Im Nachtcafé lief auch mal ne Sendung "Du sollst dich ändern". Dafür wollten sie mich casten, wegen des Übergewichts. Die Messieproblematik habe ich absichtlich raus gehalten, weil ich mich vor einem Millionenpublikum nicht auch dafür noch schämen will. Dann war da eine Frau mit einer alkoholkranken Tochter, und wegen der Dramatik haben sie sich dann für die entschieden.

Ich hatte auch schon Anfragen vom Radiosender, da ging es um Sommerdepression. Aber irgendwann kam keine Antwort mehr und unter dem Usernamen war niemand mehr auffindbar, das war ein anderes Forum. Schon komisch so was.

Über meine Homepage hatte ich Post von einem Moderator des Nachtcafés. In Zukunft blocke ich immer ab. Einmal hat sich jemand telefonisch gemeldet, der wollte nicht mal Gage zahlen und ausgerechnet in meiner Wohnung auch noch filmen. So was geht gar nicht! Ich will nicht vor Millionen Menschen hässlich sein, es reicht vor Hunderten oder zig Leuten in der Fußgängerzone. Vor mir muss ich das gar nicht, es geht auch ohne Spiegel. Die Demokratie siegt, es geht auch ohne Spiegel, hahaha...

War einer, der musste sagen: Der Sozialismus siegt, es geht auch ohne Bohnenkaffee, und das jeden Tag. Am letzten Tag seiner Haft war er so aufgeregt, dass er sagte: "Der Bohnenkaffee siegt. Es geht auch ohne Sozialismus!"

So wie der eine mal im Knast sagte: "Der Bohnenkaffee siegt, es geht auch ohne Sozialismus", Das war in der DDR, Deutsche Demokratische Republik. sag ich das mit der Demokratie. "Die Demokratie siegt, es geht auch ohne Spiegel..."

Schön an den ganzen Katastrophenmeldungen im Fernsehen war, wie Flüchtlinge anfingen, mit anzupacken und zu helfen, und der eine sagte: "Bisher wurde uns geholfen, ich bin froh, etwas zurück zu geben." Das fand ich gut.

Mich selbst wahr zu nehmen, empfinde ich als echten Horror. Ich mag das Gefühl nicht, in meinen Körper hinein zu spüren, und die Gedanken durch Meditation zu verdrängen. Dann soll man bestimmte Atem- und Körpertechniken lernen, z. B. beim Yoga, sich bewegen und gleichzeitig auf den Atem achten. Ich stieß so schnell an meine Grenzen (durch die Fettmassen), dass ich anfing, es zu hassen, mich nicht so bewegen zu können wie die anderen. Ich hasse es schon, mich in der Dusche nackt anzufassen, da überkommt mich Ekel.

Deshalb hat mich die Meditation auch schnell frustriert und deprimiert, und ich mache das nicht mehr.