Jemandem freie Hand lassen bedeutet, demjenigen zu vertrauen, dass er/sie nichts weg wirft, was für einen selbst wichtig oder wertvoll ist. Meist ist das aber nicht der Fall, weil ja auch eine Wertbeimessungsstörung oft zum Chaos dazu kommt. Es kann trotzdem möglich sein, nämlich indem man dem Menschen zeigt, was man gefunden hat, und ihn entscheiden lässt, ob es weg kann oder nicht. Das ist wohl dann oft der Fall, wenn man in tiefere Schichten vordringt oder generell müssen immer wieder Entscheidungen getroffen werden.
Im Idealfall macht derjenige einfach mit und sieht gleich, was es ist. Freie Hand lassen heißt hoffentlich nicht, dass der Helfer diese Entscheidungen trifft. Aber was für den Sammler jetzt wertvoll ist, kann vom Helfer als Müll identifiziert werden. Darum kann das nicht klappen mit dem Freie Hand lassen.
Sorry @IBI, das Zitat mit dem "freie Hand lassen" war in der Tat nicht von dir, sondern von @Anna1111. Da bin ich wohl durcheinander gekommen beim Lesen.
@Draculara Ja, das verlangt viel Vertrauen. Das würde nicht mal ich machen, jemand anderem ganz freie Hand zu lassen. Was für mich eine wertvolle Erinnerung ist, ist für jemand anderen nur ein Blatt Papier oder ein "komisches Plastikdings". Tatsächlich gibt es aber doch vieles, was ganz offensichtlich nutzloser Müll ist. Ich müsste ja im Prinzip das Messie-Haus meiner verstorbenen Eltern mit meiner Schwester gemeinsam entrümpeln und wirklich alles mit ihr abstimmen. Aber seit der Sache mit den Schuhspannern schaffe ich jeden Mist sofort weg, ohne ihn ihr erst zu zeigen. Meine Schwester hat doch tatsächlich voller Begeisterung die meisten der "hübsch schillernden" Schuhspanner behalten wollen. Jetzt habe ich in meinem Keller eine Kiste voll Schuhspannern, die meine Schwester nie im Leben benutzen wird. Sie hat bisher nie welche gebraucht, warum sollte sie zukünftig welche brauchen?? Und da sie in einer Messiewohnung lebt, hat sie gar keinen Platz für die Dinger. Manchmal muss man Messies einfach vor sich selbst schützen. Mir ist aber klar, dass sie irgendwann dann doch mal ankommen könnte nach dem Motto "Wo ist denn dieser Karton mit den hübschen Blumen drauf?" oder "Hatten wir nicht noch diese hübschen Papiertütchen mit dem roten Drachen?" Leider fragt sie tatsächlich manchmal nach irgendwelchem Mist, seufz.
@Sybille Du fragst: "Also, möglicherweise bin ich ja die einzige, die das so sieht, aber warum findet ihr eigentlich, dass eine aufgeräumte Wohnung sooooo ein erstrebenswertes Ziel ist?" Eine perfekt aufgeräumte Wohnung findet man nur selten. Schließlich wird da gewohnt. Aber in diesem Fall klang es doch so als seien Gesundheit und Hygiene in Gefahr und als könne man in dieser chaotischen Wohnung nicht mehr richtig wohnen und nicht mal saubere Gläser finden. Dann ist doch irgendwie eine Schmerzgrenze überschritten, wo das Wohnen keinen Spaß mehr macht.
ZitatSorry @IBI, das Zitat mit dem "freie Hand lassen" war in der Tat nicht von dir, sondern von @Anna1111. Da bin ich wohl durcheinander gekommen beim Lesen.
Das beruhigt mich jetzt...ich schrieb ja, ich komme mir manchmal dement vor, doch selten so dement, dass ich mich nicht daran erinnere, dass ich etwas geschrieben habe, das nicht stimmt. Schön, dass draculara indirekt deinen Irrtum "aufgedeckt" hat. Und es o.k. war, dass ich mich daran nicht erinnern hätte können....
