Hilfe, ich weiß nicht was ich tun soll

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27.02.2022 10:48
avatar  Gisa
#1
Gi

Mein Sohn u. seine Frau mit 2 Kindern 6 + 9 leben bei uns im Haus im OG.
Nach außen sieht alles ok aus und sie bemühen sich auch diese Ansicht aufrecht zu erhalten.
Aber die Wohnung selbst ist total vermüllt, zugestellt und dreckig und riecht auch dementsprechend.
Für die Kinder ist es normal, sie kennen es nicht anders.
Aber sie können nie Freunde einladen oder Besuch bekommen.
Mein Herz blutet, aber wenn ich Hilfe anbieten will, gibt es gleich Krach. Sie leugnen total die Situation.Wie kann ich ihnen denn helfen?


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27.02.2022 18:09
#2
An

@Gisa
Hallo Gisa, herzlich willkommen. Ich bin auch Angehörige und kann Dir sagen: Es ist wirklich schwer, an einen Messie ranzukommen. Einerseits ist ihnen schon bewusst, dass mit ihrer Wohnung etwas nicht stimmt. Sonst hätten sie ja nicht solche Probleme damit, Besuch oder Handwerker reinzulassen. Andererseits leugnen sie trotzdem das Problem.
Als Angehöriger kann man, fürchte ich, am wenigsten da tun. Da wird einem gleich eine Intrige oder so unterstellt. Es würde auch gar nichts nutzen, wenn Du mit denen mal eine Woche lang aufräumen und putzen würdest, denn innerhalb kurzer Zeit sähe es wieder genauso aus.
Ich glaube, das Äußere spiegelt das Innere. Das heißt, in ihrem Inneren ist etwas durcheinander und in Unordnung.
Sind denn beide, der Sohn und die Frau gleich unordentlich oder gibt es einen, der öfter mal aufräumt und unter der Situation leidet? Der könnte Dein Verbündeter werden.
Eine andere Lösung würde eine Therapie, aber dazu müssten sie erst zugeben, dass es ein Problem gibt.


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27.02.2022 19:11
avatar  IBI
#3
IB
IBI

Ich empfehle dir, mit GUTE MINE in Kontakt zu treten.
Sie kann dir sicher mitteilen, wie die "Helfer" in ihr Haus gekommen sind.
Das Jugendamt und andere Behörden wurden eingeschaltet.

Möglicherweise ist es für die beiden Kinder wichtig, dass das Jugendamt hinzu gezogen wird, doch damit wird eine sehr unangenehme und stressige "Kette" für alle gestartet.
Dazu kannst du im Thread von GUTE Mine nachlesen.

Sollte es so sein, dass deine Gesundheit im Haus gefährdet ist, denke ich darfst du dich um dich kümmern. Und ja, die Konsequenzen sind sehr unschön für deinen Sohn und seine Familie.

Sind die Enkel gerne bei dir? Dürfen sie ihre Freunde bei Oma treffen?

Menschen zusehen wie sie sich selber verletzen und leiden ohne dass die Menschen wirklich merken, dass es so ist, ist schwer.
Es ist vergleichbar damit, Menschen zuzusehen, die ihre Fähigkeiten verlieren, wenn sie schwer dement werden. Oder andere Menschen an Krebs erkrankt sind.
Ja, es gibt einen Unterschied. Dein Sohn und seine Familie könnten etwas tun, wenn sie dazu bereit sind. Das macht es nochmal so schwer und ist schmerzhaft.
Damit umgehen zu lernen, ist eine Herausforderung.

Wer weiss, vielleicht ist eine therapeutische Begleitung bei dir zuerst nötig, damit du o.g. Anblick "DAEIN" lassen kannst. Das ist anders als "ertragen" können.

Meine Wohnung sieht chaotisch aus. Über meine inneren Verwirrungen erhalte ich immer mehr Klarheit. Meine Verwirrungen sind in meiner Kindheit entstanden, das weiss ich zuzuordnen. Das ist mein Erbe und den grössten Anteil daran hat meine Mutter. Sie liess mich immer spüren, dass ich diejenige bin, die "falsch" ist und sich zu ändern hat.
Ihre eigenen Macken hat sie bedauerlicherweise an mich weitergegeben, statt sich ihnen zu stellen. Und ja, sie hat es nicht besser gekonnt.
Bei vielen Messies ist ein "Verlust" oft der Auslöser für das optische Chaos. Unser Vater starb nach 2 Jahren Krankheit als wir Kinder waren. Dieses Phänomen haben wir ebenfalls in der Familie zu bieten. Was uns damals fehlte: Eine Trauerbegleitung. Einer, der uns hätte erklären können, wie wir mit den Emotionen und dem Schmerz umgehen dürfen. Den gab es damals nicht.

Entschuldige bitte, wenn ich nicht sehr empathisch wirke.
Wenn, was auch immer bei dir veränderbar ist, besteht die Option, dass sich deine Veränderungen auswirken und dein Sohn und seine Familie bereit sind, Hilfe anzunehmen und zuzulassen.
Ich lerne, dass ich meine Mutter nicht ändern kann, auch wenn mir vieles nicht passt.
Sie kann mich nicht ändern, auch wenn ihr vieles an mir nicht passt.
Ich kann mich ändern und möglicherweise gefällt ihr nicht, wie ich sie heute in ihre Grenzen verweisen kann, was ich als Kind nicht konnte.

Ich arbeite sehr intensiv und hart daran und mich freut, dass mein Bruder bemerkt und ihm gefällt, was ich lerne, das unsere Mutter nicht kann. Es ist schön, Kompetenzen zu lernen, die meine Mutter nicht kann und ich sie in Begleitung anderer Menschen lernen kann.


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27.02.2022 20:11
#4
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Herzlich willkommen @Gisa -

schön dass du da bist. Damit ist ja der erste Schritt getan.

Wie vertrauensvoll ist denn das Verhältnis zur Sohn-Familie? Ich würde damit starten dass alles was gammelt aus dem Haus kommt. Das ist auch euer gutes Recht! Ihr müsst nicht mit gesundheitlich schädigendem Müll unter einem Dach leben.

Ob ihr eine Art Abfall-System im Flur in jeder Etage bei jeder Wohnung etablieren könntet? Einfach vier Eimer oder Müllsack-Ständer (die sind vermutlich noch besser) aufstellen: Altpapier, Altglas, Bio und Restmüll. Besprecht das mit dem Sohn, dass ihr jetzt fürs ganze Haus das einheitlich regeln wollt. Da können übrigens auch schon die Enkel mitmachen, und war es nicht früher mal traditionell so dass die Männer den Müll gemanagt haben?

In neuer Zeit sehe ich das erweitert durch die Fußbodenpflege. Die Männer im Umfeld saugen bis an die Kante und wischen Bad und Küche. Das ersetzt die Mucki-Bude. Aber hallo! Ist dein Mann diesbezüglich ein Ansporn? Könnten sich die Männer ein wenig aneinander anschließen?

Zwischen den Zeilen lese ich, dass du dir Sorgen um die Enkelkinder machst? Wie groß ist eure Wohnung? Könntet ihr ein kleines „Enkel-Spielzimmer“ einrichten?

Liebe Grüße von Jennifer

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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27.02.2022 20:16
#5
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Achso - auf gar keinen Fall solltest du das Jugendamt einschalten!!!

Das gäbe dann eine ernsthafte Katastrophe, die den Enkelkindern dauerhaft schaden wird. Denn dann bricht die Sohn-Familie gewiss den Kontakt zu euch ab. Vergiss mal ganz ganz schnell was IBI da erzählt. Mit so etwas kennt sie sich nicht aus. Es ist nicht auf euch übertragbar.

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Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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