Hilfe , meine Mutter ist kaufsüchtig und hortet Dinge

13.05.2018 15:21
avatar  Sabs
#1
Sa

Meine Mutter wirkt nach außen ganz normal. Allerdings hortet sie Dinge und kauft extrem viel Zeug über Shoppingkanäle. Das steht dann eingeschweißt im Schrank und wird schlecht (Kosmetik, Parfum, Nahrungsergänzungsmittel etc.) Außerdem kauft sie viel Schmuck, besitzt Hunderte von Ketten und Ringen. Die Wohnung ist auf den ersten Blick nicht unordentlich , aber nie wirklich aufgeräumt: in jeder Ecke hat sie irgendwelche „Eichhörnchenverstecke“: hinter den Kissen auf dem Sofa sind irgendwelche Strumpfhosen, in einer anderen Ecke Plastetüten, überall liegt irgendwas rum. Auch Verpackungen und leere Gefäße dieser Kosmetika findet man im Schrank. Nun ist sie schon immer völlig Kritik-abwehrend, egal wie man es anfängt, sie blockt alles ab. Nein jetzt nicht, ach meine Nerven, du bringst mich noch ins Grab, alle Register…
Sicher gibt es schlimmere Formen von Messietum, aber ich mach mir echt Sorgen. Das wird doch von alleine nicht besser! In Sachen gesunde Ernährung habe ich es schon mal geschafft, ihr mit einem Buch mal etwas die Augen zu öffnen. Aber was mach ich bloß in dieser Angelegenheit? Ich würde sie so gerne etwas anstupsen, so dass es bei ihr mal klingelt. Warum macht sie das? Ich kann es nur vermuten. Sie fühlt sich notorisch unzufrieden, regt sich immer extrem über kleinste Dinge auf, denkt immer , dass sie zu kurz kommt, ist mit ihrer Ehe nicht zufrieden usw. Aber sie jammert immer nur und unternimmt rein garnichts. Dabei geht es ihr sicher nicht schlecht, aber mit der Einstellung, dass immer die anderen Schuld sind, kann man natürlich nicht wachsen.


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15.05.2018 03:19
#2
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Hallo @Sabs,

Menschen sind sehr verschieden!
Offenbar tut deiner Mutter innerlich etwas gut, was nicht alle anderen Menschen froh machen würde.
Es hilft ihr, und es macht sie immer ängstlicher und abwehrender, wenn sie abgewertet und bedrängt wird.
Kannst du dir vorstellen, dass du sie einfach als erwachsenen Menschen respektierst? Da kann man ruhig sinngemäß sagen: „Also meins wär das nicht, alles so voll.“ Oder: „Falls es dir irgendwann auf den Keks geht, sag Bescheid. Dann helfe ich dir gerne!“ Und mehr muss schon nicht mehr sein. Einmal im Leben ausgesprochen. Nicht zehnmal bei jedem Treffen.

Eventuell kannst du deine Mutter irgendwann fragen, ob ihr das Wohnzimmer zusammen gemütlich machen wollt. Einfach weil ihr dann mehr Spaß habt da zu sitzen. Mag sie nicht, dann ist es ihre Entscheidung.

Nichts verfault, die Wände schimmeln nicht, der Feuchtmüll wird nicht schon wieder lebendig, es gibt weder 10 cm hohen Schimmelpilzrasen im Geschirr noch Mäuse, Kakerlaken, Ratten, Wanzen oder extremen Mottenbefall. Niemandes Gesundheit wird geschädigt, und so ist es nicht gegen geltendes Gesetz, Schränke mit Kram vollzustopfen und Zimmerecken vollzustellen.

Wer selbst anders gepolt ist muss da natürlich erst mal schlucken. Klar.
Aber letzten Endes leben wir in einer Demokratie, in der jeder sammeln kann was er will. Und das ist auch gut so.

Du willst dass es deiner Mutter gut geht. Vielleicht würde sie ohne ihre Schätze unglücklich sein und wäre dann viel schlechter drauf? Was kannst du für dich tun, damit du deiner Mutter die Freiheit lässt, so zu leben wie es sie innerlich erleichtert? Man kann niemand mit den eigenen Methoden froh machen, wir müssen alle den eigenen Weg gehen.

Viel Erfolg für dich und bleib uns gewogen, auch wenn wir dir kein „Mutter-Bekehrungsrezept“ liefern können!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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15.05.2018 07:48
avatar  Wolfram
#3
Wo

danke Jennifer,
ich kann mich in solchen Fällen nicht so gut ausdrücken. Denke auch, dass so etwas hier bestimmt schon mal geschrieben wurde.

viele Grüße
Wolfram


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24.05.2019 19:42
#4
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@Jennifer

Zitat
Aber letzten Endes leben wir in einer Demokratie, in der jeder sammeln kann was er will. Und das ist auch gut so.

Du willst dass es deiner Mutter gut geht. Vielleicht würde sie ohne ihre Schätze unglücklich sein und wäre dann viel schlechter drauf? Was kannst du für dich tun, damit du deiner Mutter die Freiheit lässt, so zu leben wie es sie innerlich erleichtert? Man kann niemand mit den eigenen Methoden froh machen, wir müssen alle den eigenen Weg gehen.


Sehr gut geantwortet.

Knapp und präzise hast du auf den Punkt gebracht,
wo die Grenze für "gut meinende" Außenstehende ist
und wo direkt die Übergriffigkeit anfängt.

In dem Zusammenhang fällt mir der Spruch ein:
"Ungebetene Ratschläge sind auch Schläge".

Grüßle
Eva


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