Tochter schwieriger Eltern

  • Seite 4 von 4
04.04.2016 19:40
avatar  Vega
#16
Ve

Wolfram, dann sind wir jetzt auf gleichem Terrain, denn ich verstehe meine Eltern doch auch nicht!

Nein, ich könnte zu jeder Zeit kommen, es wäre immer ungünstig. Ich weiß auch, woran das liegt: Weil es ihnen ein schlechtes Gewissen macht. Nachbessern ist Kritik. Fertig. Aber so meine ich das doch gar nicht. Ich will nur einen Mindeststandard erhalten.

Pflegedienst wäscht, gibt Medies oder hilft bei sonstwas. Für Haushalt bräuchte man eher Haushälterin. (Aber wozu denn, können sie ja selbst.)

Das wollen meine Eltern auch nicht, dass wer Fremdes kommt, der auch noch Geld kostet!!! Ich will mich ja auch selbst kümmern. Es ist nur so frustrierend, wenn es man es ihnen quasi unterjubeln muss. Ganz gleich, was es ist. Von Klamotten wechseln, Waschen und dergleichen rede ich erst gar nicht, das fällt unter Recht auf Selbstbestimmung.

PS: Staubsaugen tue ich bei ihnen erst gar nicht, wegen Lautstärke.. Lässt sich heimlich nicht machen.


 Antworten

 Beitrag melden
04.04.2016 20:41
avatar  Wolfram
#17
Wo

Vega,

nachbessern ist Kritik, das ist das Problem und gleichzeitig eine Lösung. Ich hab mal überlegt, was ich machen würde. Wenn die Tochter nachbessert, dann ist das Kritik, was man zwar lernen könnte, das anders zu sehen, aber das kannst Du so schnell nicht ändern. Aber wenn jemand Fremdes das macht, dann ist das keine Kritik, sondern eine Aufgabe. Und wenn die Kosten vom Pflegedienst übernommen werden, dann kostet das auch nichts. Jetzt gilt es nur noch, Deine Eltern davon zu überzeugen, dass sie gegenüber dem MD sagen, dass sie dieses und jenes nicht mehr können und dass sie darum Hilfe brauchen. Und dass das nichts kostet, weil sie das schon mit der Pflegeversicherung bezahlt haben.
Ich freu mich schon, wenn das so klappen würde.

viele Grüße
Wolfram


 Antworten

 Beitrag melden
06.04.2016 02:46
#18
avatar

Hallo Vega,

wenn es den Eltern so "verkauft" wird, dass nun mal so bestimmt wird, dass über den Pflegedienst einmal die Woche jemand zur Entlastung kommt, und dass der Arzt das will, könnte für sie mehr Autorität dahinter stecken. "Das bekommen wir bezahlt! Wir werden doch nichts verschenken, und der Arzt ordnet das an!" Ich weiß nicht wie es in eurem Bundesland ist, aber ab Pflegestufe 1 kann man über die Sozialstation Entlastung nach § 45b beantragen. Lasst euch da vielleicht mal beraten wie das bei euch ist.

Das Nachbessern würde ich nicht als Nachbessern fühlen lassen.
Eher so: "Ich will gerne etwas für euch tun. Das ist ja normale Kindespflicht. Viel Arbeit habt ihr mir aber nicht übrig gelassen. Da bin ich ja in einer halben (viertel, einer ...) Stunde schon wieder fertig! Ihr seid wohl den ganzen Tag am Arbeiten, sobald man nicht auf euch aufpasst!"

Ich weiß nicht ob so etwas klappt. Aber wie es jetzt läuft klappt es ja auch nur holprig, also wären vielleicht neue Wege wenigstens einen Versuch wert?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

 Antworten

 Beitrag melden
08.04.2016 15:15
avatar  Vega
#19
Ve

"Das Nachbessern würde ich nicht als Nachbessern fühlen lassen."

Nee. Natürlich gehe ich nicht zu ihnen runter und verkünde: "Mal sehen, was ich heute wieder alles bei euch nachbessern muss!"

Klar dass ich ihnen sage: Ich tue es gern! Ich weiß, dass es für euch anstrengender ist als für mich! Kein Problem! Ich bin bin eben ein "Putzteufel" und ihr kennt ja meine Macke!" (Mit einem Augenzwinkern.) So, oder so ähnlich.

Ich schiebe es jetzt auch nach außen hin ganz eindeutig aufs Alter, um sie nicht wissen zu lassen, dass mich die Dreckerei, die sie nicht sehen, schon seit Jahrzehnten stört.

ABER: Ich spüre dabei immer die alten Konflikte, die ich schon ein Leben lang mit ihnen habe. Dass es mich eben schon immer gestört hat, dass sie keinen Sinn für ganz durschschnittliche Orndung und Sauberkeit haben.

Egal. Letzter Stand der Dinge ist, dass mein Mann mich dringend entlasten will. Eine Putzfrau ist gefunden. Sie kommt am Sonntag, um die Räumlichkeiten mal anzusehen und damit wir sie mal kennenlernen.

Heißt praktisch: Ich muss meine Ellies jetzt in bälde darüber informieren, dass jemand alle 14 Tage bei ihnen durchsaugt, durchwischt, Bad und Küche grundreinigt und alle paar Wochen die Fenster putzt.

Ist das zu viel Einmischung? Ist das zu viel Sauberkeit, die ich verordne?

Da es sich zeitlich nun gerade so ergeben hat, entfällt der Vorwand mit dem Pflegedienst oder dem MDK, denn der MDK wird erst nächste oder übernächste Woche zur Begutachtung erscheinen.


 Antworten

 Beitrag melden
08.04.2016 17:08
#20
avatar

Hallo ...

super dass ihr jemand gefunden habt! Dazu habe ich eine Idee.
Habt ihr selbst eine Putzhilfe?
Ich kenne tatsächlich Leute, die ihre Hilfe bei sich selbst putzen lassen, um mehr Zeit für die alten Eltern zu haben (und da nach dem Rechten zu sehen).

Eventuell wäre es bei euch kombinierbar, falls ihr es über die Pflegestation bekommen könntet, dann saugt halt jede Woche jemand und wischt eben über Bad und Küche.

An sich finde ich das nicht übertrieben, wenn diese grundlegenden Sachen "in Schuss" gehalten werden. Das ist eine gute Idee.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!