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27.06.2022 13:24
avatar  Robin
#376
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@Gitta

Zitat von Gitta im Beitrag #372
Bin ich beim Kaufen der Illusion aufgesessen, ich würde mir mit den Büchern auch die benötigte Zeit zum Lesen gleich mitkaufen?


Jaaa, gute Frage. Ich denke immer, ich lebe in einer Illusion der Nichtexistenz von Zeit. Äh, so mit dem Gefühl, Zeit sei massenhaft da und man bräuchte sich überhaupt keine Sorgen darum machen. Dabei heißt es, die Menschen würden in einer Illusion leben, dass Zeit existiert! Aber weißte was, ich glaube, es wird bei mir nix mehr mit dem Sorgenmachen über Zeitmangel. Das ist mir einfach zu stressig. Mir geht's doch ohne Sorgen ganz gut. Dann brauch ich für's Bücher-ausmisten natürlich'ne andere theoretische Grundlage, aber die wird sich schon finden. Vielleicht, dass auch kein Büchermangel herrscht?!

@Emin

Nu, ich bin bis jetzt auch ohne "das eine große Ziel" gut durch's Leben gekommen, und es heißt nicht, dass es nicht Dinge gibt, die mir wichtig sind. Ich finde auch, dass bei dieser Zielsetzerei außer acht gelassen wird, dass so ein Ziel verlangt, dass man dem alles andere unterordnet - letztlich auch sich selbst. Deshalb sollte man solche Ziele schon sehr kritisch hinterfragen, ob sie das denn auch wert sind.

Eigentlich glaube ich sogar, dass es sowas wie "das große Ziel" gibt, aber dass es für mich grade nicht angesagt ist, es zu kennen oder auch nur danach zu suchen. Hier wird's nun echt philosophisch oder so... Und ziemlich persönlich, denn ich kann echt nicht behaupten, dass das für jeden so ist oder auch nur für mich immer so war oder immer so bleibt. Aber ich habe ein sehr sicheres Gefühl, dass ich mich nur noch mit Ziellosigkeit darauf zu bewegen kann.

Aber die kleinen, ich nenne sie mal "Projektziele" finde ich schon wichtig, damit man ein bisschen Orientierung hat, wozu man was eigentlich tut. Abwaschen ohne die Absicht, dass das Geschirr anschließend sauber ist, wär irgendwie seltsam. Obwohl, ich werd mich bei nächster Gelegenheit bemühen, es mal auszuprobieren. Könnte interessant werden! 😁


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28.06.2022 19:07
avatar  Gitta
#377
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Das ist es wahrscheinlich allgemein. Ich kaufe nicht die Ware an und für sich, sondern ein Gefühl, was damit verbunden ist. Was mir auch die Werbung vormachen kann. Und mit einem Buch kaufe ich mir das Gefühl, entspannt auf einer Liege zu fläzen und in aller Ruhe mit viel Zeit darin zu schmökern. 😉


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29.06.2022 21:23
#378
An

Ja, exakt das! Ich kaufe die Vorstellung davon, dass ich ein Mensch bin, der Zeit zum Lesen hat. Beispielsweise wenn ich im Laden einen neuen Schreibblock sehe, bekomme ich das Bedürfnis, ihn zu kaufen. Weil ich mir da auch vorstelle, dass ich mit dem leeren Block an einem leeren Tisch sitze und einfach was ganz neu anfange, z.B. einen neuen Roman. Genau genommen habe ich aber viele angefangene Blöcke und angefangene Bücher. Darum kaufe ich den Block nicht, sondern konzentriere mich darauf, fertig zu machen, was ich angefangen habe.


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30.06.2022 18:58
avatar  Gitta
#379
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Genau. Oder Notizbuch. Ich hatte mal wieder (ein paar Jährchen her) angefangen, Tagebuch zu schreiben. Dann war das Buch vielleicht zu einem Drittel gefüllt, dann fehlte mir wieder die Zeit. Komischerweise habe ich mir dann im Geschäft gleich noch ein Notizbuch gekauft, und etwas später wieder eins, usw. So wie als Ersatz und als ob ich es damit ausgleichen könnte.

Passiert mir auch immer wieder mit so manchen Vorhaben. Ich merke, mir fehlt die Zeit oder Energie (?), und ich versuche, sie mir über Gegenstände dazu zu kaufen. Mit Zeit kann das ja gar nicht funktionieren. Aber mit Energie vielleicht, habe ich wohl gedacht. So in dem Sinne, dass ich dann motivierter wäre, also mehr Energie aufbringen würde für das Vorhaben.

Wie komme ich wiederum auf diese Idee? Nun, es scheint Leute zu geben, die täglich 11 Stunden arbeiten, dann noch für einen Halbmarathon trainieren, daneben den Haushalt noch mit links schmeißen und dann noch viel und gerne Bücher lesen. Wie machen die das? Die haben doch auch nicht mehr als 24 Stunden. Gut, sie könnten eine andere körperliche Grundverfassung haben als ich. Vielleicht sind sie einfach fitter. Bei wieder anderen scheinbaren Energiebündeln weiß ich, die haben einfach Bluthochdruck und hatten schon einen Herzinfarkt. Also gefährlicher Lebensstil.

Wie auch immer, ich habe diese Verfassung nicht, also ist meine Energie wahrscheinlich genauso begrenzt wie meine Zeit. Aber diese Erkenntnis scheint nicht in meinen Kopf einfließen zu wollen. Ich habe es wirklich schon so oft versucht, aber darin scheine ich ein Brett vorm Kopf zu haben.


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02.07.2022 16:49
avatar  Gitta
#380
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Zurzeit geht es hier gar nicht weiter mit Aufräumen. Nicht, weil ich schön viel Zeit zum Ausspannen hätte. Nein, ich bin nur am Rumrennen und normalen Haushalt am Erledigen, Einkaufen, Putzen, Waschen, Spülen. Und das noch nicht mal auf Hochglanz, sondern nur, was dringend nötig ist. Der Samstag ist schon fast vorbei und es steht immer noch einiges auf der Liste.

Wann soll ich mir da Gedanken machen, was von dem Papier wegkann? Ich stehe schon wieder vor einem Hügel. Aber noch bin ich entschlossen, auch diesen zu erklimmen. Ich mag das eigentlich gar nicht, dieses Berge vor mir herschieben, habe ich schon die letzten 10 Jahre nicht gemocht. Aber wie ich schon erwähnte, wenn ich dann mal viel Zeit habe, bleibt es auch liegen, weil ich es dann wieder vergessen habe. Komisch.

Es könnte aber auch so sein, dass ich schon viel getan habe, dies nach Abhaken aber wieder vergessen habe. So dass es für mich immer so aussieht, wenn ich also immer nur nach vorne schaue, als ob sich nichts ändern würde.


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