wohlwollen wohlgesinnt liebe freude feiern

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13.06.2023 16:40
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#1
IB
IBI

Mensch, mensch, mensch.
Dieser Beitrag könnte bei einigen dazu führen, dass sie bereits beim ersten Wort ungewollt einschlafen.


dieser Begriff macht mir sehr zu schaffen.
Im online-Business unerlässlich (drum bin ich bevorzugt hier anonym unterwegs).

Innerlich frisst mich das Wort gerade auf.....dabei wollte ich das "ungesunde" auslagern und die Gesunden Worte hinein lassen.

Ich habe mich gerade erkundigt, was die destruktive Seite von Wohlwollen ist:
Neid, Missgunst, Beschämung, Manipulation, Kontrolle, übermässige Fürsorge, Wissen, was für andere gut ist, Grenzen verletzten, Kritik, herabsetzung, Einmischung, Selbstvernachlässigung (nur für andere da sein wollen/müssen)

Reichlich von dem, was ich aus meinen Kindheitstagen kennen und fürchten gelernt habe.
Wenn also Wohlwollen in mein Leben kommen will, ist erstmal der Trigger des Mangels an Wohlwollen in Kindertagen und all der Schmerz im Weg, den die destruktive Seite von Wohlwollen in sich birgt.

Kein Wunder also, habe ich meine Mühe mit dem Wort wohlwollen.
Eine leere Hülle, die ich nicht zu leben gelernt habe - nun gut, das ist übertrieben, denn im laufe meines lebens bin ich sicher wohlwollenden menschen begegnet, doch ich habe sie vermutlich unbewusst abgelehnt, weil ich mit dem schmerz dahinter nichts zu tun haben wollte.

ernsthaft. Ich möchte mit dem Schmerz immer noch nichts zu tun haben, doch ich werde mich ihm wohl widmen müssen, wenn ich wohlwollen und feiern in mein Leben lassen möchte.

Mal sehen, ob mir eine wohlgesinnte Dosierung des Schmerzen in diesem übervollen Schmerzgefäss gelingt.
Komisch, wohlgesinnt als Begriff fällt mir deutlich leichter zu benutzen als wohlwollen.

ich wette, diesem begriff können destruktive Verhaltensweisen zugeordnet werden, die meinen Schmerz triggern.

ich merke, die begriffe triggern nicht nur meinen erlittenen schmerz. sie wecken auch all meine fehler auf, die ich bisher gemacht habe, weil ich unbewusst von meinen "schlechten" vorbildern den destruktiven teil von wohlwollen gelernt und abgeschaut habe ohne sie reflektieren zu können.
Scheibenhonig und stinkig wie Käse oder noch unangenehmere Düfte dürft ihr euch vorstellen.....
wer will mit all dem ungelebten wohlwollen oder mit all dem destruktiv gelebten wohlwollen auf all die eigenen fehler hingewiesen werden?
ich nicht.
und doch ist es notwendig, in diese bewusstheit zu gelangen, damit die muster der fehlverhaltensweisen durchbrochen werden können.
und bei gott.....(ich mag gott nicht - den spruch gibt es) - es sind verdammt viele versionen von mustern, die sich hinter dem destruktiven verhalten von wohlwollen verbergen. damit sind es verdammt viele fehler, die ich in meiner karriere gemacht habe und möglicherweise nicht wieder gut machen kann, sowie meine mutter genau diese fehler nicht wieder gut machen kann.

damit sind natürlich weitere emotionen verbunden, die mir zu schaffen machen.
Scham und beschämt werden.
misstrauen, durch das erlebte "missbrauchte wohlwollen", das vielleicht noch als Liebe ausgedrückt wird.

Liebe - ich gebe zu, das Wort, bei dem ich früher eingeschlafen bin, sobald es nur jemand ausgesprochen hat, weil es mich bereits unbewusst an all diesem Schmerz erinnert hat, den ich nicht spüren wollte und konnte.

Je grösser das innere Kind wird, desto leichter fällt es, damit umzugehen, denn es kann nachreifen.

bindungsstörung lässt grüssen: wir wenden uns unbewusst wegen des tiefen schmerzes von menschen ab, die uns wohlwollend unterstützen können, weil wir das emotional nicht ertragen können.
und die begleitpersonen - so sehr sie sich bemühen - werden diese Rückzugsreaktion nicht verstehen können, wenn ihnen es nicht gelingt, diesen tiefen schmerz zu berühren und regulierend da zu sein und mitzutragen.

Wenn unserer innere aufpasser so gut ist, dass er bei jedem der möglichen schmerzereignisse die "bremse" benutzt und uns umwege gehen lässt, wird es schwierig für begleitpersonen in diese tiefe zu kommen.

starker tobak.....und ich konnte diese zeilen scheiben ohne eine träne zu vergiessen. Die trauerphase des immer wieder kehrenden mangel- leere-Triggers scheint allmählich vorbei zu gehen. (freu, freu, freu....stolz, stolz, stolz....wolfram - nix Narzissmus, sondern ergebnis intensiver harter anstrengender traumaarbeit, die mehr als ein geburtstag gefeiert werden darf!!!)
Die Schicht des tiefen schmerzes darf auftauchen und ich werde damit klar kommen.....bis es mir gelingt, mit wohlgesinnt und wohlwollen und freude allmählich meinen frieden schliessen zu können.
vermutlich schliesse ich frieden mit all dem schmerz und freude und wohlwollen und wohlgesinnt dürfen sich mehr und mehr in meinem leben ausbreiten.

wenn du bis hierher hast lesen können ohne gleich einzuschlafen, bist du auf einem guten weg der trauma losw*erdung.
wenn du eingeschlafen bist, ist es eindeutig zu viel, was dein nervensystem bewältigen muss und es ist nicht genügend ausgereift.
trauma losw*erden bedeutet, das in der kindheit erstarrte beginnt sich zu bewegen und entwickelts sich zeitversetzt hin in eine erwachsene form.

bis ich da durch bin, werde ich mich noch gedulden dürfen.
und so lange werde ich mich nicht öffentlich zeigen.
kein bock auf "gelyncht" werden, weil ich zu wenig des wohlwollens oder der wohlgesinntheit zu präsentieren vermag.
diese angst ist berechtigt. und ich finde es gut, dass mein system mich davor bewahrt und meine scham funktioniert.
die angst vor dem schmerz und der schmerz an sich, können sich allmählich verabschieden.
es sind alte vergangene zeiten, die nicht wieder kehren (sollten) und doch findet die wiederholung häufig statt, weil die eltern oder andere verwandte ihre Art des handelns nicht ändern und damit einen zurück in die alte geschichte zieht, selbst wenn mensch das nicht möchte. das ist eine sehr starke herausforderung im umgang mit den eigenen grenzen. wir stark müssen sie werden, um der alten geschichtlichen muster zu widerstehen und wie weich können sie sein, damit wohlgesinntheit auch gegenüber diesen personen einziehen kann, die dieses verhalten ebenfalls nicht gewohnt sind.

puh, da entsteht jede menge druck in meinem kopf.
Das bewusst werden über diese komplexität ist eine Leistung.

Tut mir leid, sollte ich damit überforderung bei einigen lesern auslösen.
ich habe bisher in keiner fachliteratur derartige zusammenhänge gelesen.
oder sie erfolgreich überlesen, weil mein system mir sagte: nee, das darfst du nicht lesen....ich schicke den schmerzvollen teil gleich mal ins universum, damit du nicht noch mehr verletzt wirst.

in einer brust tobt ein frühkindliches gewirr zwischen wohlgesinnt und schmerz und angst und scham und die lassen sich mal eben nicht so einfach trennen.....mal sehen, ob ich in der jugendphase angekommen bin und dieses gewirr entwirren bzw. entwickeln und neu verweben kann.....
tja, die andere art des aufräumens....fäden entwirren/entknoten, damit sie wieder verwertet werden können, um ein tolles bewusstes bild daraus weben zu können ohne knoten.


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14.06.2023 09:06
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#2
IB
IBI

fällt mir schwer, wohlgesinnt mit mir umzugehen.

ich vermag meine bewertungen, von innerer unannehmlichkeit, von ein- oder zuordnung zwischen konstruktiv und destruktiv (erst mal recherchieren, wie das bei diversen emotionen oder begriffen vorgenommen wird) kaum zu unterscheiden. sie fühlen sich alle ähnlich an und hängen mehrheitlich im kopf rum.
Unangenehm müsste ich im Körper spüren, was auch der fall ist, doch welche gedanken es auch sind, sie sind alle gleich unangenehm und damit kommt es mir vor, als entstünde unangenehm im kopf und nicht an anderen orten.
ja, wenn ich bauchweh habe, dann kann ich einen anderen ort benennen. dann wird er mit unwohl benannt.


was mir diese woche auffällt:
ich bin zufrieden mit meinen kochergebnissen und sage mir selber: hab heute lecker gekocht.
normalerweise kritisiere ich sie fast immer, aber dieser teil entfällt gerade.
sind das erste indizien dafür, dass wohlgesinnt und ich darf mich selber schätzen und würdigen, einzug halten?

ernsthaft. das wort zufrieden gibt es in meinem wortschatz höchst selten.
die version unzufrieden kenne ich dafür ausführlich.
schön, dass ZUFRIEDEN in meinem Wortschatz auftaucht. Ja, auftauchen aus dem bauch - nicht vom kopf her. ein Begriff, nach dem ich mich lange gesehnt habe.
mir fällt schwer zu beschreiben, wie sich zufrieden anfühlt und was dabei im körper geschieht, es sind sehr subtile und feine energetische bewegungen, die ich wahrnehme.
oh ja, vielleicht zusätzlich, dass das essen lecker ist und die gedanken: was ist heute schlecht gelungen einfach nicht da sind. Sie sich rar machen und aus meinem kopf verschwinden.
eine erleichterung, wenn sich ein teil der gedanken wie von selbst outsourcen.

ich mag es, wenn ich wahrnehme, welche veränderungen sich - wie von geisterhand, wie von selbst, magisch - präsentieren.
als hätte ich nichts dafür tun müssen, was nicht stimmt. ich habe dafür sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr viel getan. doch diese pause, die meist viel chaos enthält und eine phase des abwartens enthält, in der sich das innere chaos selber sortiert, die nicht immer leicht auszuhalten ist, weil es unangenehm ist, unsicher in ungewissheiten zu schweben mit dem wissen, dass ich vertrauen kann, dass mein körper weiss, was zu sortieren ist. Vieles geschieht in der phase des unbewussten und schlafes und es ist o.k. nicht zu kontrollieren, was der körper da alles treibt und sortiert.
er benötigt die zeit von mir dazu.
und mancher alltagsstress bringt mich davon ab, ihm diese wichtige zeitspanne zu geben.

gestern abend war ich recht früh müde und bin zeitig ins bett. dennoch konnte ich nicht einschlafen. dafür war ich zu wach.
ich lag ruhig im bett und habe beobachtet, was in mir geschieht. meine atmung wollte meine aufmerksamkeit, das tiefer sacken des körpers in die matratze als würde ich in die erde gezogen werden, und erstaunlicherweise fühlte sich mein kopf leer an obwohl ich voll mit der beobachtung des atems beschäftigt war. in mir gab es reichlich bewegung während ich still auf dem bett lag.
ich und stillliegen oder still sitzen.....geht gar nicht, wenn das einer von mir erwartet.....und doch hatte ich den Eindruck....ach, so könnte es sich anfühlen, wenn menschen meditieren und sich keine störenden alltagsgedanken dabei einmischen.

sie sitzen ruhig da und beobachten all die inneren bewegungen im körper, spüren wo sie sich wie bemerkbar machen, erleben ein zucken oder zwicken oder kribbeln, prickeln, klopfen hier oder dort, nehmen wahr, wie sich die energien der rechten seite mit der der linken austauschen....
befinden sich sozusagen in der eigenen reise ohne physisch unterwegs zu sein.

ich war in einem müden wachzustand. oder in einem wachen zustand der müdigkeit.
sehr speziell diese beiden konstrast-wort gleichzeitig benennen zu können, den ich jetzt mit "meditation" bezeichnen würde.

ungewohnt, neu, angenehm mit manchen zuckenden unannehmlichkeiten und gefühlt habe ich 3 h so dagelegen. physisch waren es vielleicht 1.5 h ehe ich dann irgendwann in einen tiefen erholsamen schlaf gesunken bin. (nicht den tiefen erschöfpungsbedingten schlaf)


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15.06.2023 10:43
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#3
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wohlgesinnt, schrieb ich, sei leichter für mich.

ich habe gestern eine nette parabel gehört.
Nach einem Sturm lagen abertausende Seesterne am Strand. Ein Junge warf einen um den anderen Seestern zurück ins Meer.
Ein alter Mann beobachtet den Jungen und sagte: es macht keinen Sinn, denn du kannst nicht alle Seesterne retten.
Der Junge antwortete: Für diesen EINEN Seestern macht es einen Unterschied.

(Meine Ergänzung: die Natur sorgt auf ihre Weise für die natürliche Selektion, wenn es zu viel von etwas an einem Ort hat und das Gleichgewicht im ökosystem nicht funktioniert. Damit es es o.k., nicht allen Seesternen helfen zu können, selbst wenn ich wollte. Ich kann wählen einigen zu helfen, falls das ökosystem sich "verrechnet" hat und zu viele aussortiert hätte.)


Ich befinde ich häufig auf der Sinnlos Seite des alten Mannes und hatte keinen Gedanken dran, dass es für einen Seestern sinnvoll sein kann.
Sinnhaftigkeit ist Sybilles Thema. Kennst du die Parabel, Sybille?

Ich finde meine Gedanken manchmal "gemein"....sie haben mir die Sinnhaftigkeit für einen Seestern verwehrt, um der Sinnlosigkeit mehr Raum geben zu können. Ganz schön dreist, mein Nervensystem. Und natürlich - in dem Fall - destruktiv schlau, denn früher musste ich mich mit der Sinnlosigkeit des Tuns oder Nichttuns meiner Mutter arrangieren, da hatte ich keine andere Wahl als die Sinnhaftigkeit gedanklich und gespürlich und gefühlsmässig zu verbannen. Der Schmerz wäre zu intensiv gewesen.

Tja, hier treffen wohlgesinntheit und fehlen von Sinn auf ihre Weise aufeinander.
Und es braucht einen Input von Aussen, um eine Bewusstheit für Art/Form/Ausdruck einer Wohlgesinntheit entwickeln zu können.


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17.06.2023 10:25 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2023 10:32)
avatar  IBI
#4
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ich schaue mich heute morgen im spiegel an, bemerke, das mein gesicht recht entspannt wirkt...nach mehr als 1 h Stunde Yoga Einheiten zwischen dem Lesen eines Fachbuchs, in dem der Zusammenhang zwischen Muskulatur und Nervensystem beschrieben wird, darf das sein.

Ich lächle mich an und denke....nee, die ist nicht freundlich. Lasse ich es bleiben.
Ein künstliches unechtes Lächeln, das mir probiert freundlich gesinnt zu sein.
Nee, dazu sagt meine Resonanz....nee, gehe ich aus dem Weg.

Habt ihr von der übung gehört, dass sich anlächeln jeden Tag ein bisschen positiver werden lässt?
Das hat bei mir nicht funktioniert, weil dieser teil des unregulierten und unechtem in dem lächeln in meinem bauch landet, der das ablehnt. der weiss, das ist ein lächeln, bei dem ich auf der hut sein muss, selbst wenn es mein frauchen ist, die dieses lächeln ausstrahlen möchte.

ist nun mein bauch wohlgesinnt zu mir oder mein versuch, mich (künstlich) anzulächeln?

dazwischen könnte meine alte kindheitsangst die macht ergriffen haben. Angst, die meistens im Bauch ist. Angst, die sich kaum wahrnehmen lässt weil sie so trainiert ist auf das "unechte" lächeln einer unregulierten mutter. das vorbild, von dem ich mein unechtes lächeln gelernt habe. klar ist mein entspanntes spiegelbild mit unechtem lächeln nicht nützlich.

also schaun, wo ich spiegelbilder da draussen finde, die mir ein echtes lächeln entgegen bringen, um von diesen modellen zu lernen und kopieren und selber eines zu erschaffen. o.k. geht auch nur bedingt.....wenn das echte tief aus dem bauch kommt und dazwischen angst im weg ist, wird es ebenfalls kaum klappen....obwohl, kommt mir ein echtes, wahrhaftiges lächeln entgegen, kann sich der bauch entspannen und damit darf die angst sich zurückziehen und das wohlgesinnte lächeln von aussen kann einlass finden, um mit diesem inneren gespür von echtheit, kann diese kopierversion gelingen....
führe ich sie nur vom Kopf her mechanisch aus, wird die übung nicht funktionieren....diesen fehler habe ich häufig gemacht, weil mir keiner erklärt hat, was ich dafür in mir tun und ausprobieren darf.


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17.06.2023 14:07 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2023 14:14)
avatar  skurril
#5
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@IBI das liest sich gut! Mach weiter...

Mein kurzes Lächeln im Spiegel ist auch oft der Form halber, um zu testen wie es sich fühlt...
Ein Teil davon ist ja ECHT,
weil ich trotz Ängsten & Anspannung doch eigentlich viel Freude spüren KANN...
Im Hintergrund eher, doch DA!

Wir sind oft down, aufgrund der "Umwelt"!?
Ich möchte NEUE URSACHEN setzen;
nicht nur äusserlich...

So viel Weisheit in dieser Welt,
man kann sie für sich entdecken,
praktisch ausprobieren...

Sich SELBST werden, ist ein Weg...
Gesundes EGO ohne -ismus!

LG, Freude beim Entdecken, skurril*

PS wow, eine Menge Text da oben, von Dir, wahrlich...
Würde ich alles lesen wollen, wenn ich mal wieder ausgebrannt wäre...
Im Moment spüre ich Kraft, und möchte diese nutzen, solange da...
Eine neue Struktur bildet sich in mir,
seit langem beabsichtigt...

Energie folgt der Aufmerksamkeit!
~

* zusammen ist man weniger allein * danke ihr hier *
...P.ublic I.mage L.imited...


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