Buchempfehlung für ganz Planlose oder blutige Haushaltsanfänger

06.08.2020 18:30
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Gast
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Hallo zusammen

Durch Querlesen hier im Forum ist mir aufgefallen, dass es unter uns nicht "nur" Messies mit Trennungs- und Entsorgungsproblematik gibt, sondern auch offensichtlich Menschen, die noch nie einen Haushalt einigermaßen im Griff hatten, gar nicht wissen, was man wie oft erledigen könnte und was ein Minimum dessen ist, was man tun müsste, um ein einigermaßen sauberes und begehbares Zuhause zu haben usw. Vielleicht täusche ich mich auch gewaltig und diese Menschen existieren hier nicht, dann habe ich nur haufenweise Beiträge falsch verstanden und will niemandem auf den Zeh getreten sein.

Meine Buchempfehlung zielt also auf planlose Haushaltsanfänger und heißt
"Home Basics" der ultimative Guide für den ersten Haushalt
von Brigitta Hügel

Es unterteilt sich in die Themen:
Haushalt und Putzen
Küchenorganisation und Kochen
Finanzen
Nofälle wie Hausapotheke &Co

Meine Meinung zu dem Buch: Die Autorin schreibt in Klischees, dass mir fast die Hutschnur reißt. Das Buch ist konzipiert für junge Erwachsene, die frisch aus dem Elternhaus ausgezogen sind und jetzt mit allem (Haushalt, Kochen, Geldeinteilung) selber klarkommen müssen. Deshalb ist es auch ganz einfach geschrieben und konzentriert sich wirklich auf die wesentlichen Punkte und erklärt wirklich alles idiotensicher auch für Menschen, die noch nie einen Staubsauger in der Hand hatten, noch nie abspülen mussten, grundsätzlich kochen lassen und von Fenstern gar nicht wissen, dass man sie putzen kann.

Soweit ganz nett, aber: ein Weltbild wie aus den 50ern, Mutti, den ganzen Tag zu Hause gewesen, räumt Sprössling alles hinterher, Sprössling (natürlich jung und natürlich männlich) wurde bis zum Auszug der Popo abgewischt und alles hinterhergetragen, Sohnemännchen kann also gar nichts und nach ein paar Wochen eigener Bude kann er kaum noch die Eingangstür öffnen vor lauter dreckiger Pizzakartons vom Lieferdienst, weil er zu doof ist selber zu kochen, geschweigedenn die Pizzakartons fachgerecht (übrigens in die Restmülltonne und nicht Papiertonne, da stark verschmutzt) entsorgen kann und überhaupt unselbstständig ist wie ein Säugling.
In diesem Tenor geht es so ziemlich das ganze Buch durch, junge Leute können nichts, Männer überhaupt nichts, dafür können alle Männer Technik, aber sie als Frau nicht, was sie auch erzählt, um das Ego der jungen männlichen Leser wieder aufzubauen, Klischees und Plattitüden für ganz Dumme, Bildzeitungsleser und RTL-Dokus-für-Realität-Halter.

Alle anderen Bücher, die ich kenne, setzen jedoch Grundwissen voraus oder gehen zu sehr ins Detail, sodass man sich schnell verzetteln kann, wenn man so gar keinen Überblick hat. Dieses Buch ist also wirklich nur für Einsteiger gedacht

Da ich dieses Buch von irgendwem geschenkt bekommen habe und beim Aussortieren entdeckt habe und definitv keine Verwendung mehr dafür habe, würde ich es gerne verschenken.
Wenn es also jemand von euch haben möchte, der denkt, dass er oder sie davon etwas lernen kann oder es jemand anderem weiterverschenken möchte, darf sich gerne bei mir mit einer persönlichen Nachricht melden.
Ich werde es bis allerspätestens Ende August aufheben, wenn sich bis dahin niemand gemeldet hat, gebe ich es ins öffentliche Bücherregal
(man soll ja seine Flohmarktsachen und Verschenkesachen nicht ewig horten, sondern sich einen Termin setzen, bis wann es weggegeben sein muss, was ich hiermit tu)

Viele Grüße

P.S. Natürlich interessieren mich eure Meinungen! Wer kennt das Buch noch? Was sind eure Gedanken zu Haushaltsneulingen? Kann man überhaupt Haushalt, Finanzen und Co zu Hause bei den Eltern komplett lernen oder fängt der eigentliche Lernprozess nicht erst an, wenn man ausgezogen ist und all das komplett alleine hinkriegen muss? Gehört scheitern nicht auch zum Lernprozess? Woher habt ihr gelernt, was ihr bisher erreicht habt?


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