Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie

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05.02.2014 08:32
avatar  IBI
#391
IB
IBI

hallo,

gestern war ich in einer meiner übungsgruppen und habe etwas sagen wollen und wurde ausgebremst.
dabei hatte ich das gefühl etwas geleistet zu haben und das will ich einbringen. es gab keine Gelegenheit mehr und mir hat die "bremse" sehr zu schaffen gemacht.
so ein ärger, jetzt habe ich was geleistet und kann das nicht beweisen. das hat auch den platz nicht mehr gefunden.

wie dem auch sei, irgendwann habe ich mir die frage gestellt, wem muss ich denn beweisen, was ich leisten kann?
dort war es keiner, dem ich meine Leistung beweisen musste. dort hätte ich mir die Anerkennung erarbeitet, aber beweisen musste ich es keinem. ich habe herausgefunden, dass es meine mutter ist, der ich das beweisen wollte (wobei sie abwesend war, also wozu die Anstrengung, wenn sie nicht da ist). ich habe gute arbeit geleistet, auch wenn ich sie nicht zeigen konnte.
kommt mir ein wenig vor, wie wenn ich die arbeit umsonst gemacht hätte, weil ich sie der Person für die sie gedacht hatte nicht anbieten konnte.

wie dem auch sei, ich denke, jetzt kann ich den Glaubenssatz zuordnen, denn meine mutter ist höchstselten mit meinen Leistungen zufrieden gewesen bzw. falls sie es war, hat sie es nicht gezeigt, sondern mich unwissend gelassen bzw. die Anerkennung nicht mitgeteilt.
grundsätzlich hat das System anspornend gewirkt, ist aber nicht hilfreich, wenn es mich in dauerhafte Überforderung bringt.
was ich wichtig finde ist, dass ich dieses gedankenkonstrukt "entlarvt" habe, jetzt kann ich schauen, inwieweit ich mich selbst herausfordere, mich dabei nicht überfordere und mit mir und meinen Leistungen zufrieden bin.

viele grüsse
sonja


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05.02.2014 10:07 (zuletzt bearbeitet: 05.02.2014 10:10)
#392
Mi

Liebe sonja,

ich drücke dir ganz fest die Daumen! Ich kann dich und deine Probleme mit der Situation des Vorstellungsgespräches soooo gut verstehen, denn es geht mir nicht anders. Ich habe immer das Gefühl, eine Frage die einen wunden Punkt auch nur streift und ich werde dasitzen als heulendes Elend und ihnen davon abraten mich einzustellen...

Aber erstens ist "sein Licht unter den Scheffel stellen" auch eine Art der Lüge (auch gegenüber Gott) und zweitens verhandelt Gott nicht. Es heißt "bitte und es wird gegeben" und nicht "verhandle" oder "feilsche" oder "schleim dich ein" und schon gar nicht "verdiene und es wird gegeben. (Den Gedanken habe ich mal bei Joyce Meyer gehört und es gleich so wie sie gemacht und einfach um alles gebeten, was ich mir gewünscht habe - ohne die ganzen wenns und abers. Damals habe ich das schriftlich gemacht und der Zettel fiel mir zwei Monate später wieder in die Hände. Und siehe da: 12 Bitten wurden erfüllt von 16! Eine echte Traumquote! Egal ob man nun an Gott glaubt oder nur an die innere Kraft von echten freien Wünschen oder Zielen!)
Es ist erlaubt, seine wahren Pluspunkte aufzuzählen, denn die hast du (als gläubiger Mensch) ja auch von Gott erhalten und gepflegt. Wenn du sie mit deinen Minuspunkte wieder relativierst, machst du dann nicht auch seine Gaben schlecht?!?
Vielleicht bist du ja (jetzt) auch die Sorte Messie, die auf der Arbeit ganz ordentlich ist, weil er weiß, wie wichtig die Ordnung für andere Leute ist. Und für andere etwas zu tun, fällt uns doch meistens wesentlich leichter!

Bin gespannt, was du von meinen Erfahrungen und Gedanken hältst. Bei dem Ursprung deines Gefühls, warum du immer 250% geben musst, lag ich ja daneben. Tut mir heute noch leid. Habe wohl zuviel von mir reininterpretiert - gleichzeitig könnte es erklären, warum es mir so schwer fällt, auch mal 250% zu geben - weil ich innerlich vielleicht auf dem falschen Dampfer bin.

LG Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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05.02.2014 11:22
avatar  IBI
#393
IB
IBI

danke Sissi,

und dass du mit deinen Vermutungen, was meine 250% ausmachen, daneben gelegen hast, braucht dir nicht leid zu tun.
Sie haben mich dazu angerecht, dem weiter nachzugehen und das ist die Hauptsache.

In der Regel gehen wir von unseren Erfahrungen aus und können schauen, ob sie für den anderen ähnlich sind oder anders.

Viele Grüsse
Sonja


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05.02.2014 22:25
#394
Ta

Liebe Sonja, Dir die Hand reiche, diese Erfahrung mit meiner Mutter kenne ich auch.
Die ständigen Ermahnungen wegen der Ordnung waren stets eine Belastung für unser Verhältnis.......
bis ich endlich Mut hatte, an der stelle abzublocken. Der Preis war hoch, denn dadurch entfernten wir uns von einander.
Mit der Zeit lernte ich damit zu leben. Wir sind ja nicht ganz ohne Kontakt,haben uns immer noch lieb.
Ich bin jetzt auch gerade dabei, herauszufinden,wieviel ich leisten kann,ohne mich auf Dauer überfordert zu fühlen.
Vermutlich wird es nötig sein, dass ich den Schwerpunkt meiner Aktivitäten auf die Fürsorge für mich selbst lege.
Erst dann kann ich für jeden anderen sorgen, der meiner bedarf.
Heute war ich jedenfalls zur 1.Stunde REHA - Sport,erst Gruppengymnastik und dann an die Geräte.
Es sind alles sanfte Übungen und das Ambiente lädt auch zu Wohlfühlen ein. Doch die Übungen haben es in sich
und es wird wohl nicht ohne Muskelkater abgehen.
Teddymän ist morgen dran.
Ich versuche auch darüber Frieden zu bekommen, dass ich vieles,was wichtig ist, jetzt erst verstanden habe nach vielen Umwegen.
Auf jeden Fall fühlt es sich gut an, für die Zeit der Sportstunde an keine Sorgen zu denken, sondern die Gedanken bei den Übungen zu halten.
Grüssele Mausohr


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05.02.2014 23:15
#395
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<<Ich versuche auch darüber Frieden zu bekommen, dass ich vieles,was wichtig ist, jetzt erst verstanden habe nach vielen Umwegen.>>

Liebe Mausohr,
ich finde es wichtig das Du es überhaupt verstanden hast. Auch sehe ich es so das Du erst jetzt die nötige Weisheit von Gott bekommen hast um es zu verstehen. Gott mußte doch an Dir und Deiner Einstellung zu so vielem arbeiten, damit Du ÜBERHAUPT verstehen kannst. Auch sehe ich es so, das die Umwege wohl wichtig waren, damit Du den geraden und direkten Weg wieder klar vor Dir siehst. Bitte nicht grämen das Du erst jetzt verstanden hast, sondern freue Dich DAS Du verstanden hast. Mach Dir keine Vorwürfe sondern sei dankbar und gnädig mit Dir selber.

Gotte behüte und beschütze Euch, ER halte segnend seine Hände über Euch

Liebe Grüße
Biggi


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