Welche Hilfe/Unterstützung von außen ist möglich? Alleine ist es nicht zu schaffen!

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30.01.2013 15:01 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2013 15:15)
avatar  Lauri
#1
La

Hallo. Ich bin neu hier. Es geht um meine Mutter. Sie ist 63, arbeitet noch Vollzeit und lebt alleine in einer 2-Zimmer-Wohnung.
Der Zustand ihrer Wohnung war schon immer ziemlich schlimm. Merkwürdigerweise scheint sie selber garnicht den Blick dafür zu haben. Vor 1,5 Jahren wollte sie unbedingt meine Schwiegereltern zu sich einladen. Die wiederum in einem riesigen, picobello Haus leben und sie war dort schon öfter zu Gast. Sie hat dann wochenlang damit zugebracht "aufzuräumen". Trotzdem war es übel, meine Schwiegerleltern waren entsetzt...

Seitdem bin ich glaube ich nicht mehr bei ihr gewesen. Ich habe zwei kleine Kinder (2 und 4 Jahre) und mit denen kann man die Wohnung nicht betreten. Meine Mutter kommt 1x pro Woche zu uns nach Hause, das ist eben auch schön bequem... (für mich).

Das ist ein riesiges Problem und ich glaube wir haben den sog. "Schuss vor den Bug" erhalten. Ich bin vorgestern aus dem Urlaub gekommen, da erfuhr ich das meine Mutter krank geschrieben ist. Gestern musste sie zum Röntgen der Lunge und dabei kam raus, dass sie eine Lungenentzündung hat. Ich war dann heute Vormittag bei ihr um ihr ein paar Sachen zu bringen, sie kann sich halt kaum selbst versorgen.

Erwartungsgemäß sieht es ziemlich schlimm aus... Im Schlafzimmer ist eig. nur noch ein "Pfad" frei um zum Bett zu kommen, die Küche ist total voll, an die Spüle kommt man kaum ran.

Vor 3,5 Jahren haben ich und mein Mann schon mal entrümpelt, aufgeräumt und renoviert. Meine Mutter hat einen kleinen Kredit aufgenommen und Laminat verlegen lassen und sich neue Wohnzimmermöbel gekauft. Grund war meine bevorstehende Hochzeit, sie wollte Verwandte die zu Besuch kamen auch mal zu sich einladen. Danach ging es leider wieder von vorne los und ich habe den Fehler gemacht, es schleifen zu lassen. Hatte aber auch selbst genug um die Ohren, meine Tochter war gerade 1,5 Jahre alt, kurz nach der Hochzeit war ich wieder schwanger und 4 Monate später haben wir unser Haus gekauft... Da gab es natürlich auch viel zu tun und eingezogen sind wir 6 Wochen vor Stichtag. Dann hatte ich eine 2jährige, einen Säugling und ein Haus, mit einem Mann der selbstständig ist und viel arbeitet.

Bis heute weiß ich nicht, wie ich die Zeit nehmen soll mich mehr um meine Mutter zu kümmern. Aber jetzt MUSS ich das irgendwie hinbekommen. Meine absolute Horrorvorstellung ist immer, dass ihr was zustößt und ich dann "fremde" (Notarzt, Bestatter, was weiß ich) in die Wohnung lassen muss, geschweige denn so eine Wohnung dann auflösen muss...
Das nagt an mir und belastet mich sehr. Es macht mich traurig, dass meine Mutter so lebt. Meine Tochter denkt, sie darf aus irgendeinem Grund nicht zu ihr und deshalb kommt ihre Omi immer zu uns.

Ich weiß bloß nicht wie ich das machen soll?? Alleine schaffe ich das nicht. Ich bin froh wenn ich meinen Haushalt einigermaßen schaffe, habe selber gesundheitliche Probleme und bin an meinem Limit. So schon, ohne mich um die Wohnung zu kümmern.

Wie ist das denn wenn man eine Entrümpelungsfirma kommen lässt? Muss man das alles selbst bezahlen? Was ist später, wenn man die Wohnung in einem Zustand hat der i.O. ist, kann man da irgendwen organisieren der regelmäßig nach dem rechten schaut?

Die Wohnung ist nicht nur dreckig, sondern auch renovierungsbedürftig. In der Küche ist an einer Wand alles voller Schimmel, vermutlich von falschem Lüften. Wer soll das alles bezahlen?

Ich möchte morgen den Hausarzt meiner Mutter anrufen und ihn bitten sie ins Krankenhaus einzuweisen (wegen der Lungenentzündung). Ich kann nicht 3x am Tag zu ihr fahren und sie mit Essen versorgen. Wenn man sie sich selbst überlässt würde sie Tütensuppen essen, aber so wird man ja nicht gesund...

Ich habe eine Telefonnummer von einer Beratungstelle für Messies, da rufe ich gleich mal an.


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14.02.2013 15:48 (zuletzt bearbeitet: 18.07.2018 14:11)
avatar  Luana
#2
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Zitat von Lauri im Beitrag #1
Meine absolute Horrorvorstellung ist immer, dass ihr was zustößt und ich dann "fremde" (Notarzt, Bestatter, was weiß ich) in die Wohnung lassen muss

Hallo, Ich häng grad an der Decke. Willst du deiner Mutter helfen oder willst du das deine Mutter "normal" ist damit du in Augen eines Bestatters nicht komisch darstehst....?

Das Problem hat doch deine Mutter, sie muss damit leben.
Was dir zu viel ist musst du eben lassen, sie wird sich nicht für dich ändern. Erst recht nicht für Arzt oder Bestatter.
Ich denke das Sie das auch spürt.

Solange dir es wichtiger ist was andere über deine Mutter und über dich denken könnten, hilfst du nur dir und nicht ihr.

LG

20.02.2013 19:23
avatar  Grosi ( gelöscht )
#3
Gr
Grosi ( gelöscht )

Die Eingangsfrage war doch: Welche Unterstützung von außen ist möglich?

Da finde ich dies: "Hallo, Ich häng grad an der Decke" nicht hilfreich, sondern zumindest kontraproduktiv.
Da traut man sich ja kaum noch, ehrlich über seine Gedanken und Gefühle zu schreiben.

Auch ich wüsste gern, welche Hilfe von außen möglich ist.
Vielleicht hat doch jemand einen Hinweis für die Threaderstellerin und für mich?

Viele Grüße
Grosi


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21.02.2013 11:30 (zuletzt bearbeitet: 21.02.2013 11:30)
avatar  Luana
#4
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Hallo,

hast recht, tut mir leid.

Es gibt sicher Möglichkeiten, Caritas oder Diakonie zb. bieten Hilfe für Psychischkranke und Angehörige an und können evtl. an die richtige Stelle weiter vermitteln.
Gsundheitsämter haben einen Sozialpsychologischen Dienst.
"Messie" ist eben keine Diagnose, es ist nicht einfach die richtige Stelle zu finden. Ich denke es kommt auf die Person an, die man dort grade erwischt.

Ich war bei Caritas und beim Gesundheitsamt. Beide hätten mir weiter geholfen, ich habe mich aber nach ein paar Terminen nicht mehr gemeldet.

Das ist eben auch so eine Sache, wenn eure Angehörigen die Hilfe selbst nicht annehmen können/wollen wird es nicht einfach.

LG

21.02.2013 17:51
avatar  Grosi ( gelöscht )
#5
Gr
Grosi ( gelöscht )

Schön, dass Du es selbst erkennst, Luana. :-).
Und Hut ab, dass Du es auch schreibst!

Bei Caritas, Diakonie, Seniorenbüro war ich schon. Ich hatte jedesmal das Gefühl, dass es nicht viel Lust (oder Wissen über Messies) gibt, sich damit zu beschäftigen. Ich habe zum Glück einen sehr guten Freundeskreis, so dass ich mir dort viel vom Herzen reden konnte. Und dazu bekam ich immer wieder die Meinung: Pass zuallererst auf dich selbst auf. Nur dann kannst du jemandem wirkliche Hilfe geben.

Viele Grüße
Grosi


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