Ratlos und verzweifelt

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05.07.2022 11:39
#1
Pe

Meine Frau und ich sind beide über 80 Jahre alt.
Vor 6 Monaten haben wir unserer Tochter mitgeteilt, daß wir wieder in unsere alte Wohnung in unserem früheren Haus zurückkehren wollen (wir haben den Nießbrauch am ganzen Haus).
Das Haus entält ein Erdgeschoss und Dachgeschosswohnung.
Wir kannten die Wohnung und erwartetetn keine größeren Probleme und telefonierten des Öfteren mit ihr. Entgegenkommender Weise haben wir bei Telefongesprächen zugesagt, daß sie das Kinderzimmer zum Abstellen ihrer Sachen benutzen kann bis sie genügend Zeit hätte das zu räumen. Diese Zusage war von unserer Seite wohl ein Fehler, denn dieses Zimmer ist ebenfalls richtig zugemüllt - nein es ist kein Müll es ist ein voller Schrank, unzählige Kartons auch leere, Kleider und vieles mehr.
Bei unserer Ankunft mit ca. 60 Umzugskartons erwartete uns Unglaubliches.
Ein Chaos in der ganzen Wohnung, Überall unmengen von Schreiben, Zetteln, Reklame, Körbe voll Wäsche auf dem Boden, überquellende Schränke. Das Bad / Küche vollgestellt und nicht benutzbar. Wir waren schockiert.
Im Keller gibt es noch ein Zimmer mit Bad wo wir die ersten Tage schlafen konnten.
Darauf angesprochen wie wir hier wohnen sollen sagte sie, sie hätte nicht geglaubt, daß wir kommen aber wie wir sehen, ist sie am Sortieren und Platz zu schaffen.
Wir hatten im voraus bequemen Sessel bestellt und zu iht liefern lassen ebenso ein Wasserbett. Inzwischen hat sie mit ihrem Mann, der ebenso unter dem Chaos leidet, soviel Platz geschaffen, daß wir das Bett und die Sessel benützen können.
Ihr Mann ist ebenso in ihrem Sytem gefangen und kann sich nicht lösen.
Wir haben keinen Kleiderschrank oder Ablagemöglichkeiten. Wir leben zwar in unserer Wohnung können das Bad/Dusche nur im Keller benutzen müssen unzählige Male vom Keller nach oben oder umgekehrt. Wir schaffen das nicht mehr.
Meine Frau und ich wollen in Frieden leben und wir wissen nicht, wie wir mit dem Problem fertig werden.
Wir werden immer vertröstet mit dem Hinweis, daß sie ja sortiert und bereit ist alls zu machen, daß wir hier leben können aber die Realität sieht so aus, daß sie die Mengen an Kleidung, Kisten und Körbe usw. nicht in ihrer Wohnung unterbringen kann.
Sollen oder können wir sie aufforden eine Garage oder Container zum Unterstellen zu mieten?
Vielleicht kann jemand aus dem Forum uns Ratschläge oder Tips geben.
Wir sind für alle Hinweise dankbar und auch dafür, daß ihr den doch längeren Text gelesen habt. Danke
Peter


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05.07.2022 19:17
avatar  Sybille
#2
Sy

Zitat von Peter_Klaus im Beitrag #1

Sollen oder können wir sie aufforden eine Garage oder Container zum Unterstellen zu mieten?
Vielleicht kann jemand aus dem Forum uns Ratschläge oder Tips geben.
Wir sind für alle Hinweise dankbar und auch dafür, daß ihr den doch längeren Text gelesen habt. Danke
Peter


Hallo Peter

also, gelesen habe ich Deinen Text schonmal. Ob ich was sinnvolles zu sagen habe oder ob Du hinterher nur "DIE hat leicht reden" denkst.
Das werden wir sehen.

Jedenfalls.
Könnt Ihr sie auffordern eine Garage zu mieten?
Meinst Du "können" rein rechtlich? - Dann hängt das von den Konditionen Eures Nießbrauchs ab. Was habt Ihr denn damals vereinbart? Guck am besten in den Vertrag, da sollte ja drinstehen was Ihr verlangen könnt.

Oder meinst Du "können" wie in "können wir das moralisch verantworten?" Ich fürchte das müsst Ihr selbst entscheiden, schließlich kennen wir Eure Tochter nicht.

Ob Ihr das tun SOLLT? Nun, ich persönlich sehe nicht viele Alternativen was Euch sonst übrig bliebe offen gesagt. Ein klares Gespräch ohne Blatt vor dem Mund ist meines Erachtens das einzige was jetzt noch möglich ist. Und zwar unabhängig von den genauen vertraglichen Regelungen, so wie es jetzt ist kann es ja nicht bleiben.

Vollkommen unklar ist mir allerdings, wie es möglich ist, dass Ihr nicht einen Blick auf die Wohnung geworfen habt, bevor Ihr da mit Sack und Pack angekommen seid.
Was habt Ihr denn erwartet, wie es aussieht? Habt ihr nicht Mal geguckt, ob ihr noch wischen wollt, bevor das Bett kommt, die Sessel reinpassen oder ob die Vorhänge passen oder IRGENDWAS?
Was habt Ihr denn besprochen mit Eurer Tochter?
Wie werden Konflikte in Eurer Familie normalerweise geklärt?
Habt Ihr den Eindruck, dass Eure Tochter Probleme hat, die über "über den Kopf gewachsenes Chaos" hinausgehen?
Wollt Ihr in erster Linie helfen oder in erster Linie Eure Ruhe?
Ist das Ziel, dass Ihr ab jetzt mit Eurer Tochter zusammen lebt? (Wenn sie in dem Haus leben möchte, an dem Ihr den Nießbrauch habt, sollte sie sich ja besser Kompromiss bereit zeigen...)

So viel erstmal von mir...

Viele Grüße
Sybille


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05.07.2022 20:08
avatar  Robin
#3
avatar

Hallo @Peter_Klaus ,

wir können hier zwar keine Rechtshilfe-Tipps geben, aber auch für ganz normale Tipps habe ich das Gefühl, erstmal kapieren zu müssen, um wessen Wohnung es sich handelt... Du schreibst, ihr habt das Nießbrauch-Recht - aber auf welcher Grundlage wohnt eure Tochter dort? Hat sie die Wohnung gemietet? Von euch oder von jemand anderem?

Weil, ob Messie oder nicht, ist es in jedem Fall problematisch, wenn jemand in einer Wohnung wohnt und soll dann mal beiseite rücken, weil jemand anders einziehen will. Ohne irgendeinen Mietvertrag einzuziehen wäre wiederum... etwas wagemutig von eurer Tochter. Wenn sie aber einen Mietvertrag hat, müsste ja klar sein, was sie gemietet hat und was nicht.

Und zieht ihr im Erdgeschoss ein und eure Tochter wohnt eigentlich im Dachgeschoss, hat sich aber über's Erdgeschoss ausgebreitet, oder umgekehrt?

Aber wie auch immer: Wird schon alles irgendwie werden und die Hauptsache ist, sich nicht stressen zu lassen und die schönen Seiten des Lebens nach Kräften zu genießen. Dazu gehört auch, eine Sofortregelung für das Badezimmer hinzukriegen. Was immer sich dort befindet, kann und muss woanders hin.


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05.07.2022 23:24
#4
An

@Miranda
Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass man da das Leben genießen kann. Das fühlt sich vermutlich genauso bescheiden an wie meine Situation. Man will doch seine eigene Wohnung haben und selbst gestalten und nicht zwischen lauter Zeugs herumsteigen.
@Peter_Klaus
Ich habe zwar ein ganz anderes Problem, aber bei mir geht es auch um eine Angehörige, die mir ständig irgendetwas verspricht, aber nichts hält. Ein echter Messie. Wenn es jemand aus der Familie ist, fällt es schwer, die Person so richtig zu etwas zu zwingen. Sie weiß ja, dass man unendlich Geduld haben wird und wenn sie genügend jammert, kriegt sie immer wieder Mitleid. Bei mir ist nach zwei Jahren aber irgendwie das Mitleid aufgebraucht. Ich will endlich frei werden von dem Scheiß!!
Vermutlich solltest Du meinen Threat über das Horrorhaus nicht lesen. Ist sehr frustrierend, und eine gute Lösung kann ich auch nicht anbieten. Ich vermute, bei euch ist dasselbe Problem wie bei mir, dass ihr nicht einfach das Eigentum eurer Tochter wegwerfen oder der Caritas spenden könnt, um Platz zu schaffen. Das geht anscheinend rechtlich nicht, auch nicht mit einem halben Jahr Vorwarnzeit.
Ich diskutiere mit meiner Schwester über jeden blöden Kerzenständer, den ich spenden will. Am besten wochenlang immer wieder, weil sie sich nicht entscheiden kann und weil er so hübsch ist und weil er mal Geld gekostet hat und weil man ihn vielleicht doch mal noch verwenden will.
Ich habe versucht, beim Rest der Familie Hilfe zu finden, aber die amüsieren sich teilweise nur über mein Problem oder kommen mit zynischen Sprüchen wie "Ein Zimmer reicht doch zum Wohnen".
Ich drücke trotzdem die Daumen, dass es nicht so schlimm ist wie bei mir! Vielleicht könnt ihr doch noch ihren Mann zum Verbündeten machen. Am besten findet ihr eine Möglichkeit, das Zeug los zu werden. Was wäre beispielsweise mit einem Garagenflohmarkt? Ich würde den Krempel nicht irgendwo einlagern, denn dort liegt es dann für immer und kostet nur viel Geld, ohne dass es jemand benutzt.


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05.07.2022 23:26
#5
An

PS: Hartnäckigkeit hilft oft, kostet aber viel Kraft.


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