hallo,
manchmal geht das Messie-Syndrom zusammen mit Kaufsucht. An Anziehsachen habe ich jetzt genug, darum habe ich mich regelrecht gezwungen, keine neuen Sachen mehr zu bestellen, bis ich nicht 2 Nummern kleiner habe. Dann müssten aber die jetzigen Sachen entweder umgenäht werden (Hosen enger, oder Ausschnitt oben an den Seiten etwas zugenäht), oder sie kommen bei Ebay rein oder bei Vinted, je nachdem.
Nun denke ich oft, von den und den Sachen habe ich nicht genug. Nicht genug USB-Sticks für unterwegs im kleinen Fernseher gucken, nicht genug Aufbewahrungsboxen, obwohl sie sich inzwischen so hoch stapeln, dass ich ohne Leiter nicht mehr dran komme, nicht genug Ladegeräte, falls mal eins kaputt geht (der Mangel ist behoben). Ich habe alles auf dem Fußboden liegen, weil es nicht in die Schränke passt. Um was zu finden, muss ich dann aber noch mehr bestellen. Ein Teufelskreis ohne Ende.
Nicht genug Socken, weil die irgendwo im Badezimmer rum fliegen und dann kaputt sind, wenn man sie doch in die Waschmaschine tut, oder weil sie bei 30° alle einlaufen.
Am meisten habe ich definitiv Anziehsachen. Früher war ich nicht kaufsüchtig. Aber seit dem Internet und dass man leicht Sachen bestellen und gleich online bezahlen kann, ist einkaufen sehr bequem geworden und es fällt mir leichter, Geld auszugeben, zumal ich in Geschäften nur selten etwas Passendes finde. Zudem gefallen mir die Sachen in Geschäften nicht, im Katalog und online aber schon.
CD's, DVD's (vor allem Serien), sowie Elektrogeräte sind auch dabei. Geht man mal zu MM, der mit S zusammen gegangen ist, sieht man breite Gänge und kurze Regale, mit einer Auswahl, dass man beim Service z. B. Ladegeräte bestellen muss, weil es die nicht gibt. Seitdem klicke ich auch nur noch in Online-Portalen rum, weil die genau das haben, was ich brauche, ohne Fragen zu stellen oder dass ich das fotografiere und denen das Bild zeige, wie beispielsweise im Baumarkt. Wenn man gar nicht weiß, wie man das Ding nennen soll.
Sogar Gardinen, Bettwäsche & Co. bestelle ich online z. B. bei Erwin Müller. Ich nehme an, Markennamen zu nennen in diesem Zusammenhang, geht in Ordnung. Bei A kriegt man inzwischen alles, macht man den berühmten Stadtbummel wie damals, sind die Hälfte aller Geschäfte weg, in denen man früher gern eingekauft hat. Oder das Sortiment hat sich so verkleinert, dass man nur mal eben rauf und runter und hin und her geht und sie ohne Kauf verlässt.
Ich denke aber, online-kaufsüchtig zu sein ist was anderes, als richtig in Läden zu kaufen. Nur um mit dem Verkäufer zu reden, zu hören, wie gut es einem steht, dass man ja technisch versiert ist oder so. Da sucht man den Kontakt zum Menschen. Online einkaufen macht man z. B. als Messie, wenn man etwas nicht findet und deshalb schnell nachkauft. Weil A ja oft 1 bis 2 Tage später liefert. Dann hat man die Sachen und die anderen inzwischen auch gefunden. Was solls - das bringt Sicherheit.
Dann ist das Online-Kaufen ein Faulheits-Kaufen? Das kostet aber Geld, und zwar nicht wenig. Teure Faulheit. Wie lange kann ich es mir leisten, faul zu sein?
