nach kleinen Fortschritten immer noch ratlos

24.04.2016 15:37
avatar  julika
#1
ju

Hallo ich habe mal einen neuen Treat aufgemacht, weil ich auf meinen letzten keine Antworten mehr bekommen habe.

Gibt es das Forum noch?
Also ich bin jetzt schon 2 Jahre mit meinem Freud zusammen und hatte den Treat "mein Freund kifft und ist mit Ordnung überfordert". Dort hatte Numi mir einige Tips in Richtung Antriebsstörung gegeben.

Es sind auf der einen Seite wichtige Dinge passiert, auf der anderen Seite ist es noch gleich geblieben.

Mein Freund hat vor kurzem von einem auf den anderen Tag aufgehört zu kiffen. Später habe ich von seiner Schwester erfahren, dass sie mit ihm geredet hat und ihm klar gemacht hat, dass er mich verliert, wenn er sich nicht zusammenreißt. Das ganze ist jetzt ca 2 Monate her. Seitdem sind seine Wutattaken Geschichte und er ist im Garten aktiv, planz Dinge an ud macht sehr sehr viel. NUR: Das Ordnungsproblem bleibt.

Ich habe den vorigen Treat von Augenstern gelesen und muss sagen, so ähnlich ist es bei meinem Freund auch. Er hat ein Gartengrundstück, lebt dort alleine. Es gibt einige Hütten, die er immer mal wieder aufräumt. Dabei ist aber das aufräumen eher ein "Umstapeln" der Dinge, die einfach keinen Platz mehr haben. Wenn ich da mal reingucke sehe ich manchmal den VErsuch von Ordnung und manchmal olle Kisten, die unzählige angefangene Vorsätze symbolidsieren, über die er den Überblick verloren hat.

Ich frage mich nun ganz konkret, wie ich ihn immer noch dabei unterstützen kann, sein persönliches Chaos etwas zu organisieren. Ich hab ihn wirklich sehr gern, nur bin ich einfach ratlos. Die Lob-Spiele, die mir Numi vorschlug, mache ich immer noch, aber vor uns steht immer noch ein zu großes Chaos, was er, bin ich nicht dabei - ständig mit großer Kunst reproduziert.

Mit vielen, kleinen Schritt-für Schritt Aufräumaktioen habe ich viele Dinge weggeworfen, mit ihm zusammen. Da wäre sein Wohnzimmer. Dass wir echt halbwegs in Ordnung haben. Es gab noch ein Aquarium, dass schon seit Wochen abgeschaltet war. Wir haben es geäubert und rausgestellt. Kaum war das ein bisschen Platz. Kauft er einen zweiten Schreibtisch (JUgendstil, sehr hübsch) und stellt die Lücke voll. Jetzt hat er einen großen ud einen kleinen Schreibtisch stehen, eine Couch und 2 fette Sessel, die darauf warten verkauft zu werden. Diese Aktionen machten das Wohnzimmer wieder zum Zwischenlager mit wenig Platz. Jetzt denke ich "veraufe ich einen der Sessel und es ist Platz, kauft er wieder was Neus und stopft das Zimmer voll.

Da ist aber auch Car-Port, dass er in einer drei Tägigen Aufräumaktion entrümpelt hat, er hat neue Hängesysteme angebaut. Ich dachte WOWW! NUR: Aber sein Auto, dass er zum Transport von Abfall, etc nutzen kann, steht seit 2 Monaten in der Werkstatt. Das heißt, seine Aufräumaktion hat nur mäßigen Erfolg gebracht. Denn es gibt Müllhaufen, die auf ihren Abtransport warten. Mittlerweile hat sich also über seine Struktur, die er sich ja selbst geschaffen hat, schon wieder ein grobes Chaos an Kisten und Dingen, die eigentlich weg sollten, gebildet. Das ist für ihn denke ich der Moment, indem er wieder in den Chaos Studel gezogen wird. Ich bin nun machtlos. Was kann ich tun?

Da ich nun vollzeit arbeite, habe ich auch keine Zeit mehr, mit ihm immer an seiner Grundstruktur zu feilen.

Analog ist das beim Abwasch, er stellt dann Dinge auf den Boden weil woanders keinen Platz anstatt sie abzuwachen. Dann vergisst er es...

GEstern war zum Beispiel mein Tip wie "Mach es doch gleich so zu Ende, dass du dann nicht nochmal ran musst" kommen bei ihm nicht durch und er sieht es dann als "Meckerei", obwohl ich nur immer wieder versuche, ihn zum umdenken zu bewegen. Dies führt meist zu Streit in dem er sich verletzt fühl von meinen Worten und Forderungen.

Würde mich wirklich freuen, wenn es Tips gibt, wie ich mich besser, optimaler verhalten kann.

Er gibt sich wirklich Mühe, aber in anbetracht seines Chaos passieren immer wieder Dinge die den Bestand des Chaos erhalten.



Viele Grüße


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24.04.2016 16:15
#2
Au

... zumal nach kleinen Fortschritten nicht selten größere Rückschritte folgen. Seitdem ich mich selbst von Verantwortung freigesprochen habe, haben sich anscheinend meine Reaktionen auf Chaos verändert. Das hat zu zwei Ergebnissen geführt, zum Einen ist die Wohnung übersichtlicher geworden, zum Anderen bin ich nicht mehr angespannt weil ich die Wohnung nicht mehr mit negativer Erwartung betrete. Ich glaube wir Angehörige sind zu nah dran um auf psychologischer Ebene reagieren zu können, da spielt ja immer die (Mit)Betroffenheit hinein. Unsere Lebenspartner sind erwachsen und insofern auch sich selbst verantwortlich. Bei körperlichen Beschwerden führt uns unser Weg zum Arzt, bei seelischen Schmerzen gilt es, sich ebenfalls professionelle Hilfe zu suchen. Solange da immer jemand ist, der die Spitzen der Eisberge ein wenig kappt, wird das Ausmaß nicht kleiner, aber Partner werden zu Eltern umgemodelt.


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11.05.2016 17:03
avatar  Ava
#3
Av
Ava

Hallo,
ich bin Angehörige und neu im Forum. Die Zeile, daß Partner zu Eltern gemacht werden, berührte mich sehr. Es zeigt die Situation, in die ich gezwungen werde, trotzdem ich sie hasse. Mein Partner wirft es mir auch vor. Kannst Du mir ein gutes Buch empfehlen od einen persönlichen Rat? Wäre froh über jedes Feedback u stellte heute das Thema " Ratlosigkeit" ein, da ich mit Logik nicht weiterkam.


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