Gefühlschaos, Muster, Trigger und (zu-/ein-) ordnende Aspekte

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31.05.2025 15:35
avatar  IBI
#491
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Ich lese gerade einen Hinweis:
negative Glaubenssätze wollen uns vor mögliche Enttäuschungen beschützen.

Leuchtet ein.

Ich geb zu, ich weiche dem Gefühl der Enttäuschung gerne aus. Davon habe ich gefühlt in meinem Leben zu viel erlebt.
Darin ist reichlich emotionaler Schmerz und Verletzlichkeit und was noch alles enthalten.
Ich wurde enttäuscht, wenn meine Bedürfnisse nicht erfüllt wurden als es in der Kindheit notwendig war.
Mist.
Von erwachsenen wird erwartet, dass sie mit unerfüllten Bedürfnissen umgehen können und den damit verbundenen Stress regulieren können.
Nehme ich zur Kenntnis.

Mein viel zu lange inneres enttäuschtes Kind geht auf die Barrikaden.....eh, du kannst mich nicht schon wieder übergehen.
Stimmt. Hilft nichts.
Fakt ist, in mir lebt ein Kind-anteil, der enttäuscht wurde.
Stimmt.
In mir lebt ein anderer Anteil, der es satt hat, sich dieser emotionen zu stellen. (vielleicht ist es derselbe anteil)
-
Nach jeder Zeile, die ich tippe, gehe ich unruhig durch die Wohnung auf der Suche nach Essbarem - zum einen, weil ich Hunger habe, zum anderen, weil das Thema stressig wirkt und die "ausweichmanöver vor der Enttäuschung" aktiviert werden.
-

Wenn ich ehrlich bin, müsste ich nun von mir enttäuscht sein: es gelingt mir nicht, der enttäuschung bzw. dem kindlichen Anteil in mir, der früher so oft enttäuscht wurde, in mir "hallo" zu sagen.
Ich mag die Enttäuschung nicht, während ich mich gleichzeitig selbst enttäusche und mich täusche.

tja, so entstehen die teufelskreise, die sich scheinbar nicht stoppen lassen - warum: weil ich dem inneren Kind nicht "hallo" sagen kann und weil ich ihm nicht sagen kann: ja, kacke, dass du so oft verzweifelt warten musstet bis jemand deine bedürfnisse erfüllte und du mit enttäuschung nicht umgehen lernen konntest.
Heute wäre es meine Verantwortung, mich um dich zu kümmern, aber es funktioniert nicht, wenn du dich ans "Steuer" setzt und orieniterungslos dieselben muster in uns abspulst. können wir die Plätze tauschen?

nee, sagt es, kein bock. ich will dass es nicht wieder passiert.
das kann ich dir nicht versprechen. im leben wird es immer enttäuschungen geben. diejenigen, die wir uns in dem kreislauf selber erschaffen und diejenigen, wenn unsere zielvorstellungen sich nicht mit der realität decken werden, weil das leben dazwischen kommt.
ich will aber, ich will aber, ich will aber...schreit es trotzig.

Kann ich nachvollziehen, kann ich nachvollziehen, dass du das nicht mehr spüren möchtest, aber das ist unrealistitsch.
wir brauchen was anderes, um dich in die lage zu versetzen, nicht für jedes bisschen enttäuschung in den hochstress zu verfallen.

und an dieser stelle stocke ich bereits wieder.
ohne zu wissen warum.


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31.05.2025 17:23
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#492
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das letzte stocken hat mich dermassen ermüdet, dass ich 2 h geschlafen habe.
weiss leider nicht genau, welcher anteil das ist.

was ich weiss: wie soll dieses enttäuschte innere kleinkind mir vertrauen, wenn ich in meiner erwachsenen version gleichfalls ständig für enttäuschung sorge, nur weil wir beide, diese gefühle nicht spüren wollen?
ob mir mein inneres kleinkind wird vergeben können?


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Gestern 07:48
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manchmal ist eine fragestellung der stimmige weg.
die frage in den raum geben (in meinem fall ans innere kleinkind = früh traumatisch geprägtes Nervensystem) und nichts damit machen.
entwicklung zeigt sich von selbst. dafür ist "nichts tun müssen" an der tagesordnung, ausser abwarten und achtsam beobachten - sonst versäumt mensch diese erfahrung.

wir waren gestern abend spazieren und während des spaziergangs merkte ich eine veränderung.

ich glaube, das kleinkind beginnt mir zu vergeben. in meinem brustraum wurde es gespenstisch still.
kein stress, kein widerstand, kein.....sondern ungewöhnlich still. friedlich still. so still, dass ich diese stille fast mit der unerträglichen stille verwechselt hätte, die dieses kleine enttäuschte wesen jahre vorher erleben musste, weil es damit immer alleine blieb.

nein, die stille war ein wenig anders. ich vermute folgenden unterschied: die stille fühlte sich friedlich an, weil sie gleichzeitig eine innere sicherheit vermittelt hat, die es früher nicht gab. die andere stille war immer mit unsicherheit verbunden und damit gestresster als diejenige, wenn sie sicher ist.


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