Manchmal wünsche ich mir das unsere Probleme einfach verschwinden

12.07.2015 16:36
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#1
ne

Heute habe ich den Eindruck ich komme mit unseren Beziehungsproblemen nicht mehr klar. Sie ist mal wieder verschwunden, nachdem sie versucht hatte mich klein zu machen und mir einzureden ich sei hier in unserer Beziehung an den Problemen Schuld. Sie ist der Ansicht ich würde sie an ihrem Studium hindern. Die Verantwortung für unsere Beziehung zu übernehmen fällt mir schwer. Ich habe sie gefragt, was ich denn ihrer Meinung nach machen kann, doch von ihr komm nix. Wie so oft, sitze ich zu Hause- Sie ist einfach ohne ein Wort zu sagen gegangen und versuche etwas für mich selbst zu tun. Irgendwie scheint es mir gerade nicht so gut zu gelingen auf sie einzugehen. Ich fühle mich isoliert, zudem habe ich den Eindruck meine Freundin nicht ausreichend genug lieben zu können. Ich merke ihren Leidensdruck und kann nichts dagegen tun außer abwarten bis sich wieder alles beruhigt. Ich bin nun wirkllich an dem Punkt auszuziehen. Es stört mich nicht, dass sie in diesen hilflosen Zustand gerät, vielmehr stört mich die eigene Hilflosigkeit, die ich dabei empfinde. Ich komme hier nicht weiter so, was kann ich nur tun?


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12.07.2015 16:44
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#2
Gast
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12.07.2015 22:51
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#3
Gast
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Mir fällt es auch oft schwer, zu trennen, was mir an meinem Mann eigentlich gefällt und seine Sammelwut! Ich versuche jetzt wirklich, wieder die Person zu sehen und nicht den Krempel! Das fällt mir nicht immer leicht! In letzter Zeit drehten sich meine Gedanken permanent um seine Stapel und ich fühlte mich persönlich angegriffen! Ich muss versuchen da wieder etwas runterzukommen! Es ist irgendwie ein Teufelskreis. Man zieht sich aus der Beziehung zurück und erreicht damit genau das Gegeteil! Vielleicht ist das ja bei Dir ähnlich!


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13.07.2015 08:52
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#4
Gast
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Liebe paper,

in dem Beitrag "Die Kunst, sich deeskalativ zu verhalten" geht es genau darum: Um Teufelskreise, also wiederkehrende Konflikte, die auf die immer gleiche Art ablaufen. Wo jeder Beteiligte schon seine Sprüchlein hat, und man eigentlich nur noch auf das Stichwort des anderen wartet, um drehbuchkonform antworten zu können. Wenn ich jemandem schon zweihundert Mal gesagt habe, dass er endlich seine Papiere sortieren soll, ist das nicht bloß "irgendwie" ein Teufelskreis, sondern das ist das Musterbeispiel eines Teufelskreises. Auch wenn ich selbst das Gefühl habe, dass ich es mit "allen möglichen Tricks" probiert habe (drohen, locken, betteln...) - es sind nicht "alle möglichen Tricks", sondern es ist nur mein persönliches Repertoire an Tricks, und das basiert auf meiner bevorzugten Konfliktlösungs-Strategie im Umgang mit dieser Person, und ich entscheide mich in der akuten Situation spontan, welche Technik ich diesmal benutze. Oft benutzt man auch mehrere Variationen direkt hintereinander: Erst freundlich bitten, dann überreden, dann drängeln und aufzeigen, was der andere durch seine Missachtung meiner Wünsche alles beschädigt, und schließlich erpressen "Wenn du nicht...dann werde ich..."

In besagtem Text und in dem zweiten Link steht drin, was man grundlegend anders machen kann. Es ist dafür nötig, sich auf diesen Konflikt vorzubereiten. In Gedanken durchzuspielen: Wenn wir das nächste Mal Zoff wegen der Papiere haben, und er wieder das und das sagt, dann spring ich nicht auf die Palme, sondern diesmal sage ich: "Weißte was, auch wenn wir uns hier streiten: ich hab dich trotzdem lieb." Wenn man das so genau geplant hat, dann kann man das ganz gut aushalten. Es nimmt einen emotional nicht mehr so mit, im Gegenteil. Wenn man sich selbst zuhört, während man auf sein Stichwort wartet, erkennt man plötzlich, wie lächerlich das alles ist. Eine Art Schmierentheater, das zwei erwachsene Menschen seit Jahren jeden Tag ohne Zuschauer Wort für Wort wiederholen. Und dann hat man auf einmal die emotionale Distanz von dem Konflikt. Dann kann man den Ablauf ändern.


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13.07.2015 11:58
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#5
Gast
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Ich erkenne mich genau wieder!


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