

19.07.2014 20:24
#1
su

Hallo Ihr alle hier,

Seit ich denken kann, ist mein Leben von Chaos begleitet und geprägt. Inzwischen habe ich schon ein paar Meilensteine geschafft. Es hat viel Mühe gekostet und ich musste oft von Neuem anfangen. Viele ind iTherapieformen habe ich ausprobiert, habe Helfer hier gehabt, war mal in einer Selbsthilfegruppe, habe Entrümpelungsaktionen organisiert, viele viele Tränen geweint und oft mit Schamgefühlen zu kämpfen. Meine ärgsten Gegner sind Papiere und Wäsche. Diese beiden sind irgendwie besonders schwer zu bändigen. Beide haben die Eigenschaft sich gerne zu anzuhäufen, verlangen mir ein regelmässiges und organisiertes Vorgehen ab und sind von daher auch die Bereiche die mir am schnellsten aus der Kontrolle geraten wenn es mir nicht gut geht. Zehn Körbe Wäsche stapeln sich derzeit auf meiner Terrasse, die alle noch gewaschen werden müssen. Puhhhhh... dazu noch die ganzen täglichen Sachen meiner vier Söhne und meiner selbst. ..... Papierkram.... noch zwei volle Kisten zu sortieren, dann einheften und am besten auch mal drüber gucken....grusel....so bin ich. Ich tue mich sehr schwer mit Papieren.

Müll ist inzwischen zum Glück übersichtlicher geworden nachdem ich an der Stelle mal ziemlich krass ausmisten musste, das war hart. Mein Keller beherbergt noch so einiges das nach Aussortieren schreit aber ich konzentriere mich erstmal lieber auf die Wohnung, drei Zimmer, 86 qm und ein kleiner Garten,,,, momentan mein Wäschegebirge....

Ich freue mich auf den Austausch mit Euch. und hoffentlich viele postive und mutmachende Momente

Liebe Grüße

success2014


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20.07.2014 08:41 (zuletzt bearbeitet: 20.07.2014 08:43)
#2
Ta

Ja, Papierberge und Wäscheberge wachsen schnell, wenn man nicht aufpasst. Ich kenne das auch,obwohl wir nur zu zweit sind,keine Kinderchen haben.
Kannst ja überlegen, ob Du vorübergehend ein Fall bist für ambulant betreutes Wohnen oder für Familienhilfe vom Jugendamt. Hat mit gerichtlicher Betreuung nix zu tun,
sondern solche Leute helfen einem da, wo es klemmt und solange, wie es vereinbart wird. Wo man die Leute findet,
sagt einem das Sozialamt oder Jugendamt. Ich finde das sehr wichtig, dass Du Dir Unterstützung holst, schon wegen der Kinder. Diese brauchen
ein Mindestmass an Ordnung und Struktur. Grüssele Mausohr


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20.07.2014 15:41
avatar  ( gelöscht )
#3
Gast
( gelöscht )

Hallo success,

ich finde es bei beidem hilfreich, Volumen zu reduzieren, weil es dann für mein Empfinden viel von seinem Schrecken verliert.

Also erst mal alle Papiere auf zwei Haufen: Altpapier und behalten. Den Altpapierhaufen am besten gleich weg, und den behalten-Haufen grob vorsortieren in z.B. Rechnungen, Verträge...am Schluss dann die thematisch zusammen gehörigen Blätter auf einmal zu lochen und abzuheften finde ich dann auch gar nicht mehr schlimm.

Mit der Wäsche mache ich es ähnlich, nur dass man da natürlich nichts wegwirft: Im ersten Durchgang sortiere ich 1. Familienmitglied (jeder hat seinen eigenen Wäschekorb oder zumindest -haufen), 2. Viel-Volumen-Wenig-Arbeit, 3. Socken

Dann hau ich als erstes den Viel-Volumen-Haufen weg. Das macht dann gern mal die Hälfte vom Stapel aus, ist aber in ein paar Minuten erledigt. Also Handtücher, Bettwäsche usw. Wenns mal richtig viel ist, und ich den Platz brauche, räume ich das auch gleich in die Schränke, dann sind auch die Körbe wieder leer zum Rangieren. Das ist für mich eigentlich immer der wichtigste Schritt, ich bin dann gleich ganz erleichtert, dass es doch gar nicht so viel ist, wie es zuerst den Anschein hatte. Und selbst wenn ich dann an der Stelle keine Zeit mehr habe, um weiterzumachen, so habe ich doch trotzdem gleich das Gefühl, richtig gut voran gekommen zu sein. Und ich kann jederzeit einfach damit weitermachen, mir einen vorsortierten Korb vorzuknöpfen.

Die Körbe der einzelnen Familienmitglieder nehme ich mir dann einen nach dem anderen vor. Kinderkleidung finde ich am nervigsten, weil es so viele kleine Teile sind. Deshalb nehme ich mir dann auch am liebsten erst den Korb vor, in dem die größten Teile sind (meistens Papas). Wenig Falterei, und trotzdem ein ganzer Korb erledigt - find ich gut. Manchmal bleibt dann der Korb mit der Kinderkleidung auch bis zum nächsten Abend stehen, weil ich keine Lust mehr habe.
Den jeweiligen Korb sortiere ich dann auch nach Art der Bekleidung vor dem Falten, statt mit dem jeweils gefalteten Teil immer den passenden Stapel zu suchen. Dann falte ich hintereinander weg erst z.b alle T-Shirts vom Kleinen, alle Hosen vom Kleinen, alle Langarmshirts vom Kleinen...so kommts jeweils als Bündel in seinen Korb zurück. Am Schluss noch gemütlich im Sitzen eine Runde Sockenmemory, gefolgt von Zielwurfübungen in die passenden Körbe.

Achja, für jedes Familienmitglied habe ich übrigens Plastikkörbe für Unterhemden (für mich BHs), Unterhosen, Socken, das falte ich alles gar nicht.

Wenn ich mir einfach nur ein Teil nach dem anderen greifen würde, falte und dann erst auf diverse Stapel sortieren würde, ginge mir schnell der Platz aus, ich verliere die Übersicht, wo jetzt was liegt (und fange dann vielleicht mehrere Stapel "Papas T-Shirts" an), verwechsle, ob das Sachen vom Großen oder vom Kleinen waren, Lang- oder Kurzarm..., und wenn ich unterbrochen werde, war die Arbeit praktisch umsonst. Durch das Vorsortieren passiert mir das alles nicht, was viel Zeit spart - auch später beim Einräumen, das ist dann ne Sache von Sekunden, bis der Korb leer ist, weil ich gleich alles zueinander gehörige als Stapel greifen und in den Schrank legen kann.

Also, immer wenn dir vor der angestauten Wäsche graut, wühl dich einmal durch und falte nur die großen Teile (Spannbetttücher, Handtücher...). Danach siehts sofort gar nicht mehr so schlimm aus.

Beim Waschen mache ich es witzigerweise lieber genau umgekehrt. Da wasche ich am liebsten zuerst Kleinkram wie Socken und Unterwäsche, statt Handtücher oder Bettwäsche - weil es mir das Gefühl gibt "mehr" gewaschen zu haben. Da hab ich übrigens im Bad zwei Wäschetröge stehen, einen für "hell" und einen für "dunkel", und die Jungs sortieren ihre Wäsche gleich in den richtigen, das spart mir das Sortieren. Meistens stopfe ich abends schon einen Schwung Wäsche in die Maschine und bereite alles vor, so dass ich morgens nur noch den Startknopf drücken muss. Das passt eher zu meinen Lebensgewohnheiten, da ich nicht gerade ein Morgenmensch bin, und bis ich mich mal aufraffe, hätte schon längst eine Maschine durchgelaufen sein können.

Ich hoffe, du kannst mit ein paar von den Tipps was anfangen :)


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