Geht das?

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26.03.2022 19:36
#11
An

@Sybille
Zur Ursprungsfrage zurück: Man kann ich ändern. Aber nur, wenn man es will. :-)
Was mir geholfen hat, ist bezüglich Aufräumen und Putzen umzudenken. OK, ich bin kein Messie. Bei mir hat das Umdenken dazu geführt, dass ich statt ungerne zu putzen gerne putze. Gemacht habe ich das schon immer.
Man denkt ja oft, dass man putzt und aufräumt und zwei Minuten später sieht es wieder wie vorher aus. Also sinnlose Tätigkeit eigentlich. Aber beim Aufräumen und Putzen sage ich dem Chaos den Kampf an. Ich gewinne die Kontrolle über meinen Wohnraum. Ich tue mir selbst damit etwas Gutes und kümmere mich um meinen Kram. Das ist gut für mich.


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26.03.2022 20:29
avatar  Sybille
#12
Sy

Liebe @Anna1111
Das ist interessant und das ist zugleich eine der Fragen, die ich mir stelle: Funktioniert das wie beim Nicht -Messi?
Welche zusätzlichen Faktoren müssen beim einzelnen (in diesem Fall also: bei MIR) dazu kommen (oder braucht unsereins einfach ganz was anderes als Otto-Normalo) ?

Tatsächlich finde ich aufräumen und putzen aktuell überhaupt nicht Hamsterrad-artig, weil ich gerade sehr schön sehen kann, wie es vorwärts geht. Ich miste aus, reduziere das Zeug, was hier Chaos verbreitet und versuche (!) Routinen zu etablieren, die hier für dauerhafte Ordnung sorgen sollen.
Ich fürchte daher dieses "sinnlos-wird-sowieso-wieder-dreckig" Gefühl liegt noch in der Zukunft und wartet auf mich... (toll 🙄 )
Aber andererseits ... Ich meine... Ist das nicht immer so? Bei allem? Ich stehe morgens auf (jeden Morgen). Ich frühstücke,obwohl ich wieder hungrig werde. Fahre zur Arbeit, obwohl ich nachher zurück fahren muss. Ich arbeite den Stapel auf meinem Schreibtisch ab und versuche die To-Do Liste für heute zu erledigen, obwohl es morgen eine neue Liste gibt. Ich gehe zum Sport, obwohl der Trainingseffekt erfordert, dass ich ständig dranbleibe, kaufe ein, obwohl ich weiß, dass die Vorräte nicht ewig halten. Ich gehe schlafen in dem Wissen, dass ich morgen wieder aufstehen muss...
Dass "ich putze das Klo" keine Ausnahme in diesem Hamsterrad-des-Lebens darstellt ist eigentlich ziemlich einleuchtend finde ich... 🤔🤔🤔 ist meine Messi-Sicht der Dinge nehme ich an.


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26.03.2022 20:50
#13
An

@Sybille
Eben. Ich putze ja auch die Zähne, obwohl ich morgen wieder esse. Und ich dusche, obwohl ich wieder schwitzen werde. :-)
Aber gut, dann bist Du doch auf einem guten Weg. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, Messie zu sein: Man kann Fortschritte sehen.


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27.03.2022 09:39
avatar  Sybille
#14
Sy

Zitat von Anna1111 im Beitrag #13
Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, Messie zu sein: Man kann Fortschritte sehen.



Meinst Du @Anna1111 ? 🤔 Interessanter Gedanke, ich hätte nämlich spontan gedacht, dieses Hamsterrad-Gefühl sei gerade TYPISCH MESSI weil "das" reguläre Erfolgserlebnis fehlt.

Also zB. habe ich bei der Arbeit eigentlich kein Hamsterrad-Empfinden, wenn ich die Sachen erledigt bekomme. Ich komme morgens ins Office, finde dort einen (virtuellen) Berg Arbeit vor und erledige den. Wenn ich das fertig bekomme (oder fertig-bis-auf-Sache-X-in-der-muss-ich-morgen-nochmal-die-Hildegard-fragen) dann fühle ich mich eigentlich nach "alles im Griff" und "das ist erledigt" . ✅ Obwohl ich selbstverständlich weiß, dass morgen der nächste Stapel kommt.
Wenn andererseits der Arbeitsstapel SO hoch ist, dass ich trotz fleißigen Arbeitens da überhaupt nicht gegen an komme. Man sieht kaum den Unterschied und morgen kommt ja wieder so ein Stapel und übermorgen...
DANN habe ich dieses Gefühl...

Hamsterrad...
Wozu das ganze, kann man auch lassen, alles doof...

Ich würde Mal behaupten, dass dieses "alles im Griff" Gefühl den Unterschied macht. Und das erreiche ich durch Aufräumen NIE. Ich bin mit fleißigem arbeiten (und glaub mir: ich kann hart arbeiten, hab ich früher regelmäßig tagelang gemacht, kein Scherz!) BESTENFALLS bei so einem "mein Leben gefällt mir nicht, ich bin unglücklich und dagegen hilft auch kein aufgeräumtes Gewürzregal" Gefühl ausgekommen.
Dass ich dann frustriert, erschöpft und hat-alles-keinen-Zweck die Nase erstmal wieder voll hatte, finde ich ziemlich logisch.

Was mir (MIR persönlich - ich bin wie gesagt der Auffassung, dass unterschiedliche Gründe hinter einer Chaos - Bude stecken können. Ich will hier nix verallgemeinern!)
- Was mir also (unter anderem) gefehlt hat, war ein Zustand, den ich erreichen wollte. Eine "Zielvorstellung" wie es die Psychologen formulieren. (Und wenn der Grund für die fehlende Zielvorstellung im Haushalt wie bei mir in mehreren komplexen frühkindlichen Traumatisierungen liegt, dann ist die Lösung dafür eben NICHT "Sybille Du darfst Dir neue Vorhänge aussuchen" - "aber ich _mag_ keine Vorhänge" 😞🤷🏼‍♀️. Sondern dann geht das nur mit harter, bitterer, sehr sehr schmerzhafter tiefenpsychologischer Traumatherapie und jahrelanger Geduld)

Jedenfalls.
Wenn diese Theorie soweit richtig wäre.

*Trommelwirbel* dann hätte ich jetzt ja vielleicht alles zusammen?

Meine momentane Zielvorstellung - Wenn der Umzugswagen kommt, will ich hier alles ordentlich haben, damit man schön einpacken kann - ist zwar noch nicht so der Burner, aber es IST ein Ziel und man muss nehmen, was man kriegt.
Im *neuen" Zuhause, ja daaaaaaaa *träum* da will ich alles praktisch und effizient haben. Ich will mich so einrichten, dass es mit wenig Aufwand ordentlich und sauber zu halten geht. (Hat jemand hier einen Saug- und Wischroboter, den Ihr empfehlen könnt? 🤪 ) Ich will ohne hektisches Aufräumen Besuch und Handwerker reinlassen können und ich *will* verdammt nochmal nach stundenlangem Aufräumen-und-putzen dieses "erledigt" Gefühl haben, wie ich es bei der Arbeit schließlich auch habe. Nur für den Moment.

Das ist das Ziel...

Oh Mann... Vielleicht geht's ja tatsächlich... 🙃


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27.03.2022 10:04
avatar  Sybille
#15
Sy

Ich dachte vielleicht frage ich Mal @Emin ob er DAS auch als Unterschied empfindet zwischen Messi und Minimalist? Hast Du JETZT regelmäßig das Gefühl, "fertig" zu sein mit dem Haushalt?


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