Vorübergehendes Zurückgewinnen der Wohnung

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20.03.2024 07:58
avatar  Robin
#6
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@Fundus - Faszinierende Dinge! Ich glaube, du hast von uns allen das größte Problem. Hast du mal versucht, ob Museen solche Dinge als Spende nehmen?


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20.03.2024 09:10
avatar  Sybille
#7
Sy

Zitat von Robin im Beitrag #6
Hast du mal versucht, ob Museen solche Dinge als Spende nehmen?


DON'T ‼️!!!!!!


Sorry, aber ich muss hier aktiv abraten! Eine Verwandte von mir hat ihr ganzes Leben! damit verbracht Museen abzuklappern um die Gemälde ihrer Mutter unterzubringen.
Es lief immer gleich.
Man schrieb 10 Museen an, 9 hatten leider leider gaaaaaar keine Kapazitäten empfahlen aber 3 weitere Museen zum anschreiben. Eins hatte grds. Interesse.
Hoffnung. Enthusiasmus. Das Museum wollte Fotos, also vom Fotografen Fotos machen lassen. Das Museum lud zu Gesprächen ein. Als hingegurkt. Sie nahmen ein Bild als Leihgabe für eine Sonderausstellung. Danach wollte man weitersehen.
Also das Bild per Somderkurier hingeschickt. Hingefahren um die Ausstellung zu sehen und davon geträumt, dass das Museum einen großen Teil der Sammlung nehmen wird...
Und nach der Sonderausstellung kam ein Schreiben, herzlichen Dank, bitte holen sie das Bild auf eigene Kosten wieder ab.
Tränen. Enttäuschung. Bild per Somderkurier zurück.
Aber die Museen hatten doch andere Museen empfohlen die ...
Also aufgerafft. angeschrieben.
9 von 10 hatten keine Kapazitäten. Eins hingegen wollte Fotos. Allerdings nicht im Atelier aufgenommen, sondern bei Tageslicht. Also an neuen Fotos sollte es nicht scheitern...

Man kann mit sowas w-i-r-k-l-i-c-h viel Zeit, Herzblut und ne Menge Geld verbrauchen, ohne dass man einen Schritt weiter kommt.

Ehrlich @Fundus die Sachen klingen toll, ich würde gerade am liebsten einfach bei dir zum besichtigen kommen. 😉
Aber ich kann dir guten Gewissens nur vom Versuch ein Museum zu suchen abraten. Wenn man vorher nicht suizidal ist - hinterher ist mans garantiert. 😉


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20.03.2024 10:21
avatar  Rica
#8
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@Fundus - mein volles Mitgefühl. Das ist ein Albtraum. Ist schon schwer genug, Allerweltssachen wegzugeben. Aber solche einzigartigen Zeitreisenden aus der Vergangenheit zu entsorgen - ich kämpfe schon mit den von meiner Großmutter mit ihrem Monogramm bestickten Leinenhandtüchern. Dabei hänge ich emotional nicht dran und solche Aussteuerware ist auch keine Rarität.

Bei dir liegt m. E. n. die (seltene anzutreffende) Situation vor, dass dir mit optimierter Lagerung besser geholfen ist als mit Ausmisten.

Vielleicht ist dir wohler, wenn du dich auf diesen Aspekt konzentrierst? Da geht meistens wirklich viel. Ich beispielsweise habe ein Naturtalent für dichtes Packen: Ich kriege doppelt so viel in Umzugswagen, Reiserucksäcke, Kartons und Lagerfächen wie die meisten anderen Menschen.

Deshalb gehe ich davon aus: Der Platz, der dir trotz Abzug fürs Fenstereinbauen zur Verfügung steht, kann viel mehr aufnehmen als bisher.


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20.03.2024 20:18 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2024 20:18)
avatar  Fundus
#9
Fu

Zitat von Sybille im Beitrag #7
Zitat von Robin im Beitrag #6
Hast du mal versucht, ob Museen solche Dinge als Spende nehmen?


DON'T ‼️!!!!!!

(...)

Ehrlich @Fundus die Sachen klingen toll, ich würde gerade am liebsten einfach bei dir zum besichtigen kommen. 😉
Aber ich kann dir guten Gewissens nur vom Versuch ein Museum zu suchen abraten. Wenn man vorher nicht suizidal ist - hinterher ist mans garantiert. 😉


Das ist wohl auch ein Stück weit unterbewußter Grund meiner Sammelei: Soziale Anerkennung. Natürlich freue ich mich auch einfach so, daß ich solche musealen Stücke besitze. Aber eine Sammlung lebt auch von der Vorführung. :)
Früher kamen immer meine (wenigen) Kumpels vorbei und haben über die Dinge gestaunt. Seit die alle verheiratet und weggezogen sind, entfällt das natürlich.

Ich glaube ich habe hier schonmal den Spruch von irgendso einem Messie(forscher) wiedergegeben: Wenn man viele Dinge in einem großen Haus hat, nennt man es eine Sammlung. Hat man das gleiche in einem Großstadtappartment, ist man ein Messie. :)

Bei Gemälden und Musik sehen die Leute gleich, daß das "Kunst" und "Kultur" ist. Bei technischen Gegenständen ist das nicht so. Obwohl die genauso Zeugnis unserer Kultur sind. Die Völklinger Hütte ist nicht umsonst Weltkulturerbe. Obwohl sie "bloß" ein Haufen rostiger Eisenteile ist. Wer weiß schon, daß es Leute gibt, die "Walzzeichen" auf Eisenbahnschienen sammeln. Da steht dann "Röchling 1896" oder "Thyssen 1918" drauf, und in dem Jahr wurde die Schiene hergestellt. Es gibt eine Webseite, wo jemand Fotos von 15000 Kanaldeckeln gesammelt hat. Bei dem Hobby ist es einfach: Man darf sie im allgemeinen nicht mitnehmen, weil sonst jemand reinfällt. :)

Und so sehe ich halt in vielen Dingen ihre Einzigartigkeit (also dasselbe, was die meisten Menschen über andere Menschen sagen.) Das kann zum einen die schlichte Gebrauchstauglichkeit betreffen: die drei verschiedenen Autodach-Schneebürsten die ich hatte waren alle auf ihre Weise besonders. Die eine kompakt, die andere besonders lang, eine mit schonenden Borsten, die nächste aus wertigem Holz, das dafür aber leichter naß wird. Da habe ich mich dann in einem Kompromiß für eine entschieden.

Aber ich habe eben auch Dinge, die wirklich in ein Museum gehören. Einen Ventilator mit viel Messing von 1909 von Peter Paul Behrens für die AEG entworfen. Dasselbe Modell steht im Museum of Modern Art in New York. :)

Natürlich habe ich auch Designerstühle, Schränkchen, Tischchen, Lampen und weiß der Herr was. Neulich habe ich einen "Kugelkronleuchter" aus den 70ern weggeworfen, der früher bei Ebay so um die 300-400 Euro wegging. Da eine der 6 Kugeln fehlte, weil kaputt, hätte ich ihn keinem Laden anbieten können. Bzw. hatte auch keinen Bock dazu. Ich kann bei der Masse an Sachen nicht "handwerklich verkaufen", indem ich einen Nachmittag irgendwo hinlaufe und im einen oder anderen Laden rumverhandle. Ich fühle mich aber schlecht, wenn ich solches Kulturgut vernichten muß und dabei noch Geld verliere. Hier kostet ein Kaffee und Kuchen im Straßencafe bald 10 Euro, da hätte ich von dem Leuchter ein halbes Jahr jede Woche hingehen können.

Ich habe einen "Verdunkelungstransformator" von kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, als man die Häuser mit Verdunkelungslicht ausstatten mußte. Könnte mir vorstellen, daß so ein Bunkerverein das Ding nehmen würde, weil mittlerweile rar. Aber dafür kriegt man kein Geld und letztlich auch keine nachhaltige soziale Anerkennung, wenn ich fremden Leuten irgendeinen Gefallen tue. Hätte ich den Trafo dagegen im Klo und viele Besucher, würde ich jedesmal ein Lob für die skurrile Einrichtung bekommen.

Ich war mal in einem Bauernmuseum, da war eine Vitrine "Geschichte der Elektrizität in der Landwirtschaft". Sämtliche Schalter, Lampen und Steckdosen, Emaillekochplatten und Bakelit-Tauchsieder die da ausgestellt waren, hatte ich alle so oder ähnlich schon zuhause, nur viel mehr. :)

Als Ebay noch funktionierte, hat mir tatsächlich mal ein Museum neue Damensportanzüge aus den 60ern abgekauft. :)

Ein Cello habe ich auch rumstehen. Und "Lilli Marleen" auf Schellack. Den Konzertflügel konnte ich leider nicht mitnehmen, nichtmal zwei Klaviere. Dafür Experimentierkästen aus den 70ern und 80ern und Lehrmittel.

Hachz. Grmpf.


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20.03.2024 21:42
avatar  Sybille
#10
Sy

Zitat von Fundus im Beitrag #9


Das ist wohl auch ein Stück weit unterbewußter Grund meiner Sammelei: Soziale Anerkennung. Natürlich freue ich mich auch einfach so, daß ich solche musealen Stücke besitze. Aber eine Sammlung lebt auch von der Vorführung. :)
Früher kamen immer meine (wenigen) Kumpels vorbei und haben über die Dinge gestaunt. Seit die alle verheiratet und weggezogen sind, entfällt das natürlich.
.


Darf ich fragen, @Fundus warum Du hier nicht ne ungefähre Ortsangabe machst? (Ich meine ernsthaft: Sowas wie "Einzugsgebiet Köln" erscheint mir nicht ausreichend um hier jemanden wieder zu erkennen. Genaueres kann man ja per PN klären.)

Ich sehe das so:
Interesse besteht. Und dass irgendjemand der hier anwesenden User beim Anblick deiner Sammlung in Ohnmacht fällt, schließe ich aus. Meiner Erfahrung nach sind wir alle froh, wenn's bei anderen auch nicht aussieht, wie bei Ikea... Käme jedenfalls mal Leben in die Bude. Und wer weiß? vielleicht hilft es ja sogar beim ausmisten, wenn Du die soziale Komponente wieder aufnimmst? (Man räumt ja doch auf, wenn Besuch kommt.)


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