Liebe Mimmi,
ich bin erstaunt, dass kaum einer auf deine grossen positiven Schritte reagiert.
Nun ja, ich kann mir gut vorstellen, dass einige Messies hier denken könnten, wenn es ihr keine Probleme bereitet hat, ihre Dinge wegzuwerfen, war sie eigentlich kein Messie. Ja, es macht ein neidisch, wenn dir das so gelingen konnte.
Auch wenn es einen Auslöser (Wasserschaden) brauchte, der dich dazu bewegt hat, dir Hilfe zu suchen bei Menschen, denen du vertraust.
Womit ich die Tatsache, dass du aufgrund deiner depressiven Lebensumstände eine sehr volle und unordentliche Wohnung hattest, keines Falls in Frage stellen möchte. Ich denke, es gibt viele verschiedene Ausprägungen und Symptome wie es zu unordentlichen Behausungen kommen kann, womit das Bild "Messie" erklärt wird.
Gleichzeitig existiert irgendwo in den Tiefen ein Unterschied, der kaum zu beschreiben bzw. erklären ist, aber dazu beiträgt, dass viele andere leider nicht in der Lage sind, ihre Wohnung leer zu räumen und sich daher mit dir zu freuen über deine Erfolge.
Doch ich freue mich für dich, dafür, dass du bemerkst, dass deine eigene geschaffene Isolation ein Ende hat, du Freude am Backen und Bewirten von Freunden und Bekannten findest. Du mit einer leeren Wohnung gut zurecht kommst und du so viel Energie zurück gewonnen hast, dass es nicht mehr zu einem völligen Chaos kommt. Ich freue mich, dass du Menschen gefunden hast, denen du vertrauen konntest, die dir geholfen haben und - hoffentlich habe ich das richtig gelesen - dabei geschaut haben, dass es für dich stimmt, was passiert in deiner Wohnung.
Ich gönne dir von Herzen deine neu gewonnene Lebensqualität und freue mich sehr, dass du hier darüber berichtet hast. Das es möglich für Menschen ist, das Messiedasein hinter sich zu lassen. Ich hoffe sehr, zu lesen, dass es möglich ist, mehr dazu bewegt, daran zu glauben, dass wenn andere es schaffen, sie selber es auch können (mit dem Wissen, dass es leichter geschrieben ist als getan).
Liebe Grüsse
Sonja
