Habe selber Messi-Anteile, will aber einer Messe helfen

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05.01.2022 15:13
avatar  Krümel
#6
Kr

Hallo IBI,

Dankeschön. Kein Problem, wenn Dir mein Text zu lang war.

Ich habe mich in einigem in Deinem Text wiedererkannt, in Bezug auf Grenzen setzen und Nein sagen.

Auch was die Versorgung für uns Kinder anging.

Zitat:"Familienmitglieder sind keine Therapeuten. Familienmitglieder helfen aus Loyalität einander, was ich wichtig finde"

Da gebe ich Dir recht.

Das Problem ist, einen geeigneten Therapeuten zu finden, der auch die Punkte verbinden kann. Sie hat auch erkannt, dass etwas nicht stimmt und sie vielleicht depressiv ist.

Leider habe ich mich oftmals vor den Karren spannen lassen und Dinge für sie erledigt.

Nun habe ich es mithilfe meines
Therapeuten geschafft, zweimal die Notbremse zu ziehen und habe gesagt, dass sie etwas selbst erledigen muss. Und auf Nachfrage hat sich herausgestellt, dass sie es nicht gemacht hat. Also war es nicht wichtig. Sie bekam dadurch lediglich meine Aufmerksamkeit.

Ich habe mir eine Selbsthilfegruppe gesucht, weil ich in der Reha eine gute und hilfreiche Rückmeldung bezüglich meiner fehlenden Grenzen bekommen habe und dort wurde ich auch auf Narzisstische Persönlichkeitsstörungen aufmerksam gemacht. Die Auseinandersetzung mit dem Thema hat mich sehr weitergebracht.

Jedes Nein zu anderen ist ein Ja zu sich selbst. Das ist z.B. mein Problem, ich kämpfe immer noch damit.

Grenzen setzen ist mein großes Thema. Das ist leider anerzogen.
Hört sich easy an. Aber das führt besonders auch im beruflichen dazu, dass man alles annimmt und sich überfordert. Ich konnte z.B. gar nicht gesund auf ungesundes Verhalten reagieren und habe mich nie getraut, nein zu sagen, weil ich immer den Eindruck hatte, dass man dann "böse" auf mich ist.

Habe vieles völlig falsch interpretiert. Die Leute sind nicht böse, sondern bis zu den Punkt einfach nur überfreundlich, weil sie was wollen. Und planen ihr Anliegen auch tagelang im Voraus und überfallen dann im günstigen Moment mit einer Frage nach Hilfe. Früher habe ich immer ja gesagt. Ich war sehr arglos, naiv. Mittlerweile gehen alle Warnlampen an, wenn jemand zu freundlich ist.

Wenn sie ihren Willen nicht bekommen und je nachdem, wer gefragt hat, dann zeigen manche ihr wahres Gesicht.
Aber das ist immer noch ein harter Weg für mich.

Und einer der Gründe, warum ich gar keine Bekanntschaften und Freundschaften mehr pflege. Ich habe meine Familie und das ist mein Halt.
Und nur weil man das Problem erkannt hat, ist es längst nicht beseitigt.

Habe auch mal mit den Eltern darüber geredet, sie sind der Meinung alles richtig gemacht zu haben. Hat auch alles ein bisschen mit dem kulturellen Hintergrund zu tun. Und Vorkommnisse aus ihrer Sicht haben so nicht stattgefunden.

Ich selbst musste immer für alles dankbar sein und das auch sagen und zeigen. Wenn es mal regelmäßig Essen gab oder nur bei Besuchen, dann musste man es mehrmals nach dem ersten Bissen loben.

Von meinem Kindern hätte ich das nie gefordert, es war selbstverständlich für mich, für sie zu sorgen, Essen zu machen, anständige Kleidung zu kaufen, ihre Hobbies zu fördern ohne Gegenleistung zu erwarten.

Man sieht nur die Fassade bei Familien, weiss aber nie, was sich dahinter abspielt.

Bezüglich der Loyalität. In meinem Herzen ehre ich meine Eltern. Und der Tip mit dem Hotel und dem Essengehen ist sehr gut, darüber werde ich nachdenken.

Liebe Grüße Krümel


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05.01.2022 18:51
avatar  Robin
#7
avatar

Hallo @Krümel,
du schriebst:

Zitat
Zwischendurch war nämlich Klar Schiff, weil ihr Ex-Freund und ihre Schwester auf ihre Bitte hin wunderbar geholfen haben.


Zitat
Meine Mutter kam mir auch etwas verwirrt und etwas verwahrlost vor.


Zitat
Langsam frage ich mich auch, ob sie schon dement ist. Wie eine Schallplatte, die hängengeblieben ist.


Das würde ich ernst nehmen. Demenz ist leider keine Seltenheit (bei über 65jährigen Frauen z.B. um 10%) und kann Messies genauso treffen wie andere Leute auch. Es gibt Beratungsstellen, wo du anrufen und fragen kannst, was du bei so einem Verdacht tun kannst.

Mir kommt das Verhalten deiner Mutter, so wie du es beschreibst, auch wirklich sehr wunderlich vor. Z.B. um Hilfe bitten und sie dann sabotieren, statt einfach klar zu sagen: "Geht nicht, ich will mein Zeug behalten und kann's nicht haben, wenn jemand drin rumwühlt. Lass uns lieber 'nen Kaffee trinken gehen."


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06.01.2022 19:08
#8
An

Hallo Krümel,
das klingt anstrengend. Wie meine Mutter. Oder meine Schwester.
Die wirken beide nach außen auch so tatkräftig, gut aufgeräumt und so weiter. Inzwischen denke ich, dass gerade diese "tollen" Menschen alle nicht normal sind. Meine Mutter war eine narzistische Borderlinerin, bei meiner Schwester hab ich es noch nicht raus. Vermutlich einfach Psychopathin. Beide haben jedenfalls Wahrnehmungsstörungen und sehen die Unordnung nicht, riechen auch den Schimmel nicht oder so.
Da ist es echt schwer zu diskutieren.
So gesehen ist "Sie ist erwachsen" auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Erwachsen, aber nicht fähig, ihre Wohnung in Ordnung zu halten. Sie müsste einsehen, dass sie psychisch krank ist. Eine Behandlung dauert natürlich. Aber sie könnte zumindest so weit kommen, dass sie einsieht, dass sie den Zustand ihrer Wohnung nicht beurteilen kann. Und Dir oder jemand anderem freie Hand zum Aufräumen lassen.
Das Problem ist nur: Auf die eigene Familie hören sie nicht. Da müsste jemand anderer mal unter vier Augen...
Naja, schwierig. Ich habe nur mal versucht, meiner Mutter vorzuschlagen, weniger Alkohol zu trinken. Daraufhin war sie bis zu ihrem Lebensende mit mir beleidigt deswegen.
Also, Du siehst, ich weiß da wenig Rat. Vielleicht muss das jetzt einfach so bleiben. Je älter jemand ist, umso weniger kann er noch umlernen oder einsehen, dass er bisher auf der falschen Spur war.
Kümmere Dich um Deine Wohnung und Dein Wohlergehen!


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06.01.2022 19:42
#9
Wo

@Anna

auch Ältere können noch zulernen, wenn sie es gewohnt sind, immer Informationen zu sammeln wie ich.
Die Papiere, die ich jetzt wegwerfe, hatten damals, als ich sie aufhob, durchaus ihre Berechtigung, aufgehoben zu werden. Ein Grund war, dass ich das Ziel aus den Augen verloren habe. Und Verluste führen zum Sammeln.

viele Grüße
Wolfram


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06.01.2022 20:17
#10
Wo

@Krümel

wer war denn dieser Exfreund? Wenn man heiratet, wird der Freund dann zum Ex. Ist das hier auch so gemeint? Was ist mit Deinem Vater, was sagt er zu der Unordnung?
Angehörigen SHG kenne ich nur in Berlin.
Über die Narzisstische Persönlichkeitsstörung mache ich mir gerade Gedanken, ob das zutrifft. Es könnte sein, aber nach meiner Meinung gibt es schlimmere Narzissten. Hier sehe ich nur Einzelfälle, die darauf hindeuten könnten, ein Narzisst lehnt aber andere grundsätzlich ab. @IBI @Draculara @Emin wie seht ihr das?
da fällt mir noch ein, Krümel, warst Du ein Wunschkind oder ein Versehen?
Lebt die Schwester Deiner Mutter noch? Wenn sie früher mal aufgeräumt hat, könnte sie das doch jetzt auch wieder machen. Da hat doch Deine Mutter nichts dagegen gehabt.

viele Grüße
Wolfram


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