Arbeitskollegin & Freundin

18.10.2012 18:29
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#1
Pe

Hallo ihr Lieben!

Ich wende mich heute an dieses Forum, weil ich eine Vermutung habe.

Es geht darum, dass ich eine Arbeitskollegin & mittlerweile gute Freundin habe, bei der ich den Verdacht habe, dass sie unter dem Messie-Syndrom leiden könnte.

Wir haben uns durch die Arbeit kennen und schätzen gelernt. Anfangs hat es sich nur auf die Arbeit beschränkt und irgendwann kamen wir auf die Idee, nach Feierabend ein Café aufzusuchen und uns einen schönen Abend zu machen. Das hat sich dann immer mal wieder wiederholt und wir nahmen eine andere Kollegin, mit der wir uns gut verstanden mit ins Boot :-) Es war wirklich eine schöne Zeit - wir sind einmal in der Woche Kaffee trinken gegangen und haben uns immer mehr ins Herz geschlossen.

Nun ist es seit einigen Monaten so, dass wir auch mal bei mir oder der anderen Kollegin einen Kaffee trinken waren. Wir haben uns nett unterhalten, etwas gegessen und es uns gut gehen gelassen. Irgendwann fiel uns dann auf, dass die dritte Kollegin uns niemals angeboten hat, mal mit zu ihr nach Hause zu kommen (dazu muss man sagen, dass wir wirklich oft auswärts oder bei einem von uns anderen waren, um etwas zu unternehmen). Nun hatten wir vor kurzem einen gemeinsamen Urlaub geplant und ich bot der (ich nenne sie jetzt mal) "Verdachtskollegin" an, sie morgens zu Hause abzuholen, um mit ihr gemeinsam zum Busbahnhof zu fahren. Sie lehnte sofort radikal ab und ging auch nicht wieder auf dieses Thema ein. Ab diesem Moment begann ich, über die "Freundschaft" nachzudenken. Mir fiel im Nachhinein auf, dass sie nie erzählt hat, dass sie mal Besuch hatte. Hinzu kommt, dass sie eine Fernbeziehung zu einem Mann führt, der nie zu ihr kommt - nur umgekehrt.

Anfangs dachte ich noch, dass sie vielleicht nicht eine solch enge Freundschaft haben möchte und das ganze immer noch als "Kollegschaft" verstand. Allerdings fährt man doch dann nicht gemeinsam in Urlaub oder geht mit zu anderen nach Hause. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, dass sie vielleicht ein Messie sein könnte. Ich recherchierte etwas im Internet und konnte in vielen Artikeln einige ihrer Verhaltensmuster wiedererkennen (beispielsweise die übermäßige Fürsorglichkeit oder den Hang zum Perfektionismus - das sind allerdings nur einige davon) andere, wie Probleme mit Pünktlichkeit jedoch nicht.

Nun habe ich mit der anderen Kollegin darüber gesprochen und wir überlegen nun, wie wir sie fragen könnten. Wir möchten ihr schließlich nichts unterstellen, das eventuell gar nicht stimmt. Und sollte sie wirklich unter dem Messie-Syndrom leiden, möchten wir sie keineswegs in die Enge treiben, sondern ihr einfach nur helfen.

Wie finden wir am besten heraus, ob unser Verdacht der Wahrheit entspricht oder nicht?

Ich hoffe, ich habe den Sachverhalt einigermaßen klar schildern können und der ein oder anderen hatte vielleicht mal eine ähnliche Situation und kann uns ein paar Tipps geben.

Vielen, vielen lieben Dank schonmal [smile]

Liebe Grüße

Pepper


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17.11.2012 11:21
#2
De

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Hallo Pepper,

wie könnt Ihr rausfinden, ob Euer Verdacht stimmt?
Sollte der Verdacht stimmen wird jegliches Bemühen dazu führen, dass sie sich zurückzieht. Unter Umständen führt es dazu, dass Ihr ihr den Boden unter den Füssen wegzieht, d.h. sie fühlt sich nicht mehr wohl auf der Arbeit... und dann nimmt das Unglück seinen Lauf. Ein Messie ist nicht flexibel und krisenfähig.

Eine endgültige Erklärung gibt es noch nicht für das Messie Syndrom, aber es sieht so aus, dass bei vielen ein Vertrauensverlust zur Mutter im Säuglingsalter stattfand.
D.h. man fühlte sich früh unverstanden und alleine. Das Schlimme ist ja, man kann sich daran nicht erinnern, nur die Gefühle dieser Zeit sind noch da.
Also ich fühle mich mental nicht in der gleichen Welt wie die "Normalos". D.h für mich ist häufiges Treffen nicht automatisch das Eröffnen einen tiefen Freundschaft. Eher ist es für mich eine Möglichkeit aus meiner einsamen Welt herauszukommen.
Aber es ist der erste Schritt um unter Umständen Veränderung in sein Leben zu bringen.
Lasst Eurer Arbeitskollegin/Freundin Zeit. Sinnvoll ist es nur wenn sie sich von sich aus öffnet.
Lacht zusammen, denn das ist nach wie vor das Universalmittel um Energie und Farbe zu erzeugen.
Einen Erfolg kannst Du bemerken, wenn sie anfängt über Gefühle, mentale Erfahrungen zu reden. Und genau dann kommt Dein Part. Wenn es soweit sein sollte, zeige Verständnis und Mitgefühl, und erzähle nicht gleich von eigenen Erfahrungen.
Denn das scheint der frühkindliche Schaden zu sein, man wurde nicht verstanden wenn man seine Gefühle geäussert hat, und hat sich in sich selbst zurückgezogen.
Und um die Leere im Herzen zu füllen fängt man an Dinge zu sammeln die einem sinnvoll erscheinen und mit denen man etwas verbindet.
Das ist jetzt alles sehr einfach ausgedrückt und alles aus meiner persönlichen Sicht aus geschreiben. Besitzt natürlich kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Ich wünsche Euch, dass Ihr noch viel schöne Zeit miteinander verbringt, und dass dieser unausgesprochene Verdacht kein Misstrauen zwischen Euch erzeugt.
Und wenn, dann zieh sie doch bei passender Gelegenheit mal alleine auf die Seite und sag ihr Deinen "Verdacht". Sag ihr sie muss nicht antworten, es ginge Dir nur darum es loszuwerden, und dass Du nicht willst, dass sich irgendwas ändert zwischen Euch.

Viele Grüsse


P.S: Auch wenn sie Messie ist, heisst das nicht dass es bei Ihr so aussieht wie in den Serien im Fernsehen. Das sind die Extremstadien des Messieseins. Die meisten sind bei weitem nicht so weit. Aber halt doch neben der "Norm" und das verunsichert und bietet vermeintliche Angriffsmöglichkeiten, was dann zur Vereinsamung im Privaten führt.


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