Sicher ist es wichtig, durch Erfahrungen zu lernen. Manchmal hätte ich mir mehr Warnungen vor gewissen Dingen gewünscht, von jemandem, den ich auch ernst nehme. Oft hätte ich mir weniger Einmischung und Lügen seitens der Eltern gewünscht. Das bewahrt einen nicht vor Fehlern, sondern lädt geradezu dazu ein, sie zu machen.
Es gibt Fehler, die können auch nicht durch Einmischung mit Gewalt/Lügen verhindert werden. Die macht jeder irgendwann.
Was mir passiert ist, hat mich nicht nur davor bewahrt, mich seelisch (gesund) zu entwickeln, sondern hat in mir Ängste geschürt, die diese Entwicklung gebremst bzw. verhindert haben. Diese Gefühle von beispielsweise Geborgenheit, Abenteuerlust, Erfolg, Vertrauen, Liebe - wenn die meine Ängste vor Wiederholung von Gefühlen wie Hass, Ausgrenzung, Scheitern, Scham usw. überschrieben hätten bzw. wenigstens in einem ausgeglichenen Verhältnis dazu stünden, wäre ich vermutlich kein Messie geworden.
Das alles nachzuholen habe ich nicht geschafft. Diese Wohnung wird niemals fertig. Ich werde dieses Angebot, jede Woche jemanden rein zu lassen, der mich "anleitet" (ich bin doch nicht blöd!) , nicht annehmen. Das ist doch der Grund für mein Messie-Syndrom. Ich will nicht, dass immer wieder ein Kontrolleur hier rein kommt und mir vorschreibt, wie ich unseren Haushalt zu führen habe.
Psychologen schreiben auch nicht auf, was man ihnen erzählt. Die notieren nur Diagnosen. Darum stellen sie immer wieder die selbne blöden Fragen. Dann brauche ich auch nicht zu studieren. Ein Vater erzählt, er hat versehentlich (wieder) seine Kinder geschlagen. Da schreibt man auf "Narzissmus, eskalierende Aggressionen". Fragt nicht nach der Situation und wie oft das vorkam, ob die Kinder auch mal ins Krankenhaus mussten. Die haben Schweigepflicht.
Diese Pflicht erfüllen sie dann auch gegenüber ihren Patienten, falls sie diese überhaupt behandeln wollen. Hilfsbereitschaft beruht meist auf finanziellen Vorteilen. Therapeuten kriegen so viel Geld von den Krankenkassen, dass sie sich ihre Patienten aussuchen können. Die blöden Fragen nennen sie dann "Hilfestellung". Sie reimen sich was zusammen und der Patient muss selber einen Ausweg finden. Wozu geht der dann dahin.
Ich kann nur sagen: Wer seinen Müll entsorgt haben will und weiß, was alles Müll ist, der kann sich an ein sogenanntes Messie-Hilfe-Team bzw. H-Team wenden. Das können die. Aussortieren und Vorarbeiten muss man selber. Habe ich so mitgekriegt. Das Außenlager ist auch hilfreich, aber wir haben schon viel zum Sozialkaufhaus und zum Wertstoffhof gebracht.