"Ich wollte mal schauen, wie es bei Ihnen zuhause aussieht"

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05.10.2016 14:01
#1
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Moderator

Als ich ein kleines Kind war, war ich neugierig. Weil meine Mutter immer am Putzen war, den ganzen Tag Staub saugte oder das Treppenhaus wischte, bin ich so aus Spaß zu den Nachbarn gegangen, habe geklingelt und gefragt: "Ich wollte mal sehen, wie es bei Ihnen zuhause aussieht." Fast alle haben mich rein gelassen und meist durfte ich in die Küche und in das Wohnzimmer. Nur eine, die direkt nebenan wohnte, fragte wo ich wohne, und ging mit mir nach Hause. Mit den Worten: "Ich gebe Ihnen Ihre Tochter wieder in Ihre Obhut." hat sie sich verabschiedet. Ich glaube nicht, dass sie Messie war. Zu ihr ist ja auch immer eine Putzfrau gegangen.

Aber ist es nicht witzig, dass aus mir trotzdem ein Messie geworden ist? Und ich würde natürlich ein fremdes Kind nicht rein lassen. Auch nicht, wenn es gegenüber wohnt. Heutzutage impft man den Kindern auch ein, nicht überall bei den Nachbarn zu klingeln, schließlich ist der Kindermörder oft "der nette Nachbar von nebenan". Man lässt ein Kind nicht mehr alleine draußen rum laufen. Damals war ich 5 und bin einfach abgehauen. Wenn die Mutter Staub saugte, kriegte sie sowieso nicht mit, wenn ich raus lief.

Ist ganz interessant, mir ist das vor Kurzem eingefallen, was ich so alles angestellt hab, als ich klein war. Und das war etwas, wovor alle Messies flüchten und so tun, als wäre keiner zuhause.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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06.10.2016 01:45
avatar  Henni
#2
He

hi draculara
hab heute mittag schon über deinen beitrag geschmunzelt musste aber leider
ne pause einlegen.ich hätte mich über ein kind das sich für das leben interissiert
immer gefreut.schade das ich nicht da war.
henni


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06.10.2016 08:29
#3
Ma

Ja wenn es klingelt, versuche ich erst mal auszuspionieren, wer es ist. Es könnte ja auch der Postbote sein und der will eh nicht ins Haus. Doch mittlerweile gehe ich schon an die Tür, denn ich muss und werde eh niemanden rein lassen, außer es hat sich jemand angemeldet. Oder es ist jemand aus der Familie.
Der Anblick einer sauberen und aufgeräumten Wohnung inspiriert mich, doch das hält kaum an.

Lg Maria Magdalena


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06.10.2016 23:53
#4
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Moderator

@Messie,

ich habe nun eine kreative Idee, was einen Schal betrifft, bin dabei, die umzusetzen. Hätte nicht gedacht, dass ich in dieser Richtung auch Ambitionen habe. Auch was das Sammeln angeht, habe ich Ansätze gefundn en, bin zwar noch am Anfang des Buches, aber Ideen, wie man den Gegenständen eine geringere Bedeutung beimessen könnte. Zum Beispiel wenn man viele Zeitungen hat. Sich darüber klar zu werden, dass man die sowieso nicht mehr alle lesen kann. Aufschreiben, was bedeuten die Zeitungen für mich. Und dann aufschreiben, welche Nachteile sich ergeben, dadurch dass sie Platz weg nehmen. Dass sie mich an die Wohnung binden, mich quasi anschreien: "Das musst du alles noch aufarbeiten!" Dass sie Arbeit machen, Zeit rauben usw. Es kommt nicht darauf an, wie viele Argumente ich gegen das Sammeln finde, sondern wie schwerwiegend sie sind.

Was bedeuten die vielen Anziehsachen für mich? Werde ich die jemals alle brauchen? Sind ein paar Stücke in der Wäsche, höchstens 8, wenn man in den Urlaub fährt. Und die vielen anderen Sachen, werden sie mir fehlen? Die Oberteile, die zu kurz sind, kommen alle weg. Egal, wie sie aussehen. Was nicht über die Hüfte geht, sieht nicht aus und kommt weg. Wenn man viel hat, muss man sich um Vieles kümmern. Muss man viel waschen, viel abstauben usw. Brauche ich die Bücher, die ich gelesen habe, noch? Oder sind es nur die Zitate von Schriftstellern, die ich notieren will? Wenn ich irgend einen minderwertigen Roman von Gaslicht oder Baccara ausgelesen habe, bewahre ich den auf, wie meine Schwester? Nein, das kommt ins Altpapier. Was interessiert mich das noch.

Ja mich täts interessieren, wie es bei @Maria Magdalena aussieht, oder wie es bei dem lieben Emin aussieht, oder wie es bei den Nachbarn aussieht. Klar bin ich auch heut noch neugierig. Wie es bei meiner Schwester aussieht, wenn sie keinen Besuch erwarten, oder bei meiner Schwägerin. Und ich bin neugierig auf das Buch, das ich gerade übersetze. Inwiefern die Instructionen darin wirklich so hilfreich sind, wie sie in der Einleitung versprechen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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07.10.2016 07:11 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2016 07:12)
#5
Ma

Genau. liebe Draculara,
man muss sich kümmern und alles wächst einem über den Kopf, es ist zuviel, viel zu viel. Die Wäschestücke, die man nie anziehen wird, weil sie zu klein, zu unschön sind , oder man sich einfach nicht darin wohl fühlt und daher nie anziehen wird. Dass alles ist dann keine Wäsche mehr, sondern einfach nur Ballast . Und die Bücher , die Romane, die sich auch nicht mehr zum verschenken lohnen, da man sich für den Mist eher schämen müsste, dies alles ist wiederum alles nur Ballast . Die Zeitungen, selbst in 100 Jahren hat man keine Zeit mehr die zu lesen, dass sind "Zeitdiebe" und was dort drin steht ist eh nicht mehr aktuell, also lohnt es sich einfach nicht sich mit ollem Kram zu belasten, auch dies ist letztendlich nur Ballast .
Das Leben zieht weiter und wir belasten uns nur mit sogenannten Toden Gegenständen, die uns nur ausbremsen und unser Leben stoppen, wir haben hier auf Erden keine unendliche Zeit. Wenn sie rum ist, ist sie rum und dann haben wir uns überwiegend mit Dingen beschäftigt, die keinen Wert haben. Die Erben stellen einen Container hin und in ein paar Stunden ist alles entsorgt, alles wo wir uns und unsere Zeit geopfert haben. Für was?

Lg Maria Magdalena


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