Wie schaffe ich es allein?

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14.10.2022 14:34
#1
He

Hallo,
heute schaue ich mich hier einmal um. Ich suche Menschen, die vielleicht (noch) kein Messie sind, aber Probleme mit dem Loslassen/Trennen von Dingen haben... Für ein Coaching oder eine Entrümpelung habe ich kein Geld und auch kein Vertrauen... Geht es euch auch so??


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16.10.2022 08:46
#2
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Hallo und willkommen …
Ich fühle mich von deinen Worten angesprochen!

Ich habe vielseitige Interessen, Kunst, Psychologie, Pädagogik, Handarbeiten, Kochen (und mehr) und habe dazu passende Bücher, es sind vielfach Texte die man nicht einfach im Internet nachlesen oder in der Bibliothek ausleihen kann.

Dann gibt es noch das Material zu den Interessen, Schreibmaterial, Strickwolle und Nadeln. Und so weiter! Alles werde ich sicher nicht mehr lesen und benutzen. Aber ich weiß ja jetzt nicht was in fünf Jahren ist … extrem viel ist es auch nicht. Wenn sich ein Interesse als erledigt herausstellt, dann gebe ich schon mal alles davon weg.

Wo ist das Problem wird sich mancher fragen? Ja, mein Kram könnte locker in einem Zimmer wohnen und da auch halbwegs ordentlich im Regal liegen, und eventuell Überschüssiges zieht auf den Dachboden. Tja, das Problem ist - mein Mann ist ein Messie wie er im Buche steht. Er rümpelt sein Leben lang alles komplett dicht. Meinen Kram hat er geistig adoptiert, wühlt alles durcheinander und fischt meine weggeworfenen Sachen wieder aus dem Müll. Mamma mia!! (Letztens war es eine kaputte eklige Haarspange von mir, der hat er ein Plätzchen auf dem Wohnzimmertisch spendiert!)

Da man andere nicht umkrempeln kann, muss ich bei mir selbst hinsehen wie ich meine Sachen reduzieren kann, damit ich den Überblick bewahre! Ein Beispiel: Ich mag meine Kochbücher. Bloß ist es in vielen ein Rezept oder zwei das ich wirklich nachkoche. Die zwei, drei Seiten könnte ich jeweils auch einscannen und ausdrucken. Dann habe ich meinen persönlichen Ordner, und die Bücher gehen bis auf die vielleicht fünf oder sechs wirklich wichtigen aus dem Haus. Ich kann ja nochmal als Andenken ein Foto davon machen … zwinker …

Oh, das war jetzt arg ausführlich - kommt aber am Ende der Erzählung auf den Punkt. Wie bewahrt man Erhaltenswertes das man echt vermissen würde und schafft den Überfluss aus dem Haus?

Ich bin gespannt was es bei dir ist. Ist es einfach „viel“ von allem, hängst du an Erinnerungsstücken? Hast du ein bestimmtes Hobby? Oder bist du auf Sicherheit bedacht und könntest mit deinen Klamotten und Küchengeräten noch einen Zwilling komplett versorgen wenn du einen hättest?

Ich bin gespannt und schick dir einen Sonntagsgruß!
Jennifer

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Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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16.10.2022 11:25
#3
He

Liebe Jennifer,

herzlichen Dank für deine Nachricht - ich freue mich! Und ich bewundere dich im Bezug auf Trennen und Weggeben... - wenn ich das richtig sehe, bist du hier im Forum eher wegen deines Mannes?

Tja, ich bin wohl irgendwie doch ein Messie - in meinen nun 70 Lebensjahren hat sich so vieles angesammelt (eigentlich von allem) und ich habe große Probleme, mich davon zu trennen. Auch ich bin sehr vielseitig interessiert -- und ich mag auch oft (noch) lieber in Büchern nachsehen als im Internet.

Oh, ich kenne sie alle, die Bücher und die Tipps zum Thema, die guten Ratschläge und und und... - habe auch über die Jahre all die Trends beobachtet (Marie Kondo, Minimalismus, früher Sandra Felton... usw. usf.).

In mir steckt auch noch die Mentalität der Nachkriegsjahre und ich gehe lieber auf "Nummer sicher" - du beschreibst das sehr schön mit dem Bild von dem Zwilling.

Aber nun ist doch die Zeit gekommen, wo es einfach weniger werden muß - ich weiß nur nicht, wie ich mich damit sozusagen anfreunden kann. Und wo anfangen? Es steht eben auch nicht alles schön sortiert in Schränken und Regalen, sondern schlummert auch in vielen Kisten und Kästen (oft bunt durcheinander). Die wegen fehlenden Keller- und Dachbodenraumes auch in der Wohnung stehen. Und meine Vermieterin "mag keine Kartons" (vorsichtig ausgedrückt).

Ja, ich kann noch dazusagen, ich lebe allein. Ich habe ein Handicap (Wirbelsäulenerkrankung). Meine Familie/Töchter leben alle weit entfernt und haben wenig Zeit. Ich selbst habe kein Auto und der Freundeskreis ist in den letzten Jahren auch sehr geschrumpft.

So bin ich ziemlich ratlos und froh über jeden Zuspruch und vielleicht auch das Aufzeigen von Möglichkeiten, Inspiration.

Du schreibst so schön, liebe Jennifer, dass man einen anderen Menschen nicht umkrempeln kann (das ist so wahr und wichtig!) - mich beschäftigt die Frage: kann ich mich selbst umkrempeln?? Vielleicht finde ich hier auch jemanden, der das für sich geschafft hat...

Liebe Grüße und dir/euch auch einen schönen Sonntag!


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16.10.2022 15:36
#4
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Nur kurz. Ich bin gleich auf dem Weg zu einigen meiner Kinder, die haben ein spontanes Treffen ausgerufen.

Ja, die Nachkriegsmentalität … ich bin 69 und habe das sehr gründlich miterlebt. Und erst die Generation davor erst! Ich hatte eine liebe Nachbarin, die hatte 6 große Kleiderschränke voller Wintermäntel. „Für später“, sagte sie - mit 90+. Die dachte immer die Russen kommen zurück - sie hatte die Einquartierung der Sowjets bis weit in die 50er im eigenen Haus.

Oder die Schwiegers einer Freundin. Als sie das ganze Haus so dicht gestopft voller Vorräte hatten dass sie die Tür eigentlich nicht mehr öffnen konnten, sind sie in eine Wohnung gezogen und haben das Haus so weiter behalten.

Misch-Kartons sind eins deiner Probleme? So klingt es für mich? Dazu fällt uns bestimmt was ein!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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16.10.2022 16:07
#5
He

Hallo Jennifer,
oh wie schön: also dass du dich mit deinen Kindern spontan treffen kannst und für mich auch deine Nachricht! :-) Die wirkt irgendwie positiv auf mich.

Ja, ich habe das irgendwie noch "vererbt" bekommen - die Probleme und Sorgen meiner Eltern aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Auch waren wir relativ arm in meiner Kindheit und so habe ich es verinnerlicht, dass ALLES genutzt und bewahrt werden muss. Und ja, da hat sich viel in den Kisten, Kästen und Körben angesammelt - wenn ich wenig Zeit hatte, habe ich die Sachen hineingestopft - um es "später" zu bearbeiten, zu nutzen etc. - in die Schränke passte ja irgendwann nichts mehr.

Das gibt eine Menge Arbeit - und erfordert auch viel psychische/seelische Energie...

Hab Dank für den Moment, ich freue mich, wieder von dir zu lesen!

Liebe Grüße


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