warum sich viele Messies nicht helfen lassen wollen

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19.02.2024 16:10
avatar  Rica
#26
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Zitat von Robin im Beitrag #24
Andere Frage: Und wie lange stehen nun diese Behalten-Kisten bei dir unausgepackt? (Sorry, bin zu faul, die Antwort zu suchen - ich weiß, dass du es schon irgendwo geschrieben hast.)


Ungefähr ein Dreivierteljahr. Ich glaube, ich mache mir nichts vor, wenn ich behaupte: Normalerweise hätte ich es in den ersten Monaten nach dem Einsatz der Aufräumerin geschafft, diese Kisten selbsttätig durchzugehen, die wenigen Schätze und Wichtigkeiten herauszufischen und den restlichen Inhalt zu entsorgen.

Nur verschlechterte sich genau zu dem Zeitpunkt der Gesundheitszustand meiner Mutter so stark, dass ich seitdem mein eigenes Leben aufgeben musste, um ihr im Altenheim weiterhin ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Es ist dabei nicht hilfreich, dass sie mehrere hundert Kilometer entfernt lebt...


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19.02.2024 20:49 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2024 20:50)
avatar  Lynda
#27
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Zitat von Robin im Beitrag #20

Leute suchen Hilfe, weil sie etwas allein nicht schaffen. Aber es gibt Dinge, die kann einem auch niemand abnehmen. Und wie es im Gelassenheitsspruch so schön heißt: "...und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Ich glaube, dass sinnvolle Hilfe überhaupt erst möglich wird, wenn wir die Hilfe auf das beschränken, was andere für uns tun können. Wegtragen, saubermachen, ins Auto packen und irgendwo hinfahren. Aber eben nicht: Uns sagen, was wir brauchen und was nicht. Denn wenn wir das nicht selbst auf ein vernünftiges Maß hin herausfinden, dann wird es sicherlich nicht lange dauern, bis der alte Zustand wiederhergestellt ist.


Hallo @Robin, genauso sehe ich das auch! Deshalb habe ich auch wochen- bzw. monatelang erstmal alleine in meinem Schlafzimmer "rumgewurschelt" und alles gesichtet bzw. auch schon sortiert. Dann bei der Aufräumaktion habe ich Kategorien festgelegt und die Aufräumhilfe hat nur entsprechend dieser Vorgaben sortiert: Papiermüll, Restmüll, Plastikmüll, Wäsche und Gegenstände zum Aufheben.

Klar hätte ich das irgendwann auch alleine geschafft (das hat mir jemand aus dem Forum auch mal vorgeworfen), aber nicht in dieser Zeit und das war für mich der ausschlaggebende Punkt. Und was bei mir noch ganz wichtig ist/war: ich kann mich sehr schlecht auf eine Sache konzentrieren und genauso schweife ich auch beim Aufräumen immer wieder ab. Durch eine zweite Person habe ich mich zusammengerissen und konnte viel länger fokussierter und damit effizienter + schneller aufräumen. Das war bei mir eigentlich der wichtigste Aspekt bei der ganzen Aktion!


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20.02.2024 06:42
avatar  Robin
#28
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Hallo @Lynda ,

dir hat jemand aus dem Forum vorgeworfen, dass du es auch alleine geschafft hättest? Oder dass du dir Hilfe organisiert hast?

Wie auch immer: Es kommt ja nicht darauf an, dass man es alleine schafft, sondern dass man es überhaupt schafft. Bzw. eigentlich darauf, dass man sich möglichst gut behandelt. Das kann ja auch bedeuten, dass man sein Chaos Chaos sein lässt. Entweder, weil man es liebt oder weil man grade andere Prioritäten hat als sich darum zu kümmern.

Aber es wundert mich, dass das überhaupt jemand hier so gesehen hat mit der Hilfe. Dass es Messies oft schwer fällt, Hilfe anzunehmen, wird ja sonst eher als Schwäche gesehen (siehe dieser Thread), und wenn jemand die Sache ganz aus der Hand gibt und einen Entrümplungsdienst bestellt und bei dem Ereignis nicht dabei ist, wird der Mut gelobt. Zu Recht übrigens, finde ich.

Und ich freue mich, dass du hier deine Erfahrungen weiter gibst! Bestimmt hast du schon darüber geschrieben, als das grade aktuell war (sonst hätte es ja darauf kein Feedback gegeben), aber da war ich noch nicht hier...

Mir ging es gestern auch so, wie du schriebst. Ich habe mir schon so oft vorgenommen, an freien Tagen auszumisten, aber dann den Hintern nicht hochgekriegt - aber weil ich wusste, da kommt jemand und wir bringen dann den Kram weg, bin ich nach jeder Pause wieder an die Arbeit gegangen und hab nicht bei *jedem* Buch erstmal reingelesen. Also war schon fokussiert darauf, dass ein Ergebnis zustande kommt.


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20.02.2024 12:19 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2024 12:20)
avatar  Lynda
#29
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Zitat von Robin im Beitrag #28
dir hat jemand aus dem Forum vorgeworfen, dass du es auch alleine geschafft hättest? Oder dass du dir Hilfe organisiert hast?



Hallo @Robin, ja, ich hatte mir ja für mein Schlafzimmer eine Aufräumhilfe organisiert. Am Tag danach habe ich hier im Forum eine PN erhalten. Gewundert habe ich mich schon darüber, dass der Kommentar von jemandem aus dem Forum kommt, aber wahrscheinlich hatte er/sie einen schlechten Tag . Eigentlich will ich mit meinen Fortschritten ja andere nur motivieren, aber ggfs. kommt es bei einigen Usern auch falsch rüber. Derselbe User hatte mir noch eine Zeit danach später noch eine zweite PN geschrieben, dass ich nicht so angeben sollte, nur weil ich mir eine Putzhilfe leisten kann. Echter Schwachsinn .


Zitat von Lynda im Beitrag Tagebuch - noch ein wenig planlos
Gestern habe ich hier noch eine PN bekommen, ob ich mich nicht schäme, dass ich das nicht alleine geschafft habe ? Also ganz ehrlich: ich bin super froh, dass ich mir endlich Hilfe geholt habe!! Warum soll man sich da schämen?? Sicher hätte ich das irgendwann auch hinbekommen, aber das hätte Monate gedauert und diese Zeit habe ich einfach nicht neben meinem Arbeitspensum + Pflege der Eltern.
Ich habe auch gemerkt, dass ich bei der Aktion beim Aufräumen viel konzentrierter war. Sonst alleine schweife ich immer ab und widme mich anderen Dingen. Wenn jemand dabei ist, reißt man sich doch eher zusammen und bleibt bei der einen Sache. Also: ich schäme mich hier für gar nichts, sondern bin stolz auf mich, dass ich mir Hilfe geholt habe ! Und jedem anderen kann ich das auch nur raten!
[quote="Lynda"|


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20.02.2024 13:15
avatar  Kynika
#30
Ky

Liebe Lynda, ich sehe das genauso wie du, sich aktiv Hilfe zu holen und diese anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke! Ich vertraue den Kompetenzen anderer Menschen, wenn diese entsprechende Qualifikationen vorweisen können. Und diese dann zu bezahlen, wenn sie für mich arbeiten/ bei mir arbeiten/ mit mir arbeiten, ist doch völlig logisch in unserem System.
Ich glaube, da spielen viele Glaubenssätze der/*des Schreibenden hinein. Du machst das wunderbar <3


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