Das, worauf du hier Bezug nimmst und was du als Ideal der Partnerliebe adelst, sind allerdings gegenseitige Abhängigkeitsverhältnisse. Das mag in der schriftstellerischen oder schauspielerischen Inszenierung auch toll und erhaben wirken: Das Paar, das sprichwörtlich füreinander durchs Feuer geht.
Mitunter steht ein Mensch in Beziehungen jedweder Art, nicht nur partnerschaftlich, vor der Wahl, eine solche Abhängigkeit einzugehen oder eben nicht. Günstigenfalls erfolgt die Entscheidung dafür oder dagegen beiderseits freien Stücken. Es gehört zu menschlichen Gemeinschaften dazu, dass solche Bündnisse geschlossen werden, und ist in meinen Augen auch vielfach etwas moralisch hoch Anerkennenswertes.

Die Partnerliebe mit solchen Vorstellungen zu beladen, halte ich allerdings für hochproblematisch, noch zumal wenn das Gebot dazukommt, dass man keinen anderen lieben darf etc.Das kann auf Selbstaufgabe hinauslaufen, die dem Gegenüber womöglich auch nicht unbedingt so gut tut.

@Wolfram

Ich habe das Buch vor Jahrzehnten gelesen und kann mich jetzt nicht mehr an den Inhalt erinnern. Den Film habe ich nie gesehen.
Danke für den Theatertipp.