Poeky räumt auf

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11.04.2023 19:53
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#36
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Liebe @Celeste und @Scherbe,
ich danke euch für eure Nachrichten und für den Support. Sehr cool, dass es das hier so gibt, und dass wir einander verstehen können - das fehlt mir so oft im Gespräch mit "Normalen" (hier einfach als Stempel für Leute ohne diese konkreten Problematiken).

Ich sollte an dieser Stelle vielleicht nochmal betonen, dass ich nun bald meine 300 (!) Therapie-Stunden Psychoanalyse vollendet habe und somit diesbezüglich bereits sehr viel Arbeit passiert ist. Meine Erkenntnisse habe ich mehr oder minder nur dieser Therapie zu verdanken. Ebenso die Tatsache, dass ich mich mit viel, viel mehr Liebe behandle - einfach, weil durch die Therapeutin jemand in mein Leben kam, der mir einen sehr liebevollen Blick auf mich überhaupt erst ermöglichte. EInfach dadurch, dass sie ihn hat. So wie es eigentlich bei einer Mutter der Fall sein sollte...
Mein Punkt hier: Jedes Aufräumen, oder "Schönmachen", kann für mich gerade nur als Akt der Selbstliebe stattfinden. Das ist der Antrieb, DER Antrieb. Es ist ein "Bitte mach das doch jetzt für Dich" und danach ein "YES, Du hast es gemacht. Danke!". Klingt jetzt vielleicht schräg, aber genau so fühlt es sich innerlich an. Und es ist immer sehr anstrengend, jeder Handgriff...
Aber, genau wie Du schreibst Celeste, es hapert ja vermutlich bei uns allen nicht daran, dass wir nicht wissen, wie man aufräumt oder saubermacht. Kognitiv sind wir bestimmt alle dazu in der Lage.
Die Frage ist, zumindest für mich (!), was mich daran hindert, mir selbst eine schöne Wohung zu machen. Denn ich schulde das ja niemandem, außer mir. Während ich das schreibe spüre ich, dass es sich so eben noch nicht anfühlt, denn da ist dieser Widerstand und dem liegen all die riesigen Diskussionen und Streits mit meiner Mutter zugrunde, all der Druck und ihre Dominanz, ihr Unverständnis, ihre Forderung mein Zimmer aufzuräumen. Und NIEMALS Verständnis, oder zumindest der Versuch, warum das denn einfach nicht klappen will.
Das muss ich eben jetzt auflösen und aufschlüsseln, Stück für Stück.
Mir immer wieder klarmachen, dass nur ich das hier kann. Und dass ich es KANN. Dass ich 31 Jahre alt bin, und niemand mir hier etwas streitig machen will, ich diese Mauer für niemanden mehr aufrecht erhalten muss...

Wir werden sehen.

Ich hab im Dezember Geburtstag, und mein tiefster Wunsch ist es, den nächsten mit meinen Engsten IN MEINER WOHNUNG zu feiern. Das habe ich denen auch bereits so kommuniziert.
Oh man...


xxx
Poeky


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11.04.2023 19:55
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#37
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P.S.: Ich mach jetzt noch was schön! 💪


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15.04.2023 20:37
#38
An

@Poeky
Ich denke, wenn Dir das Chaos und das Fehlen einer warmen Dusche anfängt wieder weh zu tun, dann bist Du auf einem guten Weg, dann bist Du lebendig genug, um endlich aufzuräumen!


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16.04.2023 01:09
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#39
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@Anna1111
Ach, naja... Ich glaube, das ist es nicht, was fehlt. Leider. Denn das tut schon länger weh. Ich glaube auch nicht, dass es ums Lebendigsein geht, oder zumindest nicht nur. Eher ums Verantwortung übernehmen, um meiner Selbst willen. Und darum, mich und meine Wohnung aus einem kindlichen Zustand zu befreien... Quasi.
Es ist echt komplex.
Aber ich glaube zu verstehen was Du meinst, und in jedem Fall danke ich Dir sehr für Deine Unterstützung! <3


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16.04.2023 09:23
#40
An

@Poeky
Da fällt mir der Begriff "Selbstwirksamkeit" ein. Der Glaube an die Selbstwirksamkeit ist der Glaube, dass man selbst sein Schicksal beeinflussen und seine Umwelt gestalten kann. Vielleicht ist es das, was da fehlt?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Worte wirklich magisch sind. Wenn es einem gelingt, das Problem beim Namen zu nennen, dann löst es sich oft ganz schnell auf. Man muss verstehen, was passiert und woran es hakt.


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