" Menschen mit Trennungsschwierigkeiten von Dingen", das gefällt mir gut! Weil es etwas mit Trennung und damit in gewissem Sinne mit Beziehung zu tun hat. Da bleibt man ja auch manchmal länger als einem gut tut - und das hat oft tiefergehende Gründe. Danke für das Wort! Ich such gleich mal nach Sonja.
Sonja = "Aus Chaos entsteht Neues"
Du siehst evtl, dass wir hier in der Kategorie "Messies unter sich" zwei Forenbereiche haben (die beiden untersten), wo die Art der Schwierigkeiten abgegrenzt werden. Das haben wir vor kurzem eingeführt, weil wir zum einen wollten, dass sich auch die Betroffenen damit auseinandersetzen "Welcher Typ bin ich eigentlich?", und daraus resultierend geht man ja höchst unterschiedlich heran. Den Bereich hier wollten wir dann für die Tagebücher weiter verwenden, und für solche, die entweder von "sowohl als auch" betroffen sind, als auch das noch nicht genau unterscheiden können.
Die Sache ist die, dass viele von denen mit Trennungsschwierigkeiten geäußert haben, dass sie sich mit dem Forum zum Teil überfordert fühlen, weil so viel Neues hinzukommt. Wenn die jetzt zum Beispiel schon von vornherein nicht die Geschichten von denen mit Antriebsschwierigkeiten lesen brauchen, weil die woanders untergebracht sind, haben sie es leichter.
Und ja, es stimmt, die Trennungsschwierigkeiten liegen tiefer, spielen sich meistens auf einer hochemotionalen Ebene ab, und lassen sich viel schwerer in den Griff bekommen. Dagegen sind die Antriebsschwierigkeiten vergleichsweise einfach behebbar. Nur wer weiß das schon, wenn er ganz neu hierher kommt. Auf der Vorstellung der wenig informierten Allgemeinheit basierend, ist man eben ein Messie, wenn einem der Haushalt außer Kontrolle geraten ist, und weiter gibt es keine Abgrenzungen.
In mir steckt übrigens auch ein kleiner "echter" Messie. Ich denke, das ist ein stinknormales Verhalten. Wir alle bewahren Dinge auf, die keinen echten Nutzen haben, weil wir irgendeine Art von Beziehung dazu haben. Zum Beispiel Fotos oder Postkarten. Oder wir heben Sachen auf, weil wir sie noch mal gebrauchen könnten. Für Projekte, für die gerade nicht die passende Jahreszeit ist, oder für die wir keine Zeit haben. Wir kaufen mal ein Geschenkpapier, weil es so hübsch ist, und nicht, weil wir in Kürze ein Geschenk einpacken müssten, und kein anderes Papier mehr haben. Viele Normalos haben mehr Messer in ihren Küchenschubladen als sie je benutzen. Viele Normalos horten Berge von feinem Geschirr, das sie schon seit zehn Jahren nicht mehr aus dem Schrank geholt haben. Und immer, wenn das Thema zur Sprache kommt, und wir auf Geschenke zu sprechen kommen, die man nur aus Pflichtgefühl aufhebt, obwohl sie einen eigentlich ankotzen, gesteht mir mein Gegenüber, dass er genau das tut. Und dass es ihn insgeheim belastet, er es aber trotzdem nicht schafft, die Sachen aus seinem Leben zu entfernen.
