Erwartungen

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28.12.2021 13:28
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#1
IB
IBI

Erwartungen sind heute ein Thema, das mich beschäftigt.

Welche Erwartungen haben andere an mich?
Welche Erwartungen habe ich an andere?
Welche Erwartungen habe ich an mich?
Welche Erwartungen an mich vermag ich mir selber zu erfüllen und welche nicht?

Was passiert bei euch, wenn ihr diese Fragen lest?


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28.12.2021 17:51
#2
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Moderator

ja diese Fragen kenne ich. Also beantworten möchte ich sie nicht, dafür ist mir das Thema zu privat. Nur die letzte Frage, was passiert bei mir, wenn ich diese Fragen lese:

Ich fühle Enttäuschung, Druck und ich merke, dass ich mich immer kleiner fühle. Eben wie Pinocchio: Eine Puppe ohne Gefühle, die zwar mehr kann als alle anderen (Puppen), aber nicht genug, um in Augenhöhe mit anderen (Menschen) zu kommunizieren. Ich sehe immer nach oben, nicht nur wegen meiner Körpergröße, sondern überhaupt, wenn ich höre, was andere leisten, geleistet haben und welche Wünsche sie sich erfüllen (können).

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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28.12.2021 20:42
#3
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Warum stellt man sich solche Fragen?
Ich erwarte zum Beispiel gar nichts, ich beobachte. Warum sollte man „etwas erwarten“? Wo ist der Vorteil?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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29.12.2021 11:16 (zuletzt bearbeitet: 29.12.2021 11:34)
avatar  IBI
#4
IB
IBI

sich in der Gesellschaft bewegen können, setzt voraus, dass mensch die gesellschaftlichen Erwartungen einschätzen kann.
Wenn Strassenzüge mit Privatparkplatz beschriftet sind, darf mensch erwarten, dass dieser Privatanteil respektiert wird oder darf ich den Anspruch daran stellen, es dennoch nicht erwarten?
Dahinter lauern bei mir jede Menge Bewertungen über Menschen, die meinen Ansprüchen/Erwartungen nicht genügen.

Menschen, die ihre Mitte und Einordnung zu ihren Erwartungen gefunden haben, beschäftigen sich nicht damit.
Das ist o.k.
Beobachten ist für mich die Stufe, die vor der Handlung stattfindet. In der Handlung steckt eine Erwartung, um auf die Beobachtung zu reagieren.
Beobachten ist für mich die Fähigkeit zu reflektieren und später daraus zu lernen, wenn ich Erwartungen nicht so gut erfüllt habe und mich weiter zu entwickeln.
Beobachten ist für mich die Fähigkeit besser für mich einzustehen und so zu wählen, dass ich und mein Gegenüber davon profitieren.

Wenn ich beobachte, dass ein Haus brennt, was geschieht als nächstes in mir und mit meinen Erwartungen?
Die gesellschaftliche Erwartungshaltung: glotzen und nichts tun? andere, die helfen wollen, im Weg stehen? oder Hilfe rufen? den Brand melden? und den Menschen, die sich retten konnten, in dem Drama einen Halt anbieten? während mensch sich selber nicht dabei gefährdet?
Die gesellschaftliche Pflicht: erste Hilfe leisten!
Wie viele meiner Bewertungen/Beurteilungen über andere hängen von meinen inneren Erwartungshaltungen ab?
Welches ist mein ethischer Anspruch an mich in solch einer Situation?

Ich las, wenn ich von anderen wenig erwarte, so kann ich mich überraschen lassen.
Ich las, wenn ich zu viel von mir erwarte, entsteht in mir ein Druck, ein Stress und das lässt mich kleiner werden und fördert den Frustrationskreislauf.
Gelingt es mir, meine Erwartungen an mich zurück zu nehmen und die an andere, so kann sich in mir Zufriedenheit ausbreiten.

Im Arbeitgeber/Arbeitnehmerkontext sind Erwartungen anders als im privaten Kontext.
Wer sich einen Aufräumplan erstellt, erwartet von sich den Plan zu erfüllen?
Wer sich einen Aufräumplan erstellt, erstellt sich die Person den Plan, dass die eigenen Erwartungen an sich erfüllt werden können und die Lust dazu vielleicht ein Teil davon ist? Oder wird der Plan daran erstellt, was die gesellschaftlichen Erwartungen wären und diesen zu entsprechen?

Ansprüche an sich selbst, Erwartungen an sich selbst, die Unterschiede darin erforschen und entdecken.
Menschen, die in ihrem Leben NICHTS erwarten, werden vermutlich NICHTS bis WENIG erleben, weil nicht sie an sich selbst und ihre Wirksamkeit glauben.
Wieviel innere Haltung/ Einstellungen und welche beeinflussen unsere Erwartungshaltungen/Erwartungen?
Wer etwas besonderes im Leben erwartet, der darf aus sich etwas Besonderes machen (so ähnlich war das Zitat, das ich heute morgen dazu las).
Haben Erwartungsansprüche an sich selbst mit Vergleichen zu anderen zu tun?
Was kann ich selber beeinflussen, um mich aus einem Erwartungsdruck zu befreien bzw. ihn zu senken?
Schaffe ich es im beruflichen Kontext, dem Erwartungsdruck des Arbeitgebers zu begegnen und diesen zu erfüllen?

Die Fragen inhaltlich kann jeder gerne für sich beantworten.
Wer das macht, darf gerne seine eigenen Fragestellungen, die sich daraus ergeben, teilen.

Das für mich wichtige darin, ist die Auseinandersetzung die Erforschung mit diesem WORT und seinem INHALT, um Zusammenhänge aufzuspüren, die möglicherweise nicht zwingend zusammen gehören.
Die Erlaubnis in mir finden, das eine vom anderen trennen zu dürfen, damit sich ein Enttäuschungsgefühl langsam und schrittweise in ein Zufriedenheitsgefühl verwandeln kann und die Sehnsucht nach einem Austausch auf Augenhöhe mit anderen Menschen erfüllen wird.
Und wer sich das zu erfüllen vermag, trifft möglicherweise später auf Menschen, die sich selber klein machen und schlecht fühlen und ihre Erwartungen an sich bisher nicht genügend erforscht haben.
Erwartungen haben etwas mit Loslassen zu tun....ich kenne die Antwort selber noch nicht, was genau ich loslasse oder ist es eben das loslösen von anderen Begrifflichkeiten?

Wenn ich viel mitdenke, darf ich dann von anderen erwarten, dass sie auch mitdenken?
Beginnen hier die Trennungen und wo sind darin die Grenzen verborgen?
Ich denke viel mit, um mir und anderen was zu erfüllen?
Andere denken aus Bequemlichkeit nicht mit.
Wo ist meine Grenze erreicht, um mich nicht ausgenutzt zu fühlen?

Etwas, das ich interessant und überraschend bei mir entdeckt habe: die Beschäftigung damit hat bei mir eine sehr grosse Vision entstehen lassen, mit der ich nicht gerechnet habe.

Es mag sein, dass nicht für jeden JETZT der Zeitpunkt ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Wer erwartet, dass ich all die auftauchenden Fragen, beantworten kann, sorry, nein, das kann ich nicht und erwarte ich nicht.
Ich weiss, dass sie in mir etwas bewirken und vielleicht zeigen sich in einigen Tagen andere Möglichkeiten und andere Gefühlsregungen, denen ich bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe, weil mein erwartungsvoller Anspruch an mich, diese Perspektiven nicht zugelassen hat.
Ich erfülle meine Erwartung mich mit dem Thema zu beschäftigen, zu erforschen, was dahinter steckt und biete es euch an, weil im Austausch und miteinander mehr entstehen kann als allein im stillen Kämmerlein mit all den eigenen vertrauten Gedanken, die Anstösse brauchen, um sie neu ausrichten zu können.

Draculara, es sind nicht die angenehmsten Gefühle, die du beschreibst, doch du bist in der Lage sie zu beschreiben und du bist in der Lage, die Anteile, die dir fehlen und nach denen du dich sehnst auszudrücken. Eine Puppe ohne Gefühle wäre nicht einmal in der Lage, das zu formulieren. Die erste Wertschätzung an dich, besteht darin, das (an) zu erkennen (manchmal hilft es, wenn jemand anderes von aussen das unterstützt) und die zweite, diesen Wert/Tatsache in dich einsinken zu lassen und sich dieser Erfolg klein anfühlt im Gegensatz zu dem riesigen unangenehmen Emotionspaket, das Einsinken in deinem Tempo mit deinen Möglichkeiten ohne grosse Ansprüche oder Erwartungen an dich, zuzulassen.
Deine Wahl/Entscheidung, das auszuprobieren oder es weiterhin zu vermeiden. Die triffst du und die kann dir keiner abnehmen.

Die einen bleiben in ihrem Emotionsmix und verharren dort, die anderen suchen sich ihre Wege, um selber Einfluss darauf nehmen zu können, so wie sie Einfluss auf die Optik ihrer Wohnung nehmen.
Kann ich meine Wohnung aufräumen, wenn ich aufgrund zu hoher Erwartungen an mich selbst, das oben erwähnte Emotionspaket ebenfalls zu erwarten habe?
Wem weiche ich am liebsten aus und gehe in einen Vermeidungsmodus, um von mir enttäuscht zu sein, meine eigenen Erwartungen an mich zu erfüllen?

An welchen Stellen könnt ihr selber Einfluss nehmen und diese Ketten unterbrechen?
Ich denke, es gibt diverse Möglichkeiten und die Auseinandersetzung und das Forschen an derartigen Themen befähigt uns diese Stellen zu identifizieren.
Diejenigen, die für mich passen, können ganz anders sein als diejenigen, die für euch passen.

Wenn ihr einen Workshop bucht, mit welchen Erwartungen bucht ihr einen Workshop?
Anders gefragt, was versprecht ihr euch davon? Was hat der Anbieter des Workshops versprochen? Wo liegen die Differenzen darin?

Was passiert, wenn ihr meine vielen in mir umherwuselnden Fragen lest?
Welche Fragen tauchen bei euch dazu auf?

In mir entsteht eine innere Aufruhr, ein Bedürfnis bestimmte Themen/Kontexte/Zusammenhänge voneinander trennen zu wollen (loslösen, um vielleicht auch loslassen zu können) und eine Unsicherheit, nicht zu wissen, was genau das alles ist und ein Vertrauen, dass, wenn ich mir all die Fragen stelle, nicht mein Kopf sie beantworten muss, sondern viele davon mein Nervensystem/mein Unbewusstes beantworten wird (denn es hat das mitgelesen, während ich getippt habe) und mir später zeigen wird, dass ich mich anders verhalte und damit mein Emotionspaket sich allmählich anders anfühlt.

Mein Nervensystem braucht seine Zeit, die es dazu braucht und die gebe ich ihm ohne Erwartungen und mit dem Vertrauen, dass es mich positiv überraschen wird.

Was passiert, wenn ihr das lest ohne jegliche alte Geschichte von mir gehört zu haben, denn ich wüsste nicht, dass ich je einen Hausbrand erlebt hätte?


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29.12.2021 18:40
#5
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Moderator

Zitat von IBI im Beitrag #4
Wenn ihr einen Workshop bucht, mit welchen Erwartungen bucht ihr einen Workshop?

Ich habe einen Kurs "ich will auch ein Buch schreiben" gebucht. Dort wird wohl erklärt, wie man am besten eine Biographie/einen Roman, oder ein Sachbuch, schreibt. Allgemein erklärt. Es wurde in der Beschreibung aber auch angegeben, wie man Verleger findet, wird auch gesagt. Es ist ein Online-Workshop über Zoom.

Mit den Erwartungen an andere halte ich es so, dass ich grundsätzlich neugierig bin, mir also nicht vorab ein Bild mache von einer Person, und wenn es sich um Behörden handelt, da weiß man im allgemeinen, was einen erwartet. Zwar nicht wer, aber welche Dienstleistung da angeboten wird. Beim Arzt kennt man meist die Person selbst auch einigermaßen.

Das mit dem ersten Eindruck, bevor man sich die Hand gab (geht heute nicht mehr wegen Corona), ist auch darauf Wert zu legen, wie ist der Gesichtsausdruck, sieht der Mensch aus, als ob er oft lacht oder selten usw. Nicht nur die Kleidung oder die Körperform, auch Körpersprache, spielt dann eine Rolle. Mein Bärchen erkenne ich von Weitem am Gang, der ist unverwechselbar. Es gibt freundliche Gesichter, oder macht derjenige gerade ein freundliches Gesicht.

Der erste Eindruck entsteht, wenn man mit jemandem im Fahrstuhl fährt oder auf dem Gang begegnet.

Wenn ich also eine Person kennen lerne, merke ich, wie sie/er tickt und kann mich irgendwann auch auf diese Person einstellen.

Der Workshop wird bestimmt interessant, ich habe mir schon Ringvorlesungen von diesem Anbieter angeschaut, die fand ich auch informativ wertvoll.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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