Umstrukturierung innen und außen

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21.01.2023 10:41
avatar  IBI
#36
IB
IBI

Zitat von hanabi8 im Beitrag #35
Ich habe eher über die letzten Jahre gelernt, Dinge nicht zu brauchen und das tut mehr weh als alles andere. Ich hätte es gern anders gehabt. Auch deshalb fällt es mir in diesem Fall schwer, die Decke zu entsorgen.


Das glaube ich dir.
Und dem Satz entnehme ich jede Menge darunter liegende Emotionen, die ich daran hindern.
Emotionen, die dich belasten und die dich freuen können.
Wer möchte sich mit belastenden Emotionen zudecken?

Zitat von hanabi8 im Beitrag #35
aber irgendwo gibt es diese Sehnsucht, doch noch etwas Gutes an "früher" zu sehen.

Sehnsucht ist eine Qualität von SUCHT und sie hat etwas positives, wenn sich das "Sehnen" erfüllen wird....es steht eine wichtige Motivation darin.

Zitat von hanabi8 im Beitrag #35
Und letztlich gibt es einiges, das ich nicht verzeihen kann, aber doch vieles, wofür ich sehr dankbar bin.


gut zu merken, das beides da ist....und irgendwann wird sich dieses Gefüge weiter wandeln...nach und nach....dann kann vielleicht verzeihen möglich werden und du kannst dich mit der Decke voller Dankbarkeit zudecken.... dann wirst du sie wahrscheinlich brauchen/verwenden wollen.

Zitat von hanabi8 im Beitrag #35
Ich werde aber auch kein Hau-Ruck-Verfahren einleiten wie es mein Mann gern hätte. So weit bin ich noch nicht. Es kommt alles zu seiner Zeit.

Sehr richtig...sehr stimmig...

Zitat von hanabi8 im Beitrag #35
Als Seelsorgerin weiß ich durchaus, dass "von der Seele schreiben" extrem wichtig ist, nur mache ich das zu selten.

Interessant....als Seelsorgerin lädst du dir viele Geschichten von anderen auf, hast einen Therapeuten der dich unterstützt.
Und ja, ich find es wichtig, dass von der Seele schreiben hier möglich ist.

mich verlangsamt das Schreiben und das Lesen meiner eigenen Worte wirkt auf mich zurück.


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26.01.2023 04:46
avatar  hanabi8
#37
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Ich melde mich mal für einen Zwischenstand zurück, auch wenn ich jetzt ein paar Tage weg war.

Erst mal, danke IBI nochmal für deine Gedanken. Ich finde das sehr hilfreich, so kleine Anstöße zu haben, auf die ich alleine nicht so gekommen wäre. Im Endeffekt ist das für mich auch eine Art von Therapie und es ist sehr befreiend, das mal so zu reflektieren. Wenn da Gedanken bei sind, die dich auf deinem Weg auch weiter bringen, ist es umso besser.

Ansonsten war jetzt die letzten zwei Wochen echt Erholung angesagt. Es hat uns beide mehr geschlaucht, als wir während der Putzaktion gemerkt haben.
Trotzdem sind Kleinigkeiten passiert. Ich fange an, Stück für Stück meine Küche auszumisten und neu zu strukturieren. Es ist toll, wie viel Platz sich auf einmal wieder auftut. Die leidige Diskussion, wer nun so grundsätzlich den Boden kehrt, ist immer noch offen.

Hatte ich schon geschrieben, dass mein Mann nach der Putz-Aktion die Garderobe installiert hat? Es ist mir unverständlich: Wir hatten das Zeug die ganze Zeit, versteckt hinter unfassbar viel Pappmüll. Aber wir hätten es echt easy nutzen können. Genauso Kleinigkeiten, die wir jetzt einfach im Bad installiert haben. Besser gesagt, mein Mann macht das. Ich hab zwei linke Pfoten und putze dafür lieber.
Wir fangen an, die Wohnung in kleinen Schritten mehr zu einem Zuhause zu machen. Und das ist schön, aber auch sehr ungewohnt und fremd. Es dauert, bis man sich an die neuen Kleinigkeiten gewöhnt hat.

Negativ: Das mit dem Altglas wollte ich letzte Woche jeden Tag machen. Jeden Tag einmal den Rucksack voll und weg damit. Was hab ich geschafft? Nichts. :( Ich denke, da muss ich noch viel an mir selber arbeiten, um solche Dinge auch wirklich konsequent umzusetzen und zwar länger als mal zwei Tage.


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26.01.2023 07:15
avatar  IBI
#38
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IBI

Zitat von hanabi8 im Beitrag #37
Erst mal, danke IBI nochmal für deine Gedanken. Ich finde das sehr hilfreich, so kleine Anstöße zu haben, auf die ich alleine nicht so gekommen wäre. Im Endeffekt ist das für mich auch eine Art von Therapie und es ist sehr befreiend, das mal so zu reflektieren. Wenn da Gedanken bei sind, die dich auf deinem Weg auch weiter bringen, ist es umso besser.

Freut mich zu lesen, danke.

Zitat von hanabi8 im Beitrag #37
Die leidige Diskussion, wer nun so grundsätzlich den Boden kehrt, ist immer noch offen.

Das Leben ist ein Rhythmus von WEllen....da dürfen sich bei einigen Aufgaben beide abwechseln.

Zitat von hanabi8 im Beitrag #37
Wir fangen an, die Wohnung in kleinen Schritten mehr zu einem Zuhause zu machen. Und das ist schön, aber auch sehr ungewohnt und fremd. Es dauert, bis man sich an die neuen Kleinigkeiten gewöhnt hat.

Nehmt euch die Zeit um euch zu gewöhnen, sonst überfordert ihr euer Nervensytem.
Vielleicht kannst du in dieser Phase, einen Teil des Altglases wegbringen.


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30.01.2023 00:18
avatar  hanabi8
#39
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Da hast du Recht, man kann nicht alles auf einmal schaffen bzw. muss sich auch bisschen Zeit geben, denn der vorherige Zustand bestand quasi mein Leben lang schon. Ich bin generell bei allen Dingen sehr ungeduldig und möchte alles gleich und sofort perfekt haben. Das steht mir sehr oft im Weg, aber ich denke, das wird sich nicht mehr ändern.

Im Moment versuche ich einfach den Status Quo zu erhalten (mich nervt der Fußboden, der die ganze Woche nicht gemacht wurde, extrem - ich wollte, dass er es sieht und dass es ihm auffällt, aber da kommt nichts, also werde ich das in Zukunft einfach weiter selber machen). Das Ausmisten in der Küche läuft noch Stück für Stück (kommt wieder Altglas dazu). Das Ziel ist, dass wir unsere längst vorhandenen Hängeschränke dann mal anbringen können. Stauraum haben wir in der Küche einfach viel zu wenig, da möchte ich aufrüsten.

Abgesehen davon ist für mich noch ein großes Thema sowas wie Tagesstruktur. Ich möchte und werde das nicht nach Schema F halten wie es die Depressionstherapie z.B. vor sieht. Trotzdem möchte ich langsam da hin kommen, dass sich Beruf und private Organisation die Waage hält. In den letzten Tagen hab ich mich wieder sehr auf den Beruf fokussiert und das war gut, aber im Nachhinein zu anstrengend. Mir fällt auf, dass ich dringend das Bad wieder putzen möchte, aber wenn ich da bin, ekelt es mich an und ich möchte nur schnell wieder raus. Auch kein Zustand..

Also ja. Noch sehr viele Höhen und Tiefen hier. Auch wenn das grade kein neuer Sachstand ist, ist es zumindest ein therapeutischer Fortschritt. Deshalb möchte ich den hier mal festhalten. Ich sehe bzw. störe mich an Dreck und an Sachen, die herumliegen. Solche Dinge hab ich ganz lange ohnmächtig angeschaut und dann schnell wieder verdrängt. Daher ist es für mich schon viel wert, das wahrzunehmen und zu verstehen, dass ich die Sache recht einfach ändern kann.

Und IBI, danke auch nochmal für deine Ausdauer, hier mitzulesen und zu kommentieren! Das gibt eine gewisse soziale Motivation, einfach das "Tagebuch" hier weiter zu schreiben und nicht wieder komplett schleifen zu lassen. Denn ich stelle fest, dass es mir manchmal schwer fällt, mich dazu hinzusetzen und zu resümieren, auch wenn ich es wichtig finde, meinen Status zu aktualisieren und daher auch kleine Fortschritte im Nachhinein zu sehen. Die vergisst man viel zu schnell und ich tendiere dazu, dann alles negativ zu sehen.


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30.01.2023 08:15
avatar  IBI
#40
IB
IBI

Zitat von hanabi8 im Beitrag #39
Ich möchte und werde das nicht nach Schema F halten wie es die Depressionstherapie z.B. vor sieht.


Was ist das Schema F? Wie sieht es aus?
Ich hoffe, du findest ein personalisiertes Schema F, das wird dich mehr motivieren.

Zitat von hanabi8 im Beitrag #39
Solche Dinge hab ich ganz lange ohnmächtig angeschaut und dann schnell wieder verdrängt.

Das ist typisch für Depressionen...schnell emotionales verdrängen, weil es "unerträglich überwältigend" scheint.
Es dauert zu lernen, dass Emotionen nicht überwältigend sein können....und es braucht dafür Menschen, die bei dir sein können, wenn sich die Emotionen zeigen, damit sie eine Erlaubnis haben, da sein zu dürfen und durchlebt und verdaut werden können.....

Zitat von hanabi8 im Beitrag #39
Und IBI, danke auch nochmal für deine Ausdauer, hier mitzulesen und zu kommentieren!

Freut mich zu lesen, dass meine Kommentare dich unterstützen.
Schriftlich regulierend zu helfen, ist eine Herausforderung der anderen Art.


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