Richtig und Falsch

  • Seite 9 von 10
21.05.2022 09:07
#41
Wo

@Miranda @Sybille @IBI @Gitta @alle

heute 12,20 im TV HR gibt es im Nachtcafe "Die Kunst der guten Entscheidung".

viele Grüße
Wolfram


 Antworten

 Beitrag melden
21.05.2022 10:45
avatar  IBI
#42
IB
IBI

Zitat von Gitta im Beitrag #40
Diese Unzufriedenheitsgefühle, die @Sybille beschreibt, habe ich meistens nur morgens nach dem Aufwachen.

Das ist doch mal ein Zeichen dafür, dass du Gefühle wahrnimmst und sie dir nicht gänzlich fremd sind. Ja, es sind die nicht so tollen Gefühle, da stimme ich zu.
Sich denen zuzuwenden, ist unüblich, die meisten Menschen kehren ihnen intuitiv den Rücken zu. Aus eigener Erfahrung, wird es nach und nach angenehmer, wenn ich mich den Gefühlen zuwende (sehr dosiert und meist nicht alleine).

Zitat von Gitta im Beitrag #40
Nur habe ich auch überlegt, was denn „normaler“ ist, mein Zustand morgens oder der Zustand tagsüber mit diesem eher wattigen Zeug in meinem Kopf.

Beide Beispiele beschreiben aus meiner Sicht "Dissoziative Zustände".
Und in gewisser Hinsicht sind sie normal, weil sie zum Leben dazugehören und ich habe keinen Zweifel daran, dass es für dich normal ist.
Allerdings gibt es noch einen sehr beweglichen Zustand (z.B. Menschen, die nichts anderes als intensiv Sport treiben, verbringen viel Zeit in dem Zustand) und einen erholsamen Ruhezustand (wie Pferde oder Kühe oder Rehe, die friedlich grasen).
Das gemeine am "erholsamen Ruhezustand", den sich die meisten wünschen:
Er ist dem Ruhezustand in der Dissoziation zum Verwechseln ähnlich und die feinen Unterschiede dieser Ruhezustände, Ruhephasen kennen zu lernen, ist eine - wie ich finde - lohnende Herausforderung.
Normal sind alle drei Zustände und in entsprechenden Situationen gezielt einsetzen zu können, ist das, was die resilienten Menschen unter anderem auszeichnet.

Wie auch immer, du könntest damit beginnen, welcher Zustand sich wann wie als angenehm für dich erweist und wann als unangenehm. Und nein, nicht stundenlang damit beschäftigen.
Lieber mehrmals täglich und dann wenige Minuten (so kannst du dosieren).
Das Ziel wäre alle drei Sorten Zustände unterscheiden zu lernen. Das macht einen grossen Unterschied. Der Nebeneffekt: Im inneren wird allmählich vieles "Klarer" und die "wattigen" Zeiten weichen zurück.


 Antworten

 Beitrag melden
21.05.2022 18:16
#43
avatar
Moderator

@IBI -der erholsame Ruhezustand beschreibt eher einen Zustand der Zufriedenheit, während Dissoziation eher ein nicht freiwilliger Zustand der Starre ist. Von daher kann man die beiden eigentlich nicht verwechseln, ich bin erstaunt darüber, dass du das zu können meinst.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

 Antworten

 Beitrag melden
21.05.2022 22:15
avatar  IBI
#44
IB
IBI

Zitat von Draculara im Beitrag #43
der erholsame Ruhezustand beschreibt eher einen Zustand der Zufriedenheit, während Dissoziation eher ein nicht freiwilliger Zustand der Starre ist. Von daher kann man die beiden eigentlich nicht verwechseln, ich bin erstaunt darüber, dass du das zu können meinst.

Das stimmt.
Mein Nervensystem musste diese Unterschiede lernen, denn den "erholsamen Zustand und die innere Zufriedenheit" kannte mein Nervensystem nicht. Es stand unter Dauerstrom und Dauerstress und wenn es Ruhe brauchte, dann fand es die in dem dissoziierten Teil.
Du scheinst die Zustände unterscheiden zu können. Gratuliere.


 Antworten

 Beitrag melden
22.05.2022 08:30
avatar  IBI
#45
IB
IBI

Zitat von Draculara im Beitrag #43
Von daher kann man die beiden eigentlich nicht verwechseln, ich bin erstaunt darüber, dass du das zu können meinst.


Ich merke, diese Aussage wirkt auf mich.
Es hat ein wenig damit zu tun....dass in mir innerlich mein vertrauter "Ton" auftaucht, der vorwurfsvoll vermittelt: so was kann mensch nicht falsch machen. Das MUSS mensch können.
Es wirkt auf mich verletzend, weil in mir die "Erwartungshaltung" getriggert wird, das weiss mensch doch und das ist selbstverständlich.

Das weckt in mir die Rückfrage: und uneigentlich????
Darauf lege ich die "böse" Reaktion, meine innere Verteidigung: ach und warum lebst du in einer chaotischen Wohnung, Draculara? Wenn du das kannst, dann wärst du normal und bräuchtest nicht hier sein und hättest ziemlich sicher ein recht ordentliche Wohnung.
Wie geschrieben: es ist eine Reaktion, die auftaucht, die ich benennen möchte und gleichzeitig nicht als Vorwurf zurück geben möchte mit dem Wissen, dass sie so wirkt.
Bedauerlicherweise kann ich die "bösen" Worte nicht durchgestrichen darstellen, was ich gerne machen würde. Nein, am liebsten würde ich sie nicht schreiben, doch die feinen Reaktionsmuster zu erkennen, hilft mir, und ich hoffe, wenn ich sie euch zeige, dass sie euch nützen. Normalerweise würde jemand, solche inneren Reaktionen bei sich behalten und nicht mitteilen, sondern "in sich hinein" fressen, um das Gegenüber nicht zu verletzen. Oder die Person kann diese Aussage mit einer Distanz sehen und von sich fern halten, indem sie sie nicht persönlich nimmt, auch wenn sie angesprochen wird. (daran arbeite ich noch, das kann ich häufig nicht - ihr habt sicher auch oft die Aussage gehört: nimm es nicht persönlich.)

Theorie ist das eine, Praxis ist das andere und beides klafft oft weit auseinander, weil meist der Mittelweg der stimmige ist.
Im Trauma sind Energien gebunden - dazu gehört auch der "erstarrte Zustand" bzw. der dissoziative Zustand.
Zum Trauma gehören häufig Verwirrungen und Verknotungen von Themen, die nicht zusammen gehören und genau darin verbergen sich sehr häufig Trigger. Jedenfalls trifft es auf mich zu.
Bei mir gab es so viele Verknotungen, dass ich fähig war, die genannten Zustände von erholsamer Ruhe und dissoziativer Ruhe zu verwechseln. Mein Nervensystem wurde dem Mangel von Co-Regulation ausgesetzt und musste sich irgendwie regulieren, um den Rest von mir überleben zu lassen. Wenn es keine Co-Regulation erhält, dann bleibt ihm nur die Möglichkeit des "erstarrten" Zustands um ein wenig Ruhe zu finden. Es ist/war die beste Möglichkeit, die ihm zur Verfügung stand. Das wissen nur wenige Menschen zu würdigen, denn in diese tiefen Schichten, können nur wenige Menschen mitfühlen.
Ich mag behaupten, dass die meisten, die hier schreiben und Probleme mit chaotischen Wohnungen äussern, früh für ihr inneres Überleben sorgen mussten. Weil sie damals keine Co-Regulation bekommen haben als es überlebenswichtig war (besonders für Babys und Kleinkinder), den dissoziativen Zustand verwenden mussten und heute für ihr eigenes "normal" halten.

Es ist etwas, das sich ändern lässt, wenn mensch sich darum bemühen möchte, weil es toll ist, den dritten Zustand hinzuzufügen, wenn die Person ihn nicht kennt. Und dazu braucht es die Co-Regulation, die nachholbar ist. Die Menschen finden, die es anbieten können, ist wie die Nadel im Heuhaufen suchen, denn sehr häufig befinden sich Therapeuten in einem dissoziativen Zustand während sie mit Klienten arbeiten. Deswegen beschimpfen wir hier die meisten als nicht hilfreich. Der Mangel von Co-Regulation ist den meisten sooo vertraut, mit einer inneren Sehnsucht, sie "endlich" zu bekommen, dass wir verdammt schnell merken, dieser Mensch bringt mich nicht weiter.....wieder ein Therapeut, der mir nicht helfen kann.

Bitte verzeih, Draculara, dass ich eine impulsive Reaktion auf deine dich überraschenden Worte mitteile. Es scheinen andere Ereignisse/Erlebnisse zu sein, die mit dem Verwechseln der Zustände bei dir keinen Zusammenhang haben, sonst wärst du nicht hier.

Ich hatte auf Gittas Beschreibungen reagiert, dass beide Varianten, die sie beschreibt, für mich zu den dissoziativen Zuständen gehören. Wobei ich vermute - Gitta weiss sicher, ob meine Vermutung korrekt ist - dass ihre "wattige Variante" sich erholsamer anfühlt als die andere.
In der Beschreibung von Watte steckt ein Teil Weichheit, der mit der "erholsamen" Ruhe verwechselt werden kann. Watte ist ein Bild, in dem vieles "verknotet" und "verworren" ist, das ist der Kern von Watte.
Watte ist sozusagen "traumatisiert". Die Aussage ist fehlerhaft, denn Baumwolle wächst so und sieht chaotisch aus. Es ist das Wesen von Baumwolle. Im übertragenden Sinn verstehe ich den Vergleich mit Watte so - mit dem Wissen: jeder Vergleich hinkt, wenn mensch in "unter die Lupe" nimmt und darüber reflektiert oder ihn analysiert.

Ja, ich habe die "Goldwaage" hervorgeholt. Ich hätte nicht darauf reagieren müssen und es für mich behalten können oder in mein Tagebuch notieren. Die meisten Menschen empfinden das sehr persönlich, dass sie es nicht aussprechen.
Ich hoffe, ihr könnt daraus lernen - sofern ihr möchtet. Deshalb habe ich das beschrieben.
Für gewöhnlich wird das nicht in Ratgebern beschrieben. Falls doch, so ist mir der Titel nicht bekannt.
Ich für mich erkenne in all der schriftlichen Auseinandersetzung mit mir einige Trigger, die mich emotional behelligen können. Ich arbeite daran, sie zu integrieren und hoffe bald anders damit umgehen zu können. Um sie verändern zu können, braucht es "Bewusstheit" darüber. So lange sie unbewusst ihre Job machen können, haben sie die Macht über mich. Ich vermag sie nicht zu lenken, weil sie sich auf ihre Weise im dissoziativen Zustand tummeln.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!